Studie: Infineon in 2008 Marktführer bei Leistungshalbleitern

Für 2009 fällt der Ausblick allerdings weniger rosig aus. Die Marktforscher rechnen damit, dass sich das Marktvolumen in diesem Jahr um 22 Prozent verringern könnte. Dabei seien die Hersteller von sogenannten „diskreten (eigenständigen) Halbleitern“ am schlimmsten betroffen. Hier werde sich das Marktvolumen um mehr als 2,5 Mrd. US-Dollar im Vergleich zu 2008 verringern. Grund für diese Entwicklung sei die derzeitige Wirtschafts- und Finanzkrise, die zu einem schwierigen ersten und zweiten Quartal im Geschäftsjahr 2009 geführt habe. Ab dem dritten Quartal 2009 sei aber mit einer langsamen Erholung des Marktes zu rechnen. Diese werde aber wahrscheinlich nicht ausreichen, um die negativen Effekte aus dem ersten Halbjahr 2009 zu kompensieren. Mit einem Marktwachstum rechnet IMS Research erst für das Jahr 2010. Dann soll der jährliche Zuwachs im Vergleich zu 2009 bei sieben Prozent liegen.

Momentan allerdings steht Infineon nicht nur wegen der Absatzzahlen im Halbleitersegment im Mittelpunkt des Interesses. Bereits seit letzter Woche halten sich Meldungen, nach denen das russische Unternehmen Sistema an Infineon interessiert sei. Ob dabei von russischer Seite eine Beteiligung oder der Kauf einer Sparte angestrebt wird, ist offen. Entsprechende Verhandlungen führen beide Unternehmen dabei nicht selbst, stattdessen waren mögliche Investitionen von russischer Seite auf dem deutschen Chipmarkt ein Thema in der Politik. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Wirtschaftsminister zu Guttenberg teilten mit, mit russischen Amtskollegen über entsprechende Möglichkeiten verhandelt zu haben. Eine Bekanntgabe konkreter Ergebnisse und Pläne gab es bislang allerdings weder seitens der Unternehmen noch aus der Politik. (kat/rem)