Telenor - Vorbild für die Telekom?

Mittwoch, 30. August 2006 um 00:00

Telenor ist der größte Telekommunikationskonzern Norwegens. Das Unternehmen hat drei regionale Schwerpunkte: Skandinavien, Zentral-/Osteuropa und Asien. In Skandinavien fungiert Telenor als Full-Service-Provider, in dem Rest der Welt werden fast ausschließlich Mobilfunkdienstleistungen angeboten. Insgesamt ist man in über 15 Ländern vetreten.

Telenor wurde vor über 150 Jahren als staatliche Telekommunikationsgesellschaft gegründet. 1994 erfolgte mit der Privatisierung auch der Auftakt zur Expansion im Ausland. 2000 kam der Börsengang. Der norwegische Staat ist heute mit einem Anteil von über 51 Prozent Hauptaktionär.

Zahlen


Der Umsatz von Telenor stieg im zweiten Quartal 2006 im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 22,6 Mrd. Norwegische Kronen (rund 2,85 Mrd. Euro). Die EBITDA-Marge legte um einen Punkt auf 35 Prozent zu. Unter dem Strich stieg der Nettogewinn um rund zehn Prozent auf 2,3 Mrd. Kronen.

Markt und Wettbewerb


In den weitgehend gesättigten Märkten Nordeuropas hat Telenor eine starke Position und profitiert derzeit von der anhaltenden Nachfrage bei Breitband-Internetanschlüssen. Hierdurch kann der vergleichsweise moderate Rückgang im Festnetzbereich kompensiert werden. Bei den ausländischen Mobilfunkaktivitäten nimmt man in den jeweiligen Ländern führende Positionen ein. In Russland ist man zudem noch über die 20prozentige Beteiligung an dem Festnetz- und Internetanbieter Golden Telecom vertreten.

Telenor ist u. a. in Norwegen, Schweden, Dänemark, Ungarn, Montenegro, Serbien, Thailand, Bangladesch, Malaysia, Pakistan, Ukraine, Österreich und Russland sowie zahlreichen ehemaligen Republiken der Sowjetunion aktiv.

Zu den Wettbewerbern gehören SingTel, TDC, Mobile Telesys, MegaFon, TeliaSonera, Vodafone, Deutsche Telekom und Telekom Austria.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Telenor eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent. Die EBITDA-Marge soll bei 34 Prozent liegen.

Bewertung

Telenor ist dabei, die Früchte der Expansion in wachstumsträchtige Märkte zu ernten. Zudem scheint das Unternehmen gewillt, sich weiter verstärken zu wollen. Hier sind jedoch allenfalls punktuelle Zukäufe in kleinem bis mittleren Umfang vorstellbar. Allerdings wurden die Norweger auch in Zusammenhang mit der im Nachhinein geplatzten Versteigerung des Mobilfunknetzbetreibers Millicom genannt. Für das auf Entwicklungsländer fokussierte Unternehmen wären rund fünf Mrd. Euro fällig gewesen. Telenor hat die Übernahme von Mobi63 bereits über Kredite finanziert und kommt insgesamt auf Verbindlichkeiten von rund sechs Mrd. Euro, was die Bonitäts-Ratings negativ beeinflusste. Allerdings generieren die Norweger vor allem in Skandinavien jede Menge Cash.

Momentan wird Telenor in Frankfurt mit knapp über 9,70 Euro je Aktie gehandelt. Noch im Januar notierte das Papier bei knapp acht Euro, lag in diesem Jahr aber auch schon bei 10,50 Euro. Bei einer Marktkapitalisierung von rund 16,5 Mrd. Euro wird das Papier mit dem rund Zweifachen des Umsatzes aus dem Jahre 2005 gehandelt. Für das laufende Jahr wird dabei ein KGV von 14 erwartet, dass 2007 auf zwölf sinken soll. Somit ist die Aktie - auch vor dem Hintergrund des erwarteten Wachstums - durchaus preiswert. Die ING Bank sieht dies ähnlich und wertete Telenor heute mit „Buy“.

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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