Tencent - Chinas Marktführer bleibt auf der Überholspur

Mit seinem QQ Messenger ist das Unternehmen der marktführende Messenger-Anbieter in China und steht damit im direkten Wettbewerb zur Nummer zwei der Branche Microsoft mit seinem MSN Messenger. Auch Yahoo ist im Reich der Mitte mit einem eigenen Instant-Messenger am Start. Mit mehr als 610 Millionen registrierten Konten gilt der IM von Tencent als die Nummer eins im Markt.

Daneben gilt die Online-Seite QQ.com als eine der meistbesuchten Online-Seiten überhaupt in China. Die Seite steht damit im direkten Wettbewerb mit Internet-Portalen sie Sina, Sohu.com (17173.com) oder Netease.com (163.com).

Im Bereich Online-Shopping ist Tencent mit seiner Plattform PaiPai.com derzeit die zweitgrößte Online-Shopping-Seite in China. Lediglich die E-Commerce Plattform Taobao.com ist in China derzeit noch populärer.

Im Online-Spielebereich sieht sich Tencent dem direkten Wettbewerb von Spezialisten gegenüber. Im Jahr 2009 konnte Tencent den bisherigen Marktführer Shanda Games von der Spitze verdrängen. Zuletzt kam Tencent im chinesischen Online-Spielemarkt auf einen Marktanteil von über 27 Prozent. Weitere Wettbewerber im Spielebereich sind Giant Interactive, Perfect World und Netease.com, Changyou.com, sowie NetDragon und 9You.

Durch den Einstieg in Suchmaschinenmarkt begibt sich Tencent in direkte Konkurrenz zu lokalen Anbietern wie Baidu aber auch Google.cn, wobei sich allerdings Google aus dem chinesischen Markt teilweise zurückgezogen hat. In diesem Bereich konkurriert Tencent auch mit der Sohu-Suchmaschine Sogou.

Im Hinblick für das laufende Gesamtjahr 2010 gab Tencent keine genaue Prognose ab. Es hieß lediglich, das Segment Online-Gaming solle im dritten Quartal durch die Sommerferien in China begünstigt werden. Allerdings soll die Wachstumsrate des gesamten Internet-Mehrwert-Segmentes etwas schwächer werden. Mit Bezug auf mobile Mehrwertdienste geht Tencent von einer weiteren Intensivierung des Wettbewerbes aus.

Analysten rechnen bei Tencent im laufenden Jahr 2010 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 4,32 Hongkong-Dollar je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2011 auf 5,64 HK-Dollar je Anteil klettern soll.

Tencent-Aktien wurden zuletzt an der Hongkonger Börse weiter freundlich bei 155,3 Hongkong-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 284 Mrd. Hongkong-Dollar für Chinas führenden Internetkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 36, dass im nachfolgenden Jahr 2011 auf 27 sinken würde.

Die Analysten der Deutschen Bank haben Ende August Tencent-Aktien von „kaufen“ auf „halten“ zurückgestuft. Die Analysten verweisen auf die niedrigeren Gewinnschätzungen für 2010 und 2011. Das starke Wachstum im Online-Werbegeschäft würde sich in diesem Jahr abschwächen, meinen die Deutsch Banker. Die neuen Tencent-Spiele haben gemischte Reaktionen bei den Spielern hervorgerufen, wie es heißt.

Bei Samsung Securities bekräftigte man zur Jahresmitte nochmals seine Verkaufsempfehlung für den Wert. Die Analysten revidieren ihre Gewinnschätzungen für 2010 um elf Prozent nach unten und sehen lediglich ein Kursziel von 115 Hongkong-Dollar für den Wert.

Bei Nomura Securities überwiegt dagegen der Optimismus. Die Analysten bleiben bei ihrer Kaufempfehlung und sehen weiterhin ein Kursziel von 200 Hongkong-Dollar für das Papier. Die Analysten verweisen insbesondere auf die Spielepipeline im laufenden Jahr. Dabei könnte sich das Game „NBA 2K“ als neuer Blockbuster-Hit für Tencent entwickeln, meinen die Analysten. China sei der zweitgrößte Markt für Basketball, so die Analysten.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause JP Morgan meldeten sich bereits im Frühjahr dieses Jahres zu Wort und bewerten Tencent-Aktien weiterhin mit „übergewichten“. Dabei sehen die Investmentbanker ein Kursziel von 180 Hongkong-Dollar. Das Social-Game QQ Farm erreiche langsam seinen Höhepunkt, wobei eine gewisse Marktsättigung festzustellen sei, heißt es.