Systaic glänzt mit Umsatzwachstum - Fragen bleiben

Im dritten Quartal 2008 lag der Umsatz bei 59 Mio. Euro, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert, der bei 6,1 Mio. Euro lag. Der Rohertrag wurde mit 8,2 Mio. Euro ausgewiesen (2007: 2,3 Mio. Euro). Systaic erwirtschaftete ein EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in Höhe von 3,7 Mio. Euro nach 397.000 Euro in 2007. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) summierte sich auf 3,1 Mio. Euro, in 2007 waren 187.000 Euro erreicht worden. Entsprechend konnte auch das Konzernergebnis von minus 88.000 Euro im Vorjahreszeitraum auf nunmehr plus 1,6 Mio. Euro gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie legte von null Cent auf 21 Cent zu.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2008 wies Systaic einen Umsatz von 128,7 Mio. Euro aus (2007: 17,4 Mio. Euro). Auch der Rohertrag konnte von 5,4 Mio. Euro auf 17,8 Mio. Euro gesteigert werden. Das EBITDA des Unternehmens verbesserte sich von 1,3 Mio. Euro auf nunmehr 7,2 Mio. Euro. Gleichzeitig legte auch das EBIT zu: Nach 839.000 Euro in 2007 wurden nun 6,1 Mio. Euro erreicht. Das Konzernergebnis belief sich auf drei Mio. Euro (2007: 505.000 Euro). Entsprechend erhöhte sich auch der Gewinn je Aktie von 16 Cent auf 48 Cent. Dank einer Kapitalerhöhung konnte die Systaic AG das Eigenkapital von 22,9 Mio. Euro auf 44,5 Mio. Euro steigern. Die kurzfristigen Finanzschulden sind allerdings zum Bilanzstichtag am 30. September 2008 von 0,8 Mio. Euro auf 26,5 Mio. Euro gestiegen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich als Folge der Geschäftsausweitung um 53,6 Mio. Euro auf 58,9 Mio. Euro.

Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden können. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein. In sonnenreichen Ländern wie Italien oder Griechenland soll die Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit bereits in 2011 erreicht werden.

Im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Systaic steht mit seinem Produktangebot in erster Linie im direkten Wettbewerb mit anderen Solarmodulespezialisten in Deutschland.

Hier ist insbesondere die Solarhybrid AG zu nennen, die ebenfalls Kollektoren anbietet, mit denen sich sowohl Strom als auch Wärme erzeugen lassen. Daneben konkurriert Systaic noch mit anderen Hybrid-Spezialisten, wie der Firma Aton AG, die ebenfalls ähnliche PV-Kollektoren anbietet, mit denen sich sowohl Strom als auch Wärme erzeugen lassen. Laut Aton hält das Unternehmen bereits seit 2006 ein Patent im Zusammenhang mit dieser Technologie.

Daneben steht Systaic noch im Wettbewerb mit anderen Solarmoduleanbietern wie mit SolarWorld, der Solon AG, Sanyo, Solarday (Italien), Sunways, Kyocera und vielen anderen mehr.

Im 2008 soll nun die Marke von 200 Mio. Euro geknackt worden sein. Wachstumstreiber war demnach das Geschäft das fotovoltaische Großkraftwerke. 90 Prozent des Konzernumsatzes wurden demnach in 2008 in diesem Segment erwirtschaftet.

Im Jahr 2009 plant Systaic trotz der schwierigen Wirtschaftslage die Fortsetzung des Wachstumskurses. So rechnet das Unternehmen mit einem Konzernumsatz von mindestens 260 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von mindestens 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Analysten von Close Brother Seydler rechnen im Jahr 2009 mit einem Gewinn von 1,24 Euro je Aktie. Im Jahr 2010 wird mit einem weiteren Gewinnanstieg auf dann 1,72 Euro je Anteil gerechnet.

Systaic-Aktien präsentierten sich zuletzt uneinheitlich bei 4,5 Euro an der Frankfurter Börse. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von mehr als 36 Mio. Euro für den Düsseldorfer Solarspezialisten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 würde sich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von vier ergeben. Gleichzeitig wird Systaic nur mit dem 0,13-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

In ihrer letzten Studie von Mitte November rieten die Analysten des Hauses Close Brothers Seydler Anlegern weiterhin zum Kauf der Papiere. Die Analysten verweisen darauf, dass Systaic im dritten Quartal 2008 seine Umsatzerlöse um das Siebenfache gegenüber dem Vorjahr steigern konnte. Für 2008 haben die Analysten ihre Gewinnschätzungen allerdings auf 0,86 Euro je Aktie nach unten revidiert. Die Analysten sehen das Unternehmen mit einem KGV von vier recht günstig bewertet und sehen damit noch ein erhebliches Aufwärtspotential für den Titel. Als Kursziel nennen die Analysten einen Wert von 7,66 Euro.

Zu berücksichtigen gilt, dass Systaic noch ein sehr junges Unternehmen mit einer vergleichsweise niedrigen Markt- und Eigenkapitalisierung ist. Eine länger andauernde Rezession könnte Systaic daher vor größeren Problemen stellen, wie etwa etablierte Branchenführer wie SolarWorld, die in den vergangenen Jahren bereits eine tragfähige Kapitaldecke aufbauen konnten.