Telemedizin: Ein Trend für 2010

Freitag, 4. Dezember 2009 um 15:16

Das BMBF und der Euopäische Sozialfonds haben gemeinsam das Projekt S.I.T.E. ins Leben gerufen. S.I.T.E. steht hierbei für: Schaffung eines Innovationsmilieus für Telemedizin. Bei S.I.T.E. macht man sich stark für eine weitere Etablierung der Telemedizin, denn der Einsatz von neuen Informations- und Kommunikationstechniken seien bereits heute bedeutsame Treiber von Effizienz und Qualität im deutschen Gesundheitswesen. Bei chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Hypertonie und Diabetes seien die positiven gesundheitsökonomischen Effekte und die volkswirtschaftliche Relevanz aufgrund der skizzierten demographischen Entwicklungen bereits nachgewiesen. Aus diesem Grund stellt die Förderung innovativer und auch international wettbewerbsfähiger Konzepte ein wichtiges Zukunftsfeld dar.

Bei der Umsetzung von telemedizinischen Innovationen gibt es indes noch eine Fülle von Barrieren. Diese Barrieren zu erkennen und abzubauen hat sich S.I.T.E. ebenfalls zur Aufgabe gemacht. Dazu sollen möglichst viele Akteure eingebunden werden: Wissenschaftliche Fachbereiche, Träger der Kranken- und Rentenversicherung, Anbieter von telemedizinischen Konzepten bis hin zu den betreuenden Ärzten und den teilnehmenden Patienten als Endanwender der Telemedizin. Gemeinsam sollen die Barrieren abgebaut werden, die dem System derzeit noch innewohnen. Dazu zählen aktuell die Uneinigkeit über die Aussagekraft bestehender Studien zur Telemedizin, unzureichende Möglichkeiten, Telemedizinleistungen zu vergüten, die geringe Bereitschaft von Ärzten, einmal etablierte Alltags- und Behandlungsprozesse zu ändern. Zudem werden noch Defizite bei der Standardisierung, bei der Schnittstellenkompatibilität und beim Datenschutz gesehen.

Standards gegen den Wildwuchs im System

Und so ist es die nächste Aufgabe im Rahmen der Etablierung der Telemedizin, Standards zu schaffen, die von allen Akteuren anerkannt werden. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg wird darin gesehen, dass telemedizinische Anbieter dazu bereit sind, die von ihnen genutzten Prozesse und Verfahren an objektiven Parametern messen zu lassen und die in der Praxis angewendeten qualitativen und datenschutzrechtlichen Vorgaben transparent zu machen. Die Vereinheitlichung und Standardisierung der Telemedizin befindet sich in Deutschland zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings noch in den Anfängen. Man darf aber davon ausgehen, dass die Telemedizin in Zukunft den erwartbaren Beitrag zur Rettung unseres Gesundheitswesens nur leisten kann, wenn die aktuell existierenden Barrieren abgetragen werden. Zudem müsste der konzeptionelle Wildwuchs in der Telemedizin schrittweise durch zielgruppengerechte, praxistaugliche und zertifizierter Standards ersetzt werden. Damit einher geht auch die Hoffnung eines Branchenzweigs, der weltweit Maßstäbe setzen kann. Denn, auch wenn in Deutschland in Sachen Telemedizin noch Wildwuchs herrscht, so ist man hierzulande im weltweiten Vergleich dennoch ganz vorne mit dabei.

Studien zeigen, dass der Kostenvorteil bei der Anwendung von Tele-Monitoring bei annähernd gleichen Arzneimittelkosten darin liegt, dass im Wesentlichen weniger Krankenhaustage und Tage mit Arbeitsunfähigkeit zu verbuchen sind. Patienten, die mit Tele-Monitoring versorgt wurden, wurden medizinisch erfolgreicher behandelt und haben in diesem Zeitraum besser und ungestörter gelebt. Im Sinne der Patienten und im Sinne der Kostenentwicklung des Gesundheitswesens insbesondere bei chronischen Erkrankungen, ist eine Anwendung entsprechender Telemedizin-Technologien daher zu befürworten.

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Meldung gespeichert unter: Telemedizin, Marktdaten und Prognosen, Special am Freitag

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