SolarWorld will mit Qualität punkten

Dienstag, 5. Mai 2009 um 12:59

Bei einem gestiegenen Umsatz und bei einem gleich bleibenden EBIT sank die EBIT-Marge folgerichtig von 23,3 Prozent auf 22,2 Prozent. Hintergrund waren die gesunkenen Verkaufspreise bei Solarmodulen. Der Konzerngewinn konnte indes von 19 Mio. Euro auf 24,0 Mio. Euro gesteigert werden - das entspricht einem Zuwachs von 26,3 Prozent.

Für das abgeschlossene Gesamtjahr 2008 hatte SolarWorld einen Umatzanstieg auf 900 Mio. Euro gemeldet. Im Vorjahr hatte das Unternehmen 690 Mio. Euro umgesetzt. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs 2008 ebenfalls um über 30 Prozent. Es verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von 199 Mio. Euro auf 260 Mio. Euro. Um Sondereffekte bereinigt steigerte SolarWorld das EBIT um 49 Prozent von 171 Mio. Euro auf 254 Mio. Euro. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten legte in 2008 um 39 Prozent von 95 Mio. Euro auf 132 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb


Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden könnte. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein. In sonnenreichen Ländern wie Italien oder Griechenland soll die Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit bereits in 2011 erreicht werden.

Im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. SolarWorld gilt nicht nur in Deutschland als einer der marktführenden Anbieter in Sachen Solarstromtechnik. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg das Unternehmen auch in den USA zum größten Produzenten von Solarstromtechnologien auf. Insgesamt gilt SolarWorld als der weltweit drittgrößte Hersteller von Solarzellen. Auch in Afrika ist SolarWorld gemeinsam mit Osram und Nokia aktiv, um Menschen, die bislang vom Stromnetz ausgeschlossen waren, durch Solartechnologie mit Strom zu versorgen.

Im Bereich Solarmodule steht SolarWorld im Wettbewerb zu einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo konkurriert SolarWorld hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton. Im Bereich Solarzellen sieht sich SolarWorld dem Wettbewerb von Q-Cells gegenüber. Im Bereich der integrierten Solarkonzerne, die alle Produktsortimente abdecken, steht SolarWorld Wettbewerbern wie der chinesischen Trina Solar gegenüber. Auch die Conergy AG will sich nach einer Neupositionierung als vollintegrierter Solarkonzern neu aufstellen, ist aktuell aufgrund nicht ausgelasteter Kapazitäten allerdings unter Druck geraten. Seit dem Einstieg von Bosch bei der ersol Solar Energy Anfang Juni zählt auch das Unternehmen zu den größeren Wettbewerbern.

Ausblick


Für das Geschäftsjahr 2009 visiert SolarWorld weiterhin einen Jahresumsatz von über eine Mrd. Euro an. Analysten rechnen im laufenden Jahr im Schnitt mit einem Nettogewinn von 1,32 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2010 soll der Nettogewinn dann auf 1,68 Euro je Anteil klettern, wenn es nach den durchschnittlichen Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


SolarWorld-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter freundlich im Frankfurter Xetra-Handel, wobei die Papiere zuletzt leicht auf 22,6 Euro zulegten. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 2,5 Mrd. Euro für den Bonner Solarkonzern. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17. Gleichzeitig wird SolarWorld mit dem 2,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause SES Research empfehlen Anlegern, weiter an SolarWorld-Aktien festzuhalten. SES-Experte Dr. Karsten von Blumenthal verweist insbesondere darauf, dass SolarWorld im jüngsten Quartal die Analystenschätzungen übertroffen habe. Das Betriebsergebnis hätte um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Blumenthal kommt zu dem Schluss, dass die Materialkosten bei SolarWorld wohl niedriger als erwartet ausgefallen sind. Daneben habe SolarWorld durch einen starken Vertrieb und Markenpolitik den Preisdruck entgegenwirken können, meint der Analyst. Insgesamt zeigten sich nunmehr die Vorteile der betriebseigenen Produktion von Silizium, Wafern und Solarmodulen, wodurch sich das integrierte Geschäftsmodell von SolarWorld auch in der Krise bewährt habe. Dennoch sieht der SES-Experte vorerst nur ein Kursziel von 20,50 Euro für den Wert, wodurch der Analyst lediglich eine Seitwärtsbewegung bzw. eine Konsolidierung erwartet.

Die französischen Investmentbanker aus dem Hause Société Générale sprechen weiterhin eine Kaufempfehlung für SolarWorld-Aktien aus, sehen aber lediglich ein Kursziel von 19 Euro für das Papier.

Zurückhaltender äußerten sich dagegen die Analysten aus dem Hause UBS. Die UBS-Experten stuften SolarWorld-Anteile Ende April von „kaufen“ auf „neutral“ zurück. Hintergrund sei der starke Kursanstieg in den vergangenen Wochen, so die UBS-Experten. Die UBS-Analysten sehen zwar SolarWorld besser aufgestellt, als manch andere Konkurrenten, die Gefahr von Rückschlägen, insbesondere bei den Gewinnmargen sei aber hoch, führen die UBS-Banker aus. Die Analysten revidieren daher ihre Gewinnschätzungen für das Jahr 2009 auf 1,25 Euro je Aktie nach unten und sehen für 2010 ein Plus von 1,68 Euro je Anteil. Die Analysten begründen diesen Schritt unter anderem mit dem intensiven Wettbewerb in der Branche. Dennoch erhöhen die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 20 auf 22 Euro.

Die Analysten der WestLB halten hingegen einen weiteren Kursanstieg für möglich und erhöhen ihr Kursziel entsprechend von 22 auf 26 Euro. Die WestLB-Banker bekräftigten nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert und begründen dies unter anderem mit den vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2009, die leicht über den Erwartungen gelegen hätten.

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Meldung gespeichert unter: SolarWorld, Hintergrundberichte, Solartechnik

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