Solon im Sog der Finanzkrise

Donnerstag, 13. November 2008 um 12:50

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) baute Solon um gut 79 Prozent auf 58,5 Mio. Euro aus. Die EBITDA-Marge liegt damit für die ersten neun Monate 2008 bei 9,2 Prozent (2007: 9,8 Prozent). Vor Zinsen und Steuern (EBIT) bezifferte sich das Ergebnis auf 49,4 Mio. Euro was einem Plus von 84 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dies entspricht einer Marge von 7,8 Prozent (Vorjahr: acht Prozent). Pro Aktie verdiente Solon im Neunmonats-Zeitraum 2008 2,18 Euro nach 1,59 Euro im Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Die Solon AG steht mit seinem Angebot an Solarmodulen in direkter Konkurrenz zum deutschen Branchenprimus SolarWorld. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg SolarWorld als einer der weltweit größten Hersteller von Solarmodulen auf.

In diesem Geschäftsfeld konkurriert Solon AG mit einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo, konkurriert Solon hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton.

Beim Bau solarer Großkraftwerke sieht sich Solon AG im direkten Wettbewerb mit der Solar Millennium AG.

Ausblick

Im Rahmen der Finanzkrise hat der Solon-Vorstand „aus Vorsichtsgründen die Prognose für das Gesamtjahr 2008 sowie die Erwartungen für 2009“ nach unten korrigiert. So erwartet das Unternehmen aktuell einen Konzernumsatz in 2008 von 800 Mio. bis 850 Mio. Euro (plus 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und eine EBIT-Marge von über sieben Prozent. Bislang war Solon von einem 75-prozentigen Umsatzplus ausgegangen. Analysten rechneten zuvor mit Einnahmen von 885 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 2,93 Euro je Anteil.

Für 2009 wird ein Umsatzanstieg auf über eine Mrd. Euro und eine Ziel-EBIT-Marge von über sechs Prozent erwartet. Analysten kalkulieren für das Jahr 2009 mit einem Umsatzanstieg auf 1,12 Mrd. Euro sowie mit einem Nettogewinnrückgang auf 2,61 Euro je Aktie.

Bewertung

Solon-Aktien präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen weiter nachgebend, wobei die Papiere in Frankfurt zuletzt bei 19,70 Euro gehandelt wurden. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 247 Mio. Euro für den deutschen Solarspezialisten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von acht. Gleichzeitig wird Solon mit dem 0,3-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten der Deutschen Bank stuften Solon-Aktien bereits in der Vorwoche von „kaufen“ auf „verkaufen“ zurück. Gleichzeitig revidieren die Analysten ihr Kursziel für den Wert drastisch von 50 auf 22 Euro nach unten. Die Analysten begründen diesen Schritt mit den schlechteren Aussichten für die Branche. Die Deutsch Banker führen hier insbesondere strengere Auflagen bei der Kreditvergabe an, die eine sinkende Nachfrage nach sich ziehen können. Aus diesem Grund haben die Analysten die Wachstumsprognose für den gesamten Solar- und Windenergiesektor für 2009 halbiert.

Bereits Ende Oktober meldeten sich die Investmentbanker des Hauses UBS zu Wort und bekräftigten nochmals ihre Verkaufsempfehlung für Solon-Aktien. Die Analysten reduzieren infolge der weltweiten Rezession ihre Gewinnerwartungen für den Solarsektor nach unten. Gleichzeitig gehen die UBS-Experten von einem weiter sinkenden Solon-Aktienkurs aus und revidieren das Kursziel von 34 auf 15,5 Euro nach unten. Insbesondere private Verbraucher dürften sich bei Investitionen in neue Solaranlagen zurückhalten, glauben die UBS-Banker. Zudem gehen die Analysten von weiter sinkenden Modulpreisen aus.

Auch bei der UniCredit ist man pessimistisch. Die UniCredit-Investmentbanker raten Anlegern ebenfalls Solon-Aktien abzustoßen. Die Analysten begründen ihre Verkaufsempfehlung mit einer sinkenden Nachfrage und erschwerten Finanzierungsbedingungen für Großprojekte. Da die Marktstellung von Solon im Modulbereich vergleichsweise schwach ist, rechnen die Analysten mit negativen Auswirkungen, wenn die Modulpreise sinken. Für 2009 rechnen die Analysten daher mit einem Rückgang der EBIT-Marge von 7,2 auf 3,6 Prozent. Das EBIT dürfte mit 41 Mio. Euro in 2009 deutlich geringer ausfallen, so die Prognosen der UniCredit-Banker. Insgesamt sehen die Analysten einen fairen Wert von 16 Euro für die Solon-Aktie.

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