Solon - neue Aufträge machen Hoffnung auf mehr

Freitag, 15. Oktober 2010 um 13:43

Der Umsatz des ersten Halbjahres 2010 verbesserte sich auf 243,6 Mio. Euro nach 119,4 Mio. Euro im Vorjahr. Nach einem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von minus 52,6 Mio. Euro in 2009 konnten nun minus 2,3 Mio. Euro verbucht werden. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gelang unterdessen der Sprung in die schwarzen Zahlen: Aus einem 2009er Verlust von 42,7 Mio. Euro wurde nun in 2010 ein Gewinn von 6,7 Mio. Euro.

Nachsteuerlich musste Solon unterdessen wieder ein Minus hinnehmen. Nach minus 110,1 Mio. Euro wurde das Konzernergebnis indessen im ersten Halbjahr 2010 auf minus 9,5 Mio. Euro verbessert. Entsprechend verringerte sich der Verlust je Aktie auf 73 Cent (Vorjahr: minus 8,79 Euro).

Besonders im Komponentengeschäft habe man, so Solon weiter, von diesem Effekt profitieren können. Während Komponenten rund 82 Prozent zum Gesamtumsatz beitrugen, mussten im Bereich Systemtechnik noch Abstriche gemacht werden.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Solon steht mit seinem Angebot an Solarmodulen in direkter Konkurrenz zum deutschen Branchenprimus SolarWorld. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg SolarWorld zu einem der führenden Hersteller von Solarmodulen in Deutschland auf.

In diesem Geschäftsfeld konkurriert Solon mit einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo, konkurriert Solon hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton. Daneben konkurriert Solon auch mit Dünnschichtspezialisten wie First Solar.

Beim Bau solarer Großkraftwerke sieht sich Solon im direkten Wettbewerb mit der Solar Millennium AG.

Ausblick

Für das Jahr 2010 wird ein Umsatz von deutlich über 500 Mio. Euro bei einem ausgeglichenen operativen Ergebnis erwartet. Analysten rechnen bei Solon im laufenden Jahr mit einem Nettoverlust von 1,05 Euro je Aktie, der im anstehenden Jahr 2011 auf 0,28 Euro je Aktie sinken soll.

Bewertung

Solon-Aktien präsentierten sich zuletzt wieder gut erholt bei 3,23 Euro, womit sich damit ein Marktwert von 56 Mio. Euro für den Berliner Solarspezialisten ergibt. Solon befindet sich in einer typischen Turnaround-Phase, wobei das Unternehmen durch die hohe Verschuldung eine hohe Belastung mit sich herumträgt. Viele Investmentbanken wie zum Beispiel die UniCredit haben aufgrund der fraglichen Zukunftsperspektiven die Beobachtung des Unternehmens bereits eingestellt. Die Analysten aus dem Hause SRH AlsterResearch empfahlen Solon-Aktien Ende August nochmals zum Kauf. Die Analysten verwiesen auf die positiven Ergebnisse im vergangenen zweiten Quartal 2010. Damit habe Solon einen wichtigen Schritt in die nachhaltige Profitabilität getan, nachdem das Unternehmen in den vorangegangenen fünf Quartalen noch Verluste ausweisen musste. Auch für das vierte Quartal 2010 erwarten Analysten daher positive Ergebnisse. Risiken seien die fehlende Finanzkraft und Größe des Unternehmens beim Kraftwerksbau. Positiv werten die Analysten hingegen erste Vertriebserfolge im Systemgeschäft, dass sich nur langsam erhole. Die aktuelle Pipeline summiert sich auf 140 Megawatt, wovon etwa 50 Megawatt noch in 2010 umsatzwirksam werden sollen. Aufgrund der vorhandenen Risiken senken die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 14 auf 10 Euro. Insgesamt dürfte Solon als einer der wenigen deutschen Solarfirmen vom Marktwandel profitieren, heißt es bei den Analysten.

Die Londoner Investmentbanker aus dem Hause HSBC bewerten Solon-Aktien weiterhin mit „neutral“. Die Kapitalmaßnahme und die Verlängerung einer Kreditlinie in Höhe von 275 Mio. Euro bis 2011 ermöglichen Solon zumindest kurzfristig, den Geschäftsbetrieb weiter aufrecht zu erhalten, hießt es bei HSBC zur Jahresmitte. Positiv bewerten die HSBC-Experten die aktuelle Nachfrage und die Preisentwicklung sehr gut. Die Analysten setzen daher ihr Kursziel für das Papier von 7,0 auf 5,0 Euro zurück

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Meldung gespeichert unter: Solon, Hintergrundberichte, Solartechnik

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