Suntech verdrängt First Solar von der Spitze - schwieriges Jahr 2011 erwartet

Donnerstag, 10. März 2011 um 13:46

Die chinesische Suntech löste zwar im Jahr 2007 die japanische Sharp als weltweit größten Solarmodulehersteller ab, wurde aber im Jahr 2009 selbst durch den amerikanischen Dünnschichtspezialisten First Solar überholt, so die Marktforscher aus dem Hause IMS Research. Im Jahr 2010 hat Suntech jedoch wieder die Führungsposition bei den Auslieferzahlen übernommen. Insgesamt wurden Solarmodule mit einer Leistung von 1,57 Gigawatt ausgeliefert, ein Zuwachs von 125 Prozent gegenüber 2009.

Der Konkurrent First Solar hat sich insbesondere auf die Fertigung von kostengünstigen Dünnschichtmodulen auf Cadmium Telluride (CeTe) spezialisiert und damit in den vergangenen Jahren stark im Solarmarkt aufholen können.

Als weiterer Wettbewerber gilt die japanische Sharp. Das Unternehmen wurde im Jahr 2007 von Suntech an der Spitze als weltweit größter Solarmodulehersteller abgelöst. Allerdings plant auch Sharp den Bau neuer Fabriken und will dadurch seine Produktionskapazitäten weiter erhöhen. Sharp galt zuletzt als weltweit drittgrößter Hersteller von Solarmodulen.

Weitere Wettbewerber im Solarmodulebereich sind Chinas zweitgrößter Solarkonzern Yingli Green, Trina Solar, JinkoSolar, Kyocera Solar, die deutsche SolarWorld, Q-Cells, sowie Mitsubishi Electric, Sanyo Electric, BP Solar und Solon.

Ausblick

In Bezug auf das erste Quartal des Geschäftsjahres 2011 rechnet die Suntech mit einer Steigerung der Bruttomarge auf 20 Prozent. Auf Jahressicht erwartet Suntech Power zum 31. Dezember 2011 einen Absatz von 2,2 Gigawatt bei Solarprodukten. Der Umsatz werde dementsprechend zwischen 3,4 Mrd. und 3,6 Mrd. Dollar liegen. Insgesamt sollen im Jahr 2011 Investitionen von 250 Mio. bis 270 Mio. Dollar getätigt werden.

Analysten rechnen bei Suntech im laufenden Jahr 2011 mit einem Jahresumsatz von 3,36 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,22 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 3,47 Mrd. Dollar klettern, wobei dann jedoch nur ein Nettogewinn von 1,18 Dollar je Aktie erwartet wird.

Für das laufende Märzquartal erwarten Analysten einen Umsatz von 810 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 34 US-Cent je Aktie bei Suntech.

Bewertung

Suntech-Aktien präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen weiter freundlich bei 9,17 Dollar an der New Yorker Börse, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,65 Mrd. Dollar für Chinas führenden Solarkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sieben.

Die Investmentexperten der Londoner HSBC stufen Suntech-Aktien von "neutral" auf "untergewichten" nach unten sehen weiter sinkende Aktienkurse. Die HSBC-Experten erwarten dabei einen Kursrückgang bis auf 6,60 US-Dollar.

Deutlich zuversichtlicher ist man im Hause Cowen & Co. Cowen-Experte Robert Stone bekräftigt nochmals sein Rating "outperform", wobei der Analyst auch gleich seine Umsatzschätzung für 2011 auf 3,25 Mrd. Dollar anhebt. Dabei erwartet der Analyst einen Nettogewinn von 1,31 Dollar je Aktie. Zwar gebe es in Italien Risiken, jedoch würden die positiven Aussichten im Rest der Welt, insbesondere in China überwiegen. Stone sieht Suntech gut für den wachsenden PV-Markt positioniert.

Auriga Securities Experte Mark Bachmann bleibt bei seiner Kaufempfehlung für Suntech-Aktien und sieht weiterhin ein Kursziel von 13 Dollar für den Wert. Zwar rechnet der Analyst bei Suntech nicht mit einer Anhebung der Prognose, allerdings dürfte Suntech auch nicht wie etwaige Wettbewerber unter weiter fallenden Gewinnmargen leiden. Bachman geht davon aus, dass die Konsensschätzungen mindestens um 20 Cent pro Aktie zu niedrig sind und rechnet daher mit einem Profit von 1,48 Dollar je Aktie bei Suntech im laufenden Jahr.

Bei der Citigroup bleibt man zurückhaltend und bewertet Suntech-Papiere weiterhin nur mit "halten" und einem Kursziel von 10,5 Dollar. Citigroup-Experte Timothy Arcuri rechnet damit, dass die durchschnittlichen Verkaufspreise um weitere 23 Prozent in diesem Jahr sinken werden. Zwar dürfte Suntech in diesem Jahr einen positiven Cashflow auf Jahressicht ausweisen, jedoch seien die Produktionskosten pro Watt zuletzt leicht von 1,45 auf 1,50 Dollar pro Watt gestiegen, schreibt Arcuri. Hintergrund seien steigende Kosten für Solar-Wafer, wodurch sich die Bruttomarge gerade einmal auf 16 Prozent belaufen habe.

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