Telecom Italia: Brasilien nicht zu verkaufen!

Giampaolo Zambeletti, bei Telecom Italia für das Corporate Development zuständig, sagte dem brasilianischen Blatt Folha de Sao Paolo bereits am 29. Dezember 2006: „TIM Brasil steht nicht zum Verkauf.“ Nun bestätigte ein Unternehmenssprecher diese Aussage. Noch im letzten November hatten die Italiener mitgeteilt, zwei unaufgeforderte Angebote für die Tochtergesellschaft bekommen zu haben und einen Verkauf in Erwägung zu ziehen. In den letzten Monaten hatte Telecom Italia bereits Aktivitäten in anderen südamerikanischen Ländern abgestoßen, um mit den Erlösen Schulden abzubauen.

Dabei wäre ein Ausstieg in Brasilien schmerzhaft gewesen - zu interessant ist der größte südamerikanische Markt. Im abgelaufenen Jahr wurde die Marke von 100 Millionen Mobilfunknutzern geknackt. Erst zuletzt konnte TIM Brasil den Marktanteil um zwei volle Punkte auf 25,4 Prozent ausbauen und liegt nun auf Platz zwei. Den Platz an der Sonne hat Vivo, ein Joint Venture der spanischen Telefonica mit Portugal Telecom. Auf Platz drei liegt Claro, das von dem lateinamerikanischen Mobilfunkkonzern America Movil S.A. kontrolliert wird und 23,5 Prozent auf sich vereint. Schlusslicht ist Telemars Mobilfunkarm Oi mit 13,1 Prozent vom Kuchen. Die beiden letztgenannten Unternehmen galten als Interessenten für TIM Brasil.

Im Oktober 2006 lag die Mobilfunkpenetration in dem größten Staat Südamerikas bei 51,6 Prozent. Brasilien hat rund 184 Millionen Einwohner. (ndi/rem)