Texas Instruments leidet unter Kundenschwund

Im operativen Geschäft konnte TI einen positiven Cashflow von 1,53 Mrd. Dollar realisieren und das Quartal mit Barreserven von 3,67 Mrd. Dollar beenden. Im jüngsten Quartal kaufte TI eigenen Angaben zufolge 40 Mio. eigene Aktien im Wert von 1,41 Mrd. Dollar zurück.

Für das Jahr 2007 rechnet der Branchenverband SIA mit einem Wachstum von 14,2 Prozent im Halbleitermarkt, wobei der Markt dann ein Volumen von 259,4 Mrd. Dollar erreichen soll.

Während TI im Markt für Mobilfunkchips nach IDC-Angaben im Jahr 2006 die markführende Stellung mit einem Marktanteil von 22 Prozent einnahm, liefern sich die Texaner mit dem europäischen Halbleitergiganten STMicroelectronics ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Bereich der analogen Halbleiter. STMicorelectronics gilt als Europas größtes Halbleiterunternehmen, noch vor der deutschen Infineon und beliefert Telekom- und Technologieunternehmen wie Nokia, Sony und Agilent.

Im Bereich der Mobilfunkchips liefert sich TI einen Konkurrenzkampf mit dem CDMA-Spezialisten Qualcomm. Qualcomm konnte nach Angaben der Marktforscher des Hauses iSuppli die Texaner zur Jahresmitte sogar im Mobilfunkbereich mehr Chips ausliefern als die Texaner. TI versucht allerdings im Gegenzug gemeinsam mit Nokia und STMicroeletronics in den von Qualcomm dominierten CDMA-Markt Fuß zu fassen.

Für das laufende vierte Quartal bleibt der US-Halbleiterkonzern allerdings zurückhaltend und stellt lediglich einen Umsatz zwischen 3,40 und 3,68 Mrd. Dollar in Aussicht, während man an der Wall Street mit Einnahmen von 3,71 Mrd. Dollar gerechnet hatte. Den Nettogewinn erwartet das Unternehmen bei 48 bis 54 US-Cent je Aktie. Analysten rechnen bislang mit einem Nettogewinn von 50 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Jahr 2007 wird mit einem Jahresumsatz von rund 14 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,77 Dollar je Aktie kalkuliert. Im nachfolgenden Jahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 15,3 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,14 Dollar je Aktie steigen.

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden TI-Aktien deutlich leichter bei 31,4 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 45 Mrd. Dollar für den führenden Mobilfunkchiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14. Gleichzeitig wird TI mit dem 3,2fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Trotz des enttäuschenden Ausblicks bekräftigen die Analysten des Hauses Stifel Nicolaus & Company nochmals ihre Kaufempfehlung für TI-Aktien und sehen ein Kursziel von 44 Dollar für den Wert. Die Analysten verweisen darauf, dass die jüngsten Gewinnzahlen über den Erwartungen ausgefallen seien. Dies sei insbesondere auf besser als erwartete Bruttomargen zurückzuführen. So heben die Investmentbanker ihre Gewinnschätzungen für 2007 und 2008 auf 1,80 Dollar je Aktie bzw. auf 2,12 Dollar je Anteil an.

Bei UBS ist man hingegen skeptischer. Die Analysten stufen TI-Papiere von „kaufen“ auf „neutral“ zurück und reduzieren auch ihr Kursziel für das Unternehmen von 44 auf 38 Dollar. Das Unternehmen habe mit seinem Ausblick auf das laufende vierte Quartal enttäuscht, so die UBS-Experten. TI würde insbesondere durch die Entwicklungen bei Sony Ericsson und bei Motorola leiden, heißt es. Die Analysten revidieren daher ihre Gewinnschätzungen für 2007 und 2008 auf 1,77 bzw. auf 2,00 Dollar je Aktie nach unten.

Die Wertpapierexperten bei JMP Securities bekräftigten hingegen nochmals ihre Einschätzung „market perform“, nehmen aber auch ihr Kursziel von 43 auf 40 Dollar zurück.