Software AG will in die Weltspitze

Mittwoch, 15. Juli 2009 um 12:27

Die Software AG mit Sitz in Darmstadt ist in über 70 Ländern aktiv. In einem Großteil der Märkte ist man über regionale Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen vertreten.

Die Software AG gehört im Bereich serviceorientierte Architekturen (SOA) zu den weltweit führenden Anbietern. Vor allem die Übernahme von webMethods hat die Marktstellung der Software AG in diesem Marktbereich verbessert. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher des Hauses Current Analysis in ihrer jüngsten Studie.

Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts WinterGreen Research soll das Volumen des weltweiten SOA-Marktes von 450 Mio. US-Dollar auf 18,4 Mrd. Dollar in 2012 anwachsen. Zu den Wettbewerbern der Software AG zählen unter anderem die SAP AG, Mensch und Maschine Software AG, TDS Informationstechnologie AG, Tibco Software, Beta Systems Software AG, sowie IBM, Microsoft und Oracle.

Ausblick

Die bisherige Prognose der Software AG für das Gesamtjahr 2009 sei angesichts der geplanten Übernahme hinfällig, hieß es. Ursprünglich hatten die Darmstädter ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum zwischen vier und acht Prozent für 2009 angepeilt.

Dieser Wert könne nun jedoch deutlich überschritten werden, so die Software AG. Eine konkrete Prognose wollte das Unternehmen aber nicht abgegeben. Mit genauen Zielwerten sei frühestens bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal 2009 zu rechnen. Erst dann könne man Aussagen über Synergien und die erwartete EBITDA-Marge treffen. Zusammen kommen die Software AG und IDS Scheer auf einen Umsatz von 1,1 Mrd. Euro. Analysten hatten bei der Software AG für 2009 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 4,29 Euro je Aktie gerechnet, der im nachfolgenden Jahr 2010 auf 4,71 Euro je Aktie klettern soll.

Bewertung

An der Börse wurde die angekündigte Übernahme zunächst mit Kursverlusten quittiert. Zuletzt erholte sich der Kurs der Software AG wieder leicht auf 48 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,37 Mrd. Euro für das Unternehmen ergibt. Auf Basis bisheriger Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf. Dabei sind etwaige Synergieeffekte und Geschäftszahlen durch die Übernahme von IDS Scheer allerdings noch nicht berücksichtigt.

Die Analysten der Société Générale äußerten sich zurückhaltend, was die Übernahme von IDS Scheer angeht. Die französischen Banker verwiesen insbesondere auf den breiten Kundenstamm, wonach die Software AG dann 7.500 Kunden betreuen würde. Die Software AG könne sich durch den Zukauf im Berech Automotive, Gesundheit, Finanzdienstleistungen und im SAP-Bereich verstärken. Positive Effekte auf den Gewinn der Software AG sehen die Analysten durch die Übernahme allerdings erst in 2010. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 42 Euro für den Wert.

Bei Merrill Lynch äußerte man sich ebenfalls zurückhaltend nachdem dem Deal mit IDS Scheer und belässt die Bewertung bei „neutral“. Allerdings gehen die US-Investmentbanker von steigenden Kursen aus und sehen ein Kursziel von 53 Euro für die Aktien der Software AG. Insgesamt dürfte das Anwendungsgeschäft rund um die ARIS-Plattform gut zum webMethods-Geschäft passen, glaubt Merrill Lynch Analyst Raimo Lenschow, der Deal insgesamt als sinnvoll bewertet. Als problematisch bewertet Lenschow das Beratungsgeschäft von IDS Scheer, welches immerhin zwei Drittel des Gesamtumsatzes von IDS Scheer ausmacht.

Bei der Commerzbank setzt man das Rating von „add“ auf „halten“ zurück. Gleichzeitig senken die Analysten ihr Kursziel für die Aktien der Software AG von 55 auf 48 Euro. Commerzbank-Analyst Thomas Becker überzeugt der Deal mit IDS Scheer zunächst nicht. Die Eingliederung des SAP-Beratungsgeschäfts und der hohe Übernahmepreis verwässerte das Ertragsprofil des Softwarehauses, meint der Analyst, der erhöhte Risiken im Zusammenhang mit der Übernahme verweist.

Auch bei der WestLB ist man nicht sonderlich angetan von dem Deal. WestLB-Experte Jonathan Crozier sieht in dem Deal zwar für IDS Scheer ein gutes Geschäft, für die Aktionäre der Software AG bestehe jedoch Klärungsbedarf. Crozier glaubt nicht, dass die Software AG die Übernahme ohne Kapitalerhöhung stemmen könne. Der Analyst belässt seine Einschätzung für das Papier weiterhin auf „neutral“.

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Meldung gespeichert unter: Software AG, Hintergrundberichte, Software

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