SolarWorld mit Pyrrhussieg? Warum Strafzölle das Unternehmen nicht retten

Marktumfeld bleibt für SolarWorld weiter schwierig

Mittwoch, 2. Juli 2014 um 12:50

Die Modulfertigung erfolgt durch die Tochtergesellschaften Solar Factory GmbH in Freiberg, der Gällivare Photovoltaic AB (GPV) in Schweden sowie bei der SolarWorld Industries America LP. Firmengründer Frank Asbeck hielt zuletzt weiterhin eine Minderheitsbeteiligung an SolarWorld. Konzernweit beschäftigte SolarWorld zuletzt 2.400 Mitarbeiter an den Standorten in Deutschland, Spanien, Frankreich, Südafrika, Asien und in den USA.

Zahlen
Für das vergangene erste Quartal 2014 musste SolarWorld einen rückläufigen Umsatz von 99,4 Mio. Euro nach 112,2 Mio. Euro aus dem Vorjahresquartal 2013 ausweisen. Nach Angaben des Unternehmens erklärt man sich diese Entwicklung mit dem Verkauf zweier umsatzstarker Großprojekte sowie dem allgemeinen Preisrückgang auf den internationalen Solarmärkten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte sich jedoch von minus 22,0 Mio. Euro auf plus 1,6 Mio. Euro verbessern. Steigern konnte die SolarWorld AG zudem das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT): Dennoch lag es mit minus 8,2 Mio. Euro noch deutlich in den roten Zahlen (Vorjahreswert: minus 32,3 Mio. Euro).

Das Unternehmensergebnis spiegelt den Abschluss der finanziellen Restrukturierung wider und enthielt einen Sanierungsgewinn in Höhe von 555,7 Mio. Euro. Somit lag das Ergebnis nach einem Vorjahreswert von minus 44,1 Mio. Euro bei 550,1 Mio. Euro. Auch wies die SolarWorld AG ein positives Eigenkapital von 321,4 Mio. Euro aus.

Markt und Wettbewerb
Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden können. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig und damit nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein.

SolarWorld gilt nicht nur in Deutschland als einer der marktführenden Anbieter in Sachen Solarstromtechnik. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg das Unternehmen auch in den USA zu einem der größten Produzenten von Solarstromtechnologien auf.

Im Inland konkurriert SolarWorld mit Anbietern wie IBC Solar und Heckert Solar. International steht SolarWorld im Wettbewerb zu einer ganzen Reihe von ausländischen Anbietern. Hierzu zählen Yingli Green, JA Solar, Trina Solar, SunPower, First Solar und JinkoSolar.

Ausblick
Zwar rechnet SolarWorld in 2014 im operativen Geschäft mit einem Verlust von 20 bis 35 Mio. Euro, im Jahr 2015 sollen dann aber auch im operativen Geschäft schwarze Zahlen geschrieben werden. Zudem soll der Umsatz im Jahr 2015 um 20 Prozent auf rund 680 Mio. Euro klettern.

Für das laufende Jahr 2014 erwarten Analysten bei Solarworld einen Nettoverlust von 3,44 Euro je Aktie, der sich im nachfolgenden Jahr 2015 auf 0,42 Euro je Anteil reduzieren soll. Erst in 2016 wird wieder mit schwarzen Zahlen gerechnet.

Bewertung
SolarWorld-Aktien wurden nach einem weiteren Kursverfall in den letzten Monaten zuletzt uneinheitlich bei 14,40 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 215 Mio. Euro für den führenden Solarmodulhersteller in Deutschland ergibt.

SolarWorld befindet sich nach wie vor in einer typischen Turnaround-Situation. Durch Kostensenkungen und steigende Verkaufszahlen will das Unternehmen den Sprung zurück in die Gewinnzone schaffen.

Die Analysten bei Independent Research haben SolarWorld-Aktien zuletzt von „verkaufen“ auf „halten“ nach oben gestuft, jedoch das Kursziel bei 19 Euro belassen. Positiv bewerten die Analysten die neuen Mitglieder im Aufsichtsrat, womit das Management besser kontrolliert werden kann.

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Meldung gespeichert unter: SolarWorld, Hintergrundberichte, Solartechnik

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