Suntech am Abgrund: Verluste und hohe Schulden zerren an der Substanz

Mittwoch, 5. September 2012 um 14:17

Nach vorläufigen Zahlen brachen die Umsatzerlöse von Suntech im Juniquartal 2012 gegenüber der Vorjahresperiode von 830,7 Mio. US-Dollar auf 471 Mio. Dollar ein. Der Löwenanteil von 93 Prozent der Erlöse stammte dabei aus dem Verkauf von Solarmodulen, die restlichen sieben Prozent teilten sich die übrigen Sparten. Die Bruttomarge gab die Suntech mit zehn Prozent an. Der operative Cash-Flow von Suntech fiel mit fünf Mio. Dollar im zweiten Quartal 2012 positiv aus.

Zwar habe eine verstärkte Nachfrage aus Europa, China, Japan und Australien zu einem sequentiellen Umsatzanstieg (plus 15 Prozent) geführt, trotzdem belaste die anhaltende Unausgeglichenheit von Angebot und Nachfrage sowie ein herausforderndes Preisumfeld die Profitabilität weiter, erläuterte Suntech-CEO David King.

Markt und Wettbewerb

China will bis 2015 zum weltgrößten Solarmarkt aufsteigen. Hierfür sollen bis 2015 Solarprojekte mit einer Leistung von 21 Gigawatt realisiert werden. Die chinesische Suntech löste zwar im Jahr 2007 die japanische Sharp als weltweit größten Solarmodulehersteller ab, wurde aber im Jahr 2009 selbst durch den amerikanischen Dünnschichtspezialisten First Solar überholt, so die Marktforscher aus dem Hause IMS Research.

Der amerikanische Konkurrent First Solar hat sich insbesondere auf die Fertigung von kostengünstigen Dünnschichtmodulen auf Cadmium Telluride (CeTe) spezialisiert und damit in den vergangenen Jahren stark im Solarmarkt aufholen können.

Als weiterer Wettbewerber gilt die japanische Sharp. Das Unternehmen wurde im Jahr 2007 von Suntech an der Spitze als weltweit größter Solarmodulehersteller abgelöst. Allerdings plant auch Sharp den Bau neuer Fabriken und will dadurch seine Produktionskapazitäten weiter erhöhen.

Weitere Wettbewerber im Solarmodulebereich sind Chinas zweitgrößter Solarkonzern Yingli Green, JA, Solar Trina Solar, JinkoSolar, Kyocera Solar, die deutsche SolarWorld, Q-Cells, sowie Mitsubishi Electric, Sanyo Electric, BP Solar und Solon.

Ausblick

Als Konsequenz des schwierigen Marktumfeldes senkte Suntech die Auslieferungsprognose für das Gesamtjahr 2012 von bislang 2,1 bis 2,5 Gigawatt (GW) auf nunmehr 1,8 bis 2,0 GW. Für das laufende Jahr 2012 erwarten Analysten bei Suntech einen Nettoverlust von 1,98 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 1,99 Mrd. US-Dollar.

Im nachfolgenden Jahr 2013 sollen die Erlöse dann auf 2,16 Mrd. Dollar steigen, wobei dann ein Nettoverlust von 1,21 Dollar je Aktie erwartet wird.

Bewertung

Suntech-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter deutlich schwächer bei 0,83 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 150 Mio. US-Dollar für Chinas größten Solarkonzern ergibt. Suntech will durch die Steigerung der Auslieferzahlen Synergieeffekte und Kostensenkungen erzielen und so wieder den Sprung in die Gewinnzone schaffen. Gleichzeitig sollen die Wirkungsgrade steigen.

Die Analysten aus dem Hause Jefferies Group reduzierten ihr Kursziel für Suntech-Aktien bereits im Frühjahr 2012 von 2,0 auf 1,50 US-Dollar. Die Analysten sehen in der aktuellen Kostenstruktur weiterhin einen Nachteil für das Unternehmen. Die Jefferies-Experten bleiben daher bei ihrem Rating "underperform". Zudem verweisen die Jefferies-Experten auf die hohen Schulden von über 2,3 Mrd. US-Dollar.

Auch im Hause Mirae Asset senkt man das Kursziel für Suntech-Papiere von 1,90 auf 1,60 US-Dollar. Die Experten bei Maxim Group sind sogar noch pessimistischer und raten Anlegern zum Verkauf der Aktie. Dabei senken die Maxim-Experten ihr Kursziel für den Wert von 1,50 auf 0,50 Dollar.

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