Sony drängt ins Wohnzimmer - Apple und Microsoft im Visier

Spielekonsolen und Unterhaltungselektronik

Dienstag, 10. September 2013 um 13:09

Das mit Abstand größte Segment ist die Sparte Consumer Products Service (CPS). Hier werden unter anderem Audio- und Videoausrüstung (Fotoapparate, Kameras, DVD-/CD-/MP3-Player etc.), LCD-Fernseher, Monitore und Spielekonsolen entwickelt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Tokio und beschäftigt rund 150.000 Mitarbeiter weltweit. Ende 2007 verkaufte Sony sein Computerchip-Geschäft an die japanische Toshiba. Gleichzeitig brachte Sony auch seine Finanzeinheit Sony Financial Holdings an die Tokioter Börse, womit sich Sonys Beteiligung an der Tochter von 100 auf 60 Prozent reduzierte. In 2011 gab Sony bekannt, dass Mobilfunk-Venture Sony Ericsson künftig allein führen zu wollen und zahlt hierfür 1,05 Mrd. Euro an Ericsson. Damit ist Sony Mobile wieder eine 100%ige Tochter von Sony. Im Herbst 2012 stieg Sony bei Olympus ein und sicherte sich für 50 Mrd. Yen 11,5 Prozent der Anteile. Zudem erwarb Sony in 2012 über seine Einheit Sony Computer Entertainment (SCE) die US-amerikanische Firma Gaikai für 380 Mio. Dollar. In 2013 stellte Sony seine neue PlayStation 4 (PS4) samt der neuen Set-Top-Box PS Vita TV vor.

Zahlen
Für das vergangene erste Quartal 2013/2014 meldete Sony einen Umsatz von 1,71 Billionen Yen, der sich damit um 13 Prozent verbesserte. Das operative Ergebnis kletterte von 6,3 Mrd. auf 36,4 Mrd. Yen. Insgesamt erwirtschaftete Sony ein Nettoergebnis von 3,5 Mrd. Yen, nachdem man im Vorjahresquartal noch einen Verlust von 24,6 Mrd. Yen verzeichnen musste.

Daraus ergab sich ein (verwässertes) Ergebnis je Aktie von 2,98 Yen nach minus 24,55 Yen im Vorjahr. Der operative Cash-Flow hingegen lag allerdings bei minus 131,67 Mrd. Yen nach minus 25,56 Mrd. Yen in 2012. Den größten Umsatz erzielte der Anbieter von Unterhaltungselektronik im Bereich Mobile Products & Communications.

Hier kletterte der Umsatz um 36,2 Prozent auf 388,94 Mrd. Yen. Ein Umsatzplus verzeichnete die Japaner ferner in den Segmenten Home Entertainment & Sound, Pictures, Music und Financial Services. In den Bereichen Imaging Products & Solutions, Game und Devices ging der Umsatz hingegen zurück.

Markt und Wettbewerb
Sony unterhält in allen wesentlichen Märkten der Welt Repräsentanzen. Die größten Einzelmärkte sind die USA, Japan, China und Europa. Auf die Elektroniksparte entfallen rund zwei Drittel des Umsatzes. Der Rest verteilt sich weitgehend gleichmäßig auf die anderen Segmente. Im Unterhaltungselektronikmarkt sieht sich Sony vor allem der Konkurrenz von Samsung Electronics und Apple gegenüber.

Im Bereich Digitalkameras sieht sich Sony einer Reihe von namhaften Spezialisten wie Minolta, Canon und Panasonic gegenüber. Im Bereich LCD-Flachbildschirme konkurriert Sony mit Anbietern wie Sharp, LG Electronics und insbesondere Samsung.

Vor allem im Bereich Spielekonsolen liefert sich Sony einen harten Preiskampf, so dass in den Medien bereits vom Konsolenkrieg gesprochen wird. Die Hersteller geben ihre Konsolen meist unter den Herstellungskosten ab, um durch Spiele Geld zu verdienen. Der Markt für Video- und Konsolenspiele wird inzwischen auf 60 bis 70 Mrd. US-Dollar taxiert. Derzeit konkurriert Sony in diesem Bereich mit Microsoft (Xbox 360) und mit Nintendo (Wii), wobei die Hersteller zuletzt versuchten mit Motion-Controllern das Geschäft anzukurbeln.

Ausblick
Für das Gesamtjahr 2013/2014 hebt Sony seine Prognose an. Zuvor war man von einem Umsatz von 7,5 Billionen Yen ausgegangen, nun erwartet der Hersteller von Unterhaltungselektronik 7,9 Billionen Yen. Beim Nettoergebnis geht man weiterhin von 50 Mrd. Yen aus.

Bewertung
Sony-Aktien wurden in Tokio zuletzt weiter freundlich bei 2.135 Yen gehandelt, in Frankfurt legten die Papiere zuletzt um knapp zwei Prozent auf 16,19 Euro zu, womit sich damit ein Börsenwert von rund 22 Mrd. US-Dollar für den führenden japanischen Elektronikkonzern ergibt.

IHS-Analysten bewerten die Entscheidung von Sony positiv, Online-Mulitplayer-Services der PS4 hinter dem PS+ Zahlungssystem zu errichten. Diese Entscheidung dürfte Sony 1,2 Mrd. US-Dollar im Jahr in die Kassen spülen, glauben die IHS-Analysten. Im Jahr 2012 dürfte Sony 140 Mio. US-Dollar durch das PS Plus Abo erzielt haben. Microsoft habe im gleichen Zeitraum mit seinem Xbox Live Gold Service etwa 1,25 Mrd. Dollar eingenommen, merken die Analysten an, die noch deutliches Potential für den Sony-Service sehen.

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Meldung gespeichert unter: Sony, Hintergrundberichte, Hardware, Spiele und Konsolen

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