Telefónica: Einstieg bei Telecom Italia?

Weitere Synergien wären aber auch im Südamerikageschäft denkbar. Sowohl Telecom Italia wie auch Telefónica sind dort in verschiedenen Ländern vertreten. Telefónica ist allerdings nicht der einzige mögliche Investor bei Telecom Italia. Auch Hinduja, ein indisches Unternehmen sowie der russische Konzern Sistema und der Finanzinvestor Blackstone signalisierten bereits Interesse an einem Einstieg bei dem italienischen Telekommunikationskonzern.

Pirelli selbst ist indirekt an Telecom Italia beteiligt. Das Unternehmen hält rund 80 Prozent an Olimpia, dem größten Anteilseigner der Telecom Italia. Dass Pirelli nun den eigenen Aktienbestand reduzieren möchte, ist schon länger bekannt. Als Gründe nannte das Unternehmen den sinkenden Kurs der Aktien von Telecom Italia sowie Konflikte mit der italienischen Regierung über die strategische Zukunft des Unternehmens. Zudem machten im Herbst letzten Jahres zwei Banken einen Rückzieher und nutzten eine Verkaufsoption, so dass Pirelli nun neue Investoren sucht.

Eine Tatsache macht die Suche hingegen nicht leichter: Pirelli ist nur dazu bereit, einen Minderheitsanteil an Olimpia zu veräußern und fordert für diese Aktien rund 30 Prozent mehr als den derzeitigen Marktpreis. Telefónica wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die im Mai 2006 festgelegte Investitionsgrenze von 1,5 Mrd. Euro bis Ende 2007 weiter Gültigkeit habe. Dies schließt eine mögliche Beteiligung von Telefónica an Olimpia und somit indirekt an Telecom Italia allerdings nicht aus. Ein 30prozentiger Anteil würde rund 1,3 Mrd. Euro kosten, während Telefónica zusätzliche finanzielle Mittel aus dem Verkauf der Fernsehproduktionsgesellschaft Endemol erhalten könnte. Gerüchte über eine mögliche Trennung von Endemol kommen seit Wochen immer wieder auf. (kat/rem)