Solar 2009: Eine Branche, die sich finden muss

Freitag, 16. Januar 2009 um 15:19

Derzeit ist Deutschland international führend, nahezu entlang der gesamten solaren Wertschöpfungskette. Das hängt auch mit der staatlichen Förderung alternativer Energie in Deutschland und durch die EU zusammen. Vor allem die Hersteller von Vorprodukten wie Wafer und Solarzellen spüren derzeit aber schon einen neuen Preisdruck. In der jüngeren Vergangenheit sind die Modulpreise immer weiter gesunken, die Kosten für Wafer und Zellen aufgrund bestehender Verträge jedoch gleich hoch geblieben, was sich negativ auf den Gewinn der Hersteller auswirkt.

Der weltweit führende Hersteller von Solarmodulen, die chinesische Suntech Power Holdings Ltd, zieht bereits Konsequenzen aus der Krise und will rund zehn Prozent seiner 8.000 Stellen streichen Darüber hinaus gab das Unternehmen bekannt, den Ausbau seiner Produktionskapazitäten um weitere 40 Prozent in 2009 vorerst stoppen zu wollen. Zugleich wolle man geplante Neueinstellungen von 2.000 neuen Mitarbeitern zunächst aussetzen. Die sinkende Nachfrage hat Suntech bereits gezwungen, seine Produktion um rund 50 Prozent herunterzufahren.

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Auch der Solarmodule-Hersteller Evergreen Solar bekommt die Wirtschaftskrise zu spüren und seine Pilot-Fabrik in Marboro/Massachusetts geschlossen. Im Zusammenhang mit der Schließung wird Evergreen Abschreibungen in Höhe von 25 Mio. US-Dollar vornehmen, erklärt das Unternehmen. Evergreen Solar hat allerdings das Pech von der Finanzkrise doppelt betroffen zu sein. Denn das Unternehmen hatte der bankrotten Investmentbank Lehman Brothers 30,9 Mio. eigene Aktien für ein Darlehn angedient, diese Anteile aber nicht mehr zurückerhalten. Evergreen hat inzwischen Klage gegen Lehman und dessen neuen Eigentümer Barclays erhoben.

Der chinesische Hersteller von Solar-Wafern, die LDK Solar Co., senkte schon für das vierte Quartal des letzten Geschäftsjahres die Umsatzprognose. Aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage erwartet LDK Solar für 2009 nur noch einen Jahresumsatz von 2,3 bis 2,5 Mrd. Dollar, wobei sich die Bruttomargen zwischen 22 und 27 Prozent bewegen sollen. Ursprünglich stellte LDK für 2009 Einnahmen zwischen 2,9 und 3,1 Mrd. Dollar in Aussicht.
 

Japan wacht aus dem Dornröschenschlaf auf

Während deutsche Unternehmen bei der Entwicklung und beim Bau vollständiger Solaranlagen weltweit zur Elite zählen und chinesische Unternehmen vor allem als Lieferanten gelten, haben die Japaner den weltweiten Trend zur Solatechnologie bislang ein wenig verschlafen. Doch die Branche gilt trotz der Krise und der damit einhergehenden Konsolidierungsphase als attraktiv. Damit ist auch nur verständlich dass der japanische Elektronikkonzern Toshiba Corp. auch ein Stückchen vom Sonnenkuchen abbekommen möchte. Das Unternehmen ist aktuell damit beschäftigt, auf ganzer Breite in den Photovoltaik-Markt einzusteigen.

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Die Japaner schätzen, dass im Jahr 2015 der weltweite Markt für Solaranlagen ein Volumen von rund 24,4 Mrd. US-Dollar erreichen wird. Von diesem rasanten Wachstum wolle Toshiba profitieren und bis zum Jahr 2015 einen jährlichen Umsatz von 2,2 Mrd. US-Dollar im Photovoltaik-Segment erreichen. Damit gibt sich Toshiba die eigene Messlatte von etwa zehn Prozent Marktanteil vor. Toshiba will sowohl Teile für Solaranlagen herstellen und liefern als auch den Bau ganzer Solarkraftwerke übernehmen. Die neugegründete Unternehmenseinheit mit dem Namen Photovoltaic Systems Division ist Teil der Transmission Distribution & Industrial Systems Division bei Toshiba.


Trotz Krise: Der Solarmarkt wächst weiter

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Auch wenn sich aktuell erste Schatten auf den Solarmarkt legen. Insgesamt gilt er noch immer als ein Wachstumsmarkt mit Potenzial, der noch keine Sättigungstendenzen aufweist. Das zeigt sich auch daran, dass Unternehmen wie die SolarWorld AG das wachstumsstärkste Unternehmen des letzten Jahres in Deutschland war. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Unternehmensberatung Bain & Company für die Zeitschrift Wirtschaftswoche. In der Betrachtung von Rendite, Eigenkapitalrentabilität, Wachstum und Umsatz hat sich die SolarWorld damit an die Spitze von 280 börsennotierten Unternehmen in Deutschland gesetzt.

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Meldung gespeichert unter: SolarWorld, Solartechnik, Special am Freitag

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