SolarCity: Wachstumsstory trotz Verluste weiter intakt

Amerikas größter Solarinstallateur wächst ungebrochen

Dienstag, 26. August 2014 um 13:39
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(IT-Times) - Amerikas größter Solarinstallateur SolarCity schreibt bislang nur Verluste, dies dürfte sich auch im kommenden Jahr 2015 nicht ändern. Auch das Ziel, in diesem Jahr noch einen positiven Cashflow zu erwirtschaften, hat SolarCity CEO Lyndon Rive inzwischen aufgegeben. Dennoch steigt der SolarCity-Aktienkurs weiter, Anleger fragen sich wieso?

SolarCity sieht seine Zukunft im Kundenwachstum. Dazu ist es wichtig, das Geschäftsmodell des Unternehmens zu verstehen. SolarCity verkauft Solarsysteme über Leasing-Verträge an seine Kunden. Das heißt, Haus- und Wohnungsbesitzer leasen die Solaranlage nur, zahlen stattdessen monatliche Beträge an SolarCity. Je mehr Solarsysteme SolarCity aufs Dach bringt, desto höher fallen die künftigen Einnahmen aus. SolarCity beziffert die künftigen Cashflow-Beträge von seinen Leasing-Kunden zum Ende des zweiten Quartals auf 1,8 Mrd. US-Dollar.

Installationskosten sollen kräftig sinken


Das Geschäftsmodell hat sich bewährt, immer mehr Kunden springen auf den Leasing-Zug auf. Allein im jüngsten Quartal konnte SolarCity (Nasdaq: SCTY, WKN: A1J6UM) mehr als 30.000 neue Kunden gewinnen - ein Zuwachs von über 200 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Inzwischen hat das Unternehmen mehr als 140.000 Leasing-Kunden unter Vertrag.

Diese Zahl soll weiter wachsen, denn SolarCity will die Installationskosten pro Solaranlage weiter drücken, damit eine Solaranlage noch attraktiver wird. Dadurch hofft SolarCity, so langfristig in die Gewinnzone zu gelangen. Summierten sich die Installationskosten im zweiten Quartal 2012 noch auf 3,16 Dollar pro Watt, konnten diese Kosten im zweiten Quartal 2014 bereits auf 2,29 Dollar pro Watt gedrückt werden. Bis 2017 visiert SolarCity Installationskosten von 1,90 Dollar pro Watt an.

Übernahme von Zep Solar erweist sich als Glücksgriff


Dies soll mithilfe der jüngsten Zukäufe erreicht werden. Den Montage- und Aufbauspezialisten Zep Solar hat sich SolarCity für 158 Mio. Dollar einverleibt, ein stolzer Preis für ein Racking-Unternehmen. Doch durch das einfachere Aufbausystem kann SolarCity künftig Solarsysteme schneller auf das Dach bringen. Statt bislang einer Anlage, sollen künftig zwei Anlagen pro Tag von einem Montage-Team aufs Dach gebracht werden.

SolarCity kontrolliert die gesamte Beschaffungslinie


Für weitere Kostenersparnisse soll die Silevo-Übernahme sorgen, die noch im August abgeschlossen werden soll. Bei Silevo handelt es sich um ein Solar-Start-up, das hocheffiziente Solarmodule entwickelt.

Mit der Übernahme von Silevo kontrolliert SolarCity nunmehr die gesamte Beschaffungslinie, vom Modul, über das Aufbausystem bis hin zur Vermarktung und Installation der Solarmodule auf dem Dach. Dies dürfte dem Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen, denn auch First Solar und SunPower haben das lukrative Leasing-Geschäft mit Solarmodule für sich entdeckt.

Kurzportrait

Die in San Mateo/Kalifornien ansässige SolarCity wurde in 2006 gegründet und gilt als Spezialist für die Konzeption von Solarsystemen. Inzwischen ist SolarCity Amerikas größter Solarinstallateur. SolarCity verkauft Solarsysteme nicht nur, sondern vermietet diese an Privat- und Geschäftskunden. Insgesamt verzeichnet SolarCity bereits mehr als 140.000 Leasing-Kunden.

SolarCity fertigt Solarmodule nicht selbst, sondern bezieht Komponenten wie Panels und Wechselrichter direkt von Herstellern. Das Unternehmen bietet Beratung, Konzeption, Installation, Wartung und Überwachung an. Über den SolarGuard können Kunden das Solarsystem in Echtzeit überwachen. SolarCity garantiert dabei die Performance der installierten Solarsysteme. Über den Service SolarPPA können Kunden ihre monatliche Stromrechnung drücken.

Der SolarPPA-Service umfasst nicht nur die Überwachung der installierten Systeme über SolarGuard, sondern auch die Reparatur des Equipments (Solarmodule, Inverter). Daneben übernimmt SolarCity auch die gesamten Versicherungskosten, die eventuelle Schäden oder Diebstahl abdecken. Zudem können Kunden das installierte bzw. angemietete Solarsystem später auf Wunsch kaufen. SolarCity Chairman Elon Musk ist der größte Einzelaktionär der Gesellschaft und hielt zuletzt etwa 27 Prozent der Anteile.

Im Herbst 2013 verstärkte sich SolarCity durch die Übernahme der Marketingfirma Paramount Energy Solutions (Paramount Solar). Ende 2013 verstärkte sich SolarCity durch die Übernahme von Zep Solar. Mitte 2014 kaufte SolarCity den US-Solarmodulhersteller Silevo Solar.

Markt und Wettbewerb

In 2014 dürfte die PV-Nachfrage in den USA die Marke von 5GW überschreiten. In 2014 dürfte die USA zum drittgrößten PV-Markt hinter Japan und China avancieren, so NPD Solarbuzz. Insgesamt dürfte sich der weltweite Solarmarkt bis 2015 weiter erholen, wobei der Markt dann im Jahr 2018 ein Volumen von 155 Mrd. US-Dollar erreichen soll, so Lux Research.

Meldung gespeichert unter: SolarCity, Hintergrundberichte, Solartechnik

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