Solon kämpft weiter gegen den Niedergang - Nettoverschuldung soll in 2011 sinken

Montag, 4. April 2011 um 13:39

Um gleich 76 Prozent schnellten die Umsatzerlöse der Solon im Jahr 2010 in die Höhe und verbesserten sich damit von 353,2 Mio. auf 619,9 Mio. Euro. Dabei profitierte Solon im ersten Halbjahr 2010 vor allem von Vorzieheffekten durch die Kürzung der Solarförderung in Deutschland, während im zweiten Halbjahr die Aktivitäten im Bereich schlüsselfertiger Kraftwerke dominierten. Der Auslandsanteil am Solon-Umsatz stieg von 48 auf 65 Prozent.

Mit plus 0,4 Mio. Euro schaffte Solon beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2010 knapp den Schritt über die Gewinnschwelle, nachdem das Solarunternehmen ein Jahr zuvor ein operatives Minus von 199,2 Mio. Euro eingefahren hatte. Das Jahresergebnis verbesserte sich auf minus 19,8 Mio. Euro oder minus 1,31 Euro je Aktie. Ein Jahr zuvor lag das Nettoergebnis von Solon bei astronomischen minus 271,6 Mio. Euro oder minus 21,68 Euro je Anteilsschein.

ine negative Entwicklung gab es hingegen beim operativen Cash-Flow zu verzeichnen. Nach plus 93,1 Mio. Euro in 2009 lag dieser im vergangenen Geschäftsjahr 2010 mit minus 9,7 Mio. Euro im negativen Bereich. Sorgen bereiten muss Solon zudem der Schuldenstand des Unternehmens, der sich von 343,9 Mio. Euro in 2009 auf 369,1 Mio. Euro zum Jahresende 2010 weiter verschlechterte.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Solon steht mit seinem Angebot an Solarmodulen in direkter Konkurrenz zum deutschen Branchenprimus SolarWorld. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg SolarWorld zu einem der führenden Hersteller von Solarmodulen in Deutschland auf.

In diesem Geschäftsfeld konkurriert Solon mit einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo, konkurriert Solon hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton. Daneben konkurriert Solon auch mit Dünnschichtspezialisten wie First Solar.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr strebt der Vorstand der Solon SE eine Umsatzsteigerung im zweistelligen Prozentbereich an. Das operative Ergebnis soll positiv und das Nettoergebnis zumindest ausgeglichen ausfallen. Eine konkrete Umsatz- oder Gewinnprognose wollte Solon aber nicht abgegeben.

Analysten rechnen aber auch mit 2011 weiterhin mit roten Zahlen bei Solon. Im Einzelnen wird mit einem Nettoverlust von 0,42 Euro je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Jahr 2012 soll der Verlust dann auf 0,27 Euro je Aktie sinken, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Solon-Aktien im Frankfurter Xetra-Handel nachgebend bei 4,32 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 75 Mio. Euro für den deutschen Solar-Pionier ergibt. Solon befindet sich nach wie vor einer typischen Turnaround-Situation, wobei das Unternehmen mit Hochdruck versucht, den Weg aus der Schuldenkrise zu finden und nachhaltig schwarze Zahlen zu schreiben.

Die Analysten aus dem Hause First Berlin Equity Research stuften Anfang April Solon-Aktien von "add" auf "verkaufen" herab. Die Analysten erwarten nach dem Höhenflug eine Abkühlung sehen lediglich ein Kursziel von 3,50 Euro für das Papier. Die Experten bei SRH AlsterResearch hingegen empfehlen Solon-Aktien weiter zum Kauf. Die Analysten verwiesen bei ihrer positiven Einschätzung auf die Aussagen des Managements, sowie auf die Dynamik im Systemgeschäft - hier sei das Unternehmen eines der führenden Anbieter auf dem italienischen Markt. Das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses auf Jahresbasis hat Solon mit einem EBIT von 387.000 Euro erreicht. Die Nettoverschuldung betrug zum Jahresende 369 Mio. Euro. Von großer Bedeutung für Solon sehen die Analysten das Engagement bei Global Solar, dabei handelt es sich um einen Hersteller von Dünnschichtzellen mit den Standorten Tucson und Berlin. Zudem ist Solon an dem Solarzellenhersteller Blue Chip beteiligt. Ein Verkauf entsprechender Anteile könnte die Schuldenlast zum Jahresende um 100 Mio. Euro drücken, glauben die Analysten. Insgesamt bekräftigten die Analysten nochmals ihre Kaufempfehlung und sehen ein Kursziel von 10 Euro für den Wert.

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