Tencent kämpft mit steigenden Kosten - Investitionen für weiteres Wachstum

Die Nettomargen schrumpften im jüngsten Quartal auf 32,6 Prozent, nach 34,8 Prozent im Vorquartal, nachdem Tencent verstärkt in E-Commerce und Online-Videoinhalte investierte. Zudem stieg Tencent im Vormonat bei der chinesischen Social-Networking-Seite Kaixin001 ein und brachte eine neue E-Commerce Plattform an den Start, um mit Taobao Mall, Chinas größter Online-Businessplattform konkurrieren zu können.

Markt und Wettbewerb

Mit seinem QQ Messenger ist das Unternehmen der marktführende Messenger-Anbieter in China und steht damit im direkten Wettbewerb zur Nummer zwei der Branche Microsoft mit seinem MSN Messenger. Auch Yahoo ist im Reich der Mitte mit einem eigenen Instant-Messenger am Start. Mit mehr als 650 Millionen registrierten Konten gilt der Instant-Messenger von Tencent als die Nummer eins im Markt.

Daneben gilt die Online-Seite QQ.com als eine der meistbesuchten Online-Seiten überhaupt in China. Die Seite steht damit im direkten Wettbewerb mit Internet-Portalen sie Sina, Sohu.com (17173.com) oder Netease.com (163.com).

Im Bereich Online-Shopping ist Tencent mit seiner Plattform PaiPai.com derzeit die zweitgrößte Online-Shopping-Seite in China. Lediglich die E-Commerce Plattform Taobao.com ist in China derzeit noch populärer.

Im Online-Spielebereich sieht sich Tencent dem direkten Wettbewerb von Spezialisten gegenüber. Im Jahr 2009 konnte Tencent den bisherigen Marktführer Shanda Games von der Spitze verdrängen. Zuletzt kam Tencent im chinesischen Online-Spielemarkt auf einen Marktanteil von rund 30 Prozent (Quelle: Analysys International). Weitere Wettbewerber im Spielebereich sind NetEase.com Shanda Games, Giant Interactive, Perfect World und Netease.com, Changyou.com, sowie NetDragon.

Durch den Einstieg in Suchmaschinenmarkt begibt sich Tencent in direkte Konkurrenz zu lokalen Anbietern wie Baidu aber auch Google.cn, wobei sich allerdings Google aus dem chinesischen Markt teilweise zurückgezogen hat. In diesem Bereich konkurriert Tencent auch mit der Sohu-Suchmaschine Sogou.

Ausblick

Im Hinblick auf das laufende vierte Quartal 2011 wollte Tencent zwar keinen konkreten Ausblick geben, Analysten rechnen im vierten Quartal mit einem Quartalsumsatz von 7,7 Mrd. Yuan sowie mit einem Gewinn von 1,43 Yuan je Aktie.

Auf Jahressicht erwarten Analysten bei Tencent einen Umsatz von 28,3 Mrd. Yuan sowie einen Nettogewinn von 5,81 Yuan je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 soll der Umsatz dann auf 36,5 Mrd. Yuan und der Nettogewinn auf 7,36 Yuan je Anteil klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Tencent-Aktien präsentierten sich zuletzt nachgebend bei 157,10 Yuan an der Hongkonger Börse, womit sich damit ein Börsenwert von rund 289 Mrd. Hongkong-Dollar für Chinas größten Internetkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21.

Die Analysten der Deutschen Bank empfehlen Tencent-Aktien mit einem Kursziel von 240 HK-Dollar weiter zum Kauf. Die Deutsch Banker verweisen darauf, dass Tencent angedeutet hat, dass Microblogging-Funktionen in weitere Produkte integrieren will. Zudem gehen die Analysten davon aus, dass Tencent weiter Marktanteile im Microblogging-Markt gegen Sina aufholen wird. Für 2012 erwarten die Deutsche Bank Analysten bei Tencent einen Nettogewinn von 8,23 Yuan je Aktie.

Die Analysten bei Credit Suisse senken ihr Kursziel für Tencent-Aktien von 259 auf 263,6 HK-Dollar. Gleichzeitig bekräftigen die Analysten aber nochmals ihr "outperform" Rating. Aufgrund der höheren Videokosten, senken die Analysten aber ihre Gewinnschätzungen für 2011 und 2012 um zwei bis drei Prozent.

Die Analysten bei BOCI senken das Kursziel für Tencent-Aktien von 215 auf 201 HK-Dollar, gleichzeitig bleiben die Analysten bei ihrer Einschätzung "halten". Die Analysten verweisen auf das langsame Wachstum in der chinesischen Online-Spieleindustrie, was sich in 2012 weiter fortsetzen dürfte.

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