Ströer: Short Attacke von US-Hedgefonds gegen deutschen Werbe-Vermarkter

SAN FRANCISCO/KÖLN (IT-Times) - Die Aktien des deutschen Werbe-Vermarkters Ströer S.E. sind ins Visier von US-amerikanischen Fonds geraten. Verursacher soll der US-Hedge-Fonds Muddy Waters sein.

Muddy Waters hatte bereits im Dezember 2015 angekündigt, verstärkt europäische Unternehmen ins Visier zu nehmen und durch Aktien-Leerverkäufe zu attackieren. Das Unternehmen verdient dann an fallenden Aktienkursen.

Zuvor war der Hedge-Fonds bereits, zumindest was den Aktienkursverfall angeht, erfolgreich gegen chinesische Unternehmen vorgegangen, deren Aktien in den USA gehandelt werden.

Ein Short-Attacken-Beispiel ist das chinesische Unternehmen NQ Mobile Inc., dessen Aktienkurs nach einem ähnlichen Bericht von Muddy Waters im Oktober 2013 gen Süden rauschte. Letztendlich ist der Aktienkurs um 80 Prozent gefallen und hat sich bis heute davon nicht mehr erholt.  

Bei Ströer kritisiert man nun ebenfalls die Bilanzierungspraxis. Heute veröffentlichte Muddy Waters Capital LLC einen Bericht, der ebenfalls das gesamte Geschäftsmodell von Ströer in Frage stellt und unter der Adresse www.muddywatersresearch.com eingesehen werden kann.

Ströer nahm heute hierzu Stellung und stellte klar, dass die von Muddy Waters Capital betreuten Fonds gleichzeitig mit einer "Short"-Strategie also auf fallende Aktienkurse gegen Ströer wetten. Daher liege ein Interessenkonflikt vor. Inhaltlich kommentierte Ströer bisher den verfassten Bericht aber nicht. Der Bericht sei laut Ströer vollkommen haltlos, man prüfe rechtliche Schritte.