Solon vor Schlüsseljahr

Montag, 20. Juli 2009 um 13:34

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb Solon ein Ergebnis (EBITDA) von minus 16,2 Mio. Euro. Im Vergleichsquartal 2008 hatte das Unternehmen einen Quartalsgewinn von 15,5 Mio. Euro erzielt. Das EBIT des ersten Quartals 2009 lag mit minus 20,7 Mio. Euro ebenfalls deutlich unterhalb des Vorjahreswertes von plus 12,5 Mio. Euro. Bereinigt um Einmaleffekte durch Abwertung von Beteiligungen lag das Konzernergebnis bei minus 18,5 Mio. Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie bezifferte Solon mit minus 1,48 Euro (Vorjahr: plus 0,55 Euro).

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Solon steht mit seinem Angebot an Solarmodulen in direkter Konkurrenz zum deutschen Branchenprimus SolarWorld. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg SolarWorld als einer der weltweit größten Hersteller von Solarmodulen auf.

In diesem Geschäftsfeld konkurriert Solon mit einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo, konkurriert Solon hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton. Daneben konkurriert Solon auch mit Dünnschichtspezialisten wie First Solar.

Beim Bau solarer Großkraftwerke sieht sich Solon im direkten Wettbewerb mit der Solar Millennium AG.

Ausblick

Zugleich wagte Solon einen getrübten Ausblick auf das zweite Quartal 2009. Zwar hätte die Nachfrage im Bereich Solarmodulgeschäft bereits wieder angezogen. Das Geschäft mit Kraftwerksanlagen sei jedoch weiter beeinträchtigt. Auch unter dem Einfluss von möglichen Abschreibungen auf das französische Siliziumprojekt SilPro werde das Ergebnis des zweiten Quartals ebenfalls negativ ausfallen.

Für das laufende Gesamtjahr 2009 wollte Solon keine Prognosen abgeben. Analysten rechnen für 2009 im Schnitt mit einem Nettoverlust von 0,54 Euro je Aktie.

Bewertung

Solon-Aktien präsentierten sich im Frankfurter Xetra-Handel zuletzt fester bei 10,25 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 128 Mio. Euro für den deutschen Solarmodulehersteller ergibt. Solon befindet sich in einer typischen Turnaround-Situation, wobei die Rückkehr in die Gewinnzone durch den Preisverfall bei Solarmodulen zuletzt belastet wurde.

Bei der UniCredit empfiehlt man Solon-Aktien weiter zum Verkauf. Die Analysten sehen Solon zwar in Italien und den USA als gut positioniert, doch die Konzentration auf den spanischen Markt dürfte das Unternehmen unter Druck setzen. Die Auslastungsrate der Solon-Fabriken gibt UniCredit mit unter 20 Prozent an. Trotz der wieder anziehenden Nachfrage in Deutschland, dürfte das Geschäft mit großen Solarparks auch im zweiten Quartal weiter schwierig gewesen sein, glauben die UniCredit-Experten, die durch die niedrige Auslastung weiter mit roten Zahlen rechnen. Darüber bestehe für die kommenden 12 Monate ein Refinanzierungsbedarf von 250 Mio. Euro, weisen die Analysten hin. Während für 2009 noch mit einem Nettoverlust von 0,70 Euro je Aktie zu rechnen sei, erwarten die Analysten für 2010 bei Solon wieder einen Gewinn von 0,70 Euro je Anteil. Insgesamt sehen die Analysten aber ein Abwärtsrisiko von 25 Prozent bei dem Wert, wobei die UniCredit-Experten das Kursziel von 7,0 Euro belassen.

Auch die Experten der WestLB raten Anlegern weiter zum Verkauf der Solon-Aktie. Die Analysten sehen lediglich ein Kursziel von 7,20 Euro für den Wert und verweisen in einer Studie auf die finanziellen Probleme des Unternehmens. Positiv bewerten die Analysten den jüngsten Auftrag aus den USA.

Auch im Hause HSBC ist man eher pessimistisch. Die HSBC-Experten stuften bereits im Vormonat Solon-Aktien von „neutral“ auf „untergewichten“ zurück, wobei die Analysten auf einen schwierigen Start ins neue Jahr verweisen. Zudem seien die Liquiditätsprobleme des Unternehmens nicht gelöst, heißt es. Die Analysten nehmen daher ihr Kursziel für das Papier von 10,0 auf 7,50 Euro zurück.

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Meldung gespeichert unter: Solon, Hintergrundberichte, Solartechnik

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