Steht Kabel Deutschland vor der Übernahme durch Investoren?

Kabel Deutschland befindet sich derzeit im Besitz von Providence Equity Partners. Diese planen den Börsengang des Netzbetreibers mit einem Volumen von rund einer Mrd. Euro. Dabei fungieren Morgan Stanley, UBS, die Deutsche Bank sowie JP Morgan als Berater. Sollte allerdings der Übernahmeversuch gelingen, könnte dies den Börsenambitionen von Kabel Deutschland einen Riegel vorschieben. Marktbeobachter gehen aber davon aus, dass sich mindestens zwei der interessierten Beteiligungsgesellschaften zusammenschließen müssten, um entsprechende Akquisitionspläne vorantreiben zu können. Kabel Deutschland ist, neben den Aktivitäten auf dem TV-Markt, auch durch die Rolle als Wettbewerber für Branchengröße wie die Deutsche Telekom AG (WKN: 555750) interessant. Möglich macht dies die immer engere Verschmelzung von Internet-, Telefonie- und TV-Diensten.

Die scheinbar angedachte Übernahme von Kabel Deutschland würde allerdings nur eine weitere Veränderung der Besitzverhältnisse auf dem deutschen Kabelmarkt bedeuten. Bereits im November wechselte Unity Media für rund 3,5 Mrd. Euro den Besitzer. Hinzu kam Anfang Januar 2010 die Meldung, dass Tele Columbus nun endgültig verkauft werden soll. Das Konsortium, welches aus über 100 Gläubigern besteht, gründete eine unabhängige Holding nach Luxemburger Recht, um nun die hochverschuldete Tele Columbus zu übernehmen. Die Finanzinvestoren Scott Lanphere und Robert Fowler haben damit wie erwartet die Kontrolle über Tele Columbus abgetreten. (kat/ami/rem)