Texas Instruments vor Neuorientierung - Femto-Zell-Markt im Visier

Am stärksten wuchs das Geschäft im jüngsten Quartal in den USA, gefolgt von Asien und Japan, so Chief Financial Officer Kevin March gegenüber Reuters. Ferner konnte TI im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow in Höhe von 710 Mio. US-Dollar erwirtschaften, nach 251 Mio. Dollar im Vorjahresquartal.

Für das laufende Jahr 2010 prognostiziert der Branchenverband SIA ein Wachstum von rund 28,4 Prozent im weltweiten Halbleitermarkt. Dabei erwartet der Verband einen Branchenumsatz von 290,5 Mrd. Dollar. Im Jahr 2011 soll der Halbleitermarkt dann die 300 Mrd. Dollar Marke überspringen und einen Umsatz in Höhe von 307 Mrd. Dollar generieren, so die Marktforscher aus dem Hause Gartner.

Neben Qualcomm stehen die Texaner auch mit dem europäischen Halbleitergiganten STMicroelectronics im Wettbewerb im Bereich der analogen Halbleiter. STMicorelectronics gilt neben Infineon als Europas größtes Halbleiterunternehmen und beliefert Telekom- und Technologieunternehmen wie Nokia, Sony und Agilent.

Als Hauptkonkurrent im Bereich der Mobilfunkchips gilt inzwischen der amerikanische CDMA-Spezialist Qualcomm. Qualcomm konnte nach Angaben der Marktforscher des Hauses iSuppli die Texaner in 2008 sogar mehr Mobilfunkchips ausliefern, als die Texaner. TI versucht allerdings im Gegenzug gemeinsam mit Nokia und STMicroeletronics in den von Qualcomm dominierten CDMA-Markt Fuß zu fassen.

Weitere Wettbewerber sind Analog Devices, Freescale Semiconductor, die Münchner Infineon Technologies, Linear Technology, Maxim Integrated Products, National Semiconductor, NXP, Broadcom, Marvell Technology Group und MediaTek. Im Bereich Taschenrechner steht TI zudem noch im Wettbewerb mit der japanischen Casio Computer.

Für das zweite Quartal 2010 erwartet man bei Texas Instruments (TI) nun einen Umsatz von 3,45 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn je Aktie soll sich dabei auf 60 bis 64 US-Cent summieren. Analysten rechnen bei TI im laufenden Juniquartal mit Umsatzerlösen von 3,5 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 62 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Geschäftsjahr 2010 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 13,8 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,38 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 14 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,45 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

TI-Aktien präsentierten sich zuletzt an der New Yorker Börse uneinheitlich bei rund 24,8 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 30 Mrd. US-Dollar für den führenden Mobilfunk-Chiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn. Gleichzeitig wird TI mit dem 2,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Experten von Brigantine Advisors stuften zuletzt TI-Aktien von „halten“ auf „kaufen“ nach oben. Dabei trauen die Analysten dem Unternehmen weitere Kurszuwächse zu und sehen ein Kursziel von 30 Dollar für den Wert.

Bei der Londoner Barclays Capital bewertet man TI-Aktien mit „gleichgewichten“ und sieht ein Kursziel von 32 US-Dollar für den Wert.

Bei Caris & Company bewertet man TI-Aktien weiter mit „durchschnittlich“. Die Analysten verweisen unter anderem auf schwache Auftragsmeldungen aus Taiwan. Der Chipabsatz könnte daher im zweiten Halbjahr unter dem saisonal üblichen Niveau zurückbleiben. Die Investmentbanker sehen daher weitere Risiken im Bezug auf die Nachfragenentwicklung im zweiten Halbjahr. Für das Jahr 2010 rechnen die Analysten mit einem Nettogewinn von 2,39 Dollar je Aktie, der im Jahr 2011 auf 2,50 Dollar je Aktie klettern soll. Das Kursziel nehmen die Analysten von 28 auf 26 Dollar zurück.

Bei der Credit Suisse überwiegt dagegen der Optimismus. Die Analysten bekräftigen Anfang Juni nochmals ihr Rating „outperform“. Die Analysten erwarten bei TI auf Jahressicht einen Nettogewinn von 2,35 Dollar je Aktie und sehen dabei ein Kursziel von 32 US-Dollar für den Wert.