Sony kämpft mit Dauerbaustellen

Montag, 18. Mai 2009 um 13:24

Der Umsatz ging auf Jahressicht um 12,9 Prozent auf 7,73 Billionen Yen zurück. Während die Erlöse in Europa um 14 Prozent einbrachen, schrumpften die Umsätze in den USA um 20 Prozent. In Japan verzeichnete Sony einen Umsatzrückgang von 14 Prozent. Um aus den roten Zahlen heraus zu kommen hat Sony bereits eine Reihe von Kostenmaßnahmen ergriffen. So will das Unternehmen unter anderem drei Fertigungsfabriken in Japan schließen. Insgesamt soll die Zahl der weltweiten Fabriken von 57 im letzten Jahr, auf nur noch 49 Werke sinken. Darüber hinaus sollen 16.000 Arbeitsplätze weltweit abgebaut werden.

Geld verlor das Unternehmen vor allem auch in seiner Spielesparte. Der Absatz der PlayStation 3 hinkt in wichtigen Märkten weiterhin den Angeboten von Nintendo (Wii) und Microsoft (Xbox 360) hinterher. Dennoch konnte Sony im vergangenen Fiskaljahr 10,06 Mio. PS3-Konsolen absetzen, was einem Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zugleich verkaufte Sony 14,11 Mio. PlayStation PSP, nachdem im Vorjahr 13,81 Mio. PlayStation Portable Konsolen über die Ladentheke gingen.

Markt und Wettbewerb


Sony unterhält in allen wesentlichen Märkten der Welt Repräsentanzen. Die größten Einzelmärkte sind die USA, Japan, China und Europa. Auf die Elektroniksparte entfallen rund zwei Drittel des Umsatzes. Der Rest verteilt sich weitgehend gleichmäßig auf die anderen Segmente.

Im Bereich Digitalkameras sieht sich Sony einer Reihe von namhaften Spezialisten wie Kodak, Minolta, Canon und Panasonic gegenüber. Im Bereich LCD-Flachbildschirme konkurriert Sony mit Anbietern wie Sharp, LG Electronics und insbesondere Samsung.

Vor allem im Bereich Spielekonsolen liefert sich Sony einen harten Preiskampf, so dass in den Medien bereits vom Konsolenkrieg gesprochen wird. Die Hersteller geben ihre Konsolen meist unter den Herstellungskosten ab, um mit Spielesoftware Geld zu verdienen. Der Markt für Video- und Konsolenspiele wird inzwischen auf mehr als 40 Mrd. US-Dollar taxiert. Derzeit konkurriert Sony in diesem Bereich mit Microsoft (Xbox 360) und mit Nintendo (Wii), wobei sich die Wii-Konsole zuletzt deutlich besser verkaufte als alle übrigen Spielekonsolen.

Ausblick


Auch für das laufende Geschäftsjahr 2009/2010 erwartet Sony rote Zahlen und einen Verlust von 120 Mrd. Yen bzw. 1,2 Mrd. Dollar. Die Dynamik beim Umsatzrückgang soll sich im laufenden Jahr verlangsamen, so Sony.

Insgesamt will Sony seine Kosten noch stärker senken, als zunächst geplant. Nachdem Sony zuletzt Kosten von 250 Mrd. Yen im laufenden Fiskaljahr 2009/2010 einsparen wollte, sollen nunmehr 300 Mrd. Yen eingespart werden.

Bewertung


Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden Sony-Aktien freundlich bei rund 26,5 Dollar an der New Yorker Börse gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 26,5 Mrd. US-Dollar für Japans führenden Elektronikkonzern ergibt. Sony befindet sich in einer typischen Turnaround-Phase. Ob und wann das Unternehmen jedoch wieder nachhaltige Gewinne erwirtschaften wird, steht noch nicht fest.

Die Analysten der Citigroup äußerten sich bereits Ende April zu Sony-Aktien und stuften die Papiere von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Gute Fortschritte erkennen die Citibanker dem Unternehmen bei seinen Umstrukturierungsbemühungen zu. Die Analysten haben aufgrund der positiven Entwicklung ihr Kursziel für den Wert von 2.200 auf 2.700 Yen angehoben, nachdem Sony-Aktien bereits kräftig gestiegen waren. Insgesamt seien die positiven Entwicklungen im aktuellen Kurs bereits eingepreist. Eine Ergebnisverbesserung sei allerdings nur langfristig zu erwarten.

Die Analysten bei Banc of America Securities-Merrill Lynch empfehlen Sony-Aktien bereits seit Ende März zum Kauf. Die Analysten bewerten insbesondere die eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen bei Sony positiv. So habe Sony bereits fünf bis sechs seiner Fabriken geschlossen. Die Analysten erwarten daher noch weitere Schließungen, wobei auch ein Verkauf von Fabriken möglich sei, heißt es. Die US-Investmentbanker halten daher auch eine schnelle Gewinnerholung für möglich. Wachstumsimpulse könne Sony durch HD-Inhalte und konvergierte Produkte generieren, so die Banker.

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Meldung gespeichert unter: Sony, Hintergrundberichte, Hardware, Spiele und Konsolen

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