SolarWorld übt den Befreiungsschlag

Bonner Solarkonzern versucht sich aus der Krise zu befreien

Montag, 9. Dezember 2013 um 14:11

Die Tochtergesellschaften Deutsche Cell GmbH und der in der SolarWorld Industries America LP angesiedelte Geschäftsbereich „Zelle" produziert aus dem Vorprodukt der Solarsilizium-Wafer Solarzellen, um aus Sonnenlicht Strom zu produzieren. Im Geschäftsbereich „Module“ fertigt SolarWorld aus Solarzellen zusammengefügte Module, das eigentliche Endprodukt, bereit zur Stromerzeugung und dessen Einspeisung. Die Modulfertigung erfolgt durch die Tochtergesellschaften Solar Factory GmbH in Freiberg, der Gällivare Photovoltaic AB (GPV) in Schweden sowie bei der SolarWorld Industries America LP. Firmengründer Frank Asbeck hielt zuletzt weiterhin eine Minderheitsbeteiligung an SolarWorld.

Zahlen
In dem Neunmonatszeitraum erwirtschaftete SolarWorld einen Umsatz von 345,6 Mio. Euro, rund 26 Prozent weniger als im Jahr vorher. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Solarherstellers fiel mit minus 60,2 Mio. Euro zwar immer noch negativ aus, die Verluste konnten gegenüber dem Vorjahr allerdings reduziert werden.

In 2012 das Unternehmen noch einen Fehlbetrag von minus 123,2 Mio. Euro ausweisen müssen. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) steckte mit 107,2 Mio. Euro nicht mehr ganz so tief in den roten Zahlen wie ein Jahr zuvor mit minus 189,6 Mio. Euro. Unterm Strich erzielte SolarWorld so ein negatives Nettoergebnis von minus 148,6 Mio. Euro gegenüber minus 230 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2012.

Zudem gelang es dem Photovoltaikspezialisten mit plus 6,5 Mio. Euro einen positiven operativen Cash-Flow zu erwirtschaften, nachdem man im Vorjahr einen Fehlbetrag von minus 45,7 Mio. Euro ausweisen musste. Zudem gelang es dem Photovoltaikspezialisten mit plus 6,5 Mio. Euro einen positiven operativen Cash-Flow zu erwirtschaften.

Markt und Wettbewerb
Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden können. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein.

SolarWorld gilt nicht nur in Deutschland als einer der marktführenden Anbieter in Sachen Solarstromtechnik. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg das Unternehmen auch in den USA zu einem der größten Produzenten von Solarstromtechnologien auf.

Im Bereich Solarmodule steht SolarWorld im Wettbewerb zu einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Hierzu zählen Yingli Green, JA Solar, Trina Solar, Sharp, SunPower, First Solar, JinkoSolar und Kyocera.

Ausblick
Für das gesamte Geschäftsjahr 2013 rechnet SolarWorld mit einem Absatz unter Vorjahresniveau. Analysten rechnen weiter mit roten Zahlen.

Für 2013 wird mit einem Minus von deutlich über 1,00 Euro je Aktie gerechnet. Für 2014 erwarten die Analysten einen Nettoverlust von 0,71 Euro je Anteil. Erst in 2015 wird wieder mit einem ausgeglichenen Ergebnis pro Aktie gerechnet.

Bewertung
SolarWorld-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter leichter bei 0,59 Euro im Frankfurter Xetra-Handel. Damit ergibt sich aktuell noch ein Börsenwert von rund 370 Mio. Euro für Deutschlands größten Solarmodulhersteller.

SolarWorld befindet sich aktuell in einer typischen Turnaround-Situation. Durch Kostensenkungen und den eingeschlagenen Sanierungskurs will SolarWorld wieder zurück in die Gewinnzone. Doch nur noch wenige Analystenhäuser glauben an einen erfolgreichen Turnaround. Die Experten bei Independent Research raten weiter zum Verkauf der SolarWorld-Aktie und sehen lediglich ein Kursziel von 0,11 Euro. Zwar sei die Übernahme der Solarsparte von Bosch positiv, dennoch sehen die Analysten weiterhin Risiken im Bezug auf die Kapitalmaßnahmen des Unternehmens.

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Meldung gespeichert unter: SolarWorld, Hintergrundberichte, Solartechnik

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