Software AG nach dem Rekordjahr - geht die Einkaufstour in 2011 weiter?

Dienstag, 8. Februar 2011 um 13:57

Für das vergangene vierte Quartal 2010 meldet die Software AG einen Umsatzanstieg auf 326,7 Mio. Euro, nach Einnahmen von 292,1 Mio. Euro im Jahr vorher. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich im gleichen Zeitraum von 79,4 Mio. Euro auf 94,1 Mio. Euro. Das Weihnachtsquartal 2010 bescherte der Software AG ein Nachsteuerergebnis von 64,7 Mio. Euro oder 2,28 Euro je Aktie (unverwässert). Die Werte für das Vorjahresquartal lagen bei 48,1 Mio. Euro respektive 1,65 Euro je Anteilsschein.

Das Gesamtjahr 2010 brachte der Software AG einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr von 32 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro (2009: 847,4 Mio. Euro), getragen auch von der Integration der IDS Scheer AG. Dabei konnte der Service-Bereich mit einem Zuwachs von 58 Prozent auf 422,7 Mio. Euro (2009: 266,9 Mio. Euro) am kräftigsten zulegen. Hauptumsatzträger der Software AG blieb jedoch das Produkt-Segment, das sich gegenüber dem Vorjahr von 580,5 Mio. Euro auf 696,8 Mio. Euro verbesserte. Das EBIT blieb mit einem Anstieg um 23 Prozent auf 268,6 Mio. Euro (2009: 218,2 Mio. Euro) allerdings hinter der Umsatzentwicklung zurück, ebenso wie das Nachsteuerergebnis, das von 140,8 Mio. Euro auf 175,6 Mio. Euro stieg (plus 25 Prozent).

Markt und Wettbewerb

Die Software AG mit Sitz in Darmstadt ist in über 70 Ländern aktiv. In einem Großteil der Märkte ist man über regionale Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen vertreten.

Die Software AG gehört im Bereich serviceorientierte Architekturen (SOA) zu den weltweit führenden Anbietern. Vor allem die Übernahme von webMethods hat die Marktstellung der Software AG in diesem Marktbereich verbessert. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher des Hauses Current Analysis in ihrer Studie.

Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts WinterGreen Research soll das Volumen des weltweiten SOA-Marktes von 450 Mio. US-Dollar auf 18,4 Mrd. Dollar in 2012 anwachsen. Zu den Wettbewerbern der Software AG zählen unter anderem die SAP AG, Autonomy, Mensch und Maschine Software, TDS Informationstechnologie AG, Tibco Software, Pegasystems, Progress Software, Beta Systems Software AG, sowie IBM, Microsoft und Oracle.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet die Software AG ein hohes Interesse an den Produkten zur Integration unterschiedlicher IT Systeme und Geschäftsprozesse und stellt ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent in Aussicht. Der Nachsteuergewinn soll dabei überproportional um zehn bis 15 Prozent zulegen.

Analysten rechnen bei der Software AG im laufenden Jahr 2011 mit einem Nettogewinn von 7,08 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2012 auf 7,90 Euro je Anteil klettern soll. Für 2013 erwarten Analysten dann einen weiteren Gewinnsprung auf 8,75 Euro je Aktie.

Bewertung

Die Aktien der Software AG gaben zuletzt leicht auf 117,5 Euro nach, nachdem die Papiere zuvor ein neues Jahreshoch bei knapp 120 Euro markierten. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 3,37 Mrd. Euro für die Software AG. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17.

Die Analysten aus dem Brokerhaus Goldman Sachs stehen den Aktien der Software AG weiterhin "neutral" gegenüber, heben aber ihr Kursziel von 111 auf 130 Euro an. Das Unternehmen spüre den Konkurrenzdruck größerer Wettbewerber, gleichzeitig sei das Margenpotenzial aufgrund der Fokussierung auf das Servicegeschäft begrenzt, heißt es.

Im Hause Warburg Research ist man optimistischer. Die Analysten raten Anlegern weiter zum Kauf der Papiere. Für 2011 erwarten die Analysten ein Umsatzwachstum von 13,7 Prozent für das Segment BPE (Business Process Excellence). Der Geschäftsbereich dürfte 45 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuern, glauben die Analysten. Weiteres Wachstumspotential erhoffen sich die Analysten durch die Einführung neuer Software-Produkte zur CeBIT. Insgesamt heben die Analysten ihr Kursziel für das Papier von 118 auf 128 Euro an.

Bei der WestLB überwiegt hingegen die Zurückhaltung. Die Analysten heben zwar ihr Kursziel von 90 auf 104 Euro an, empfehlen Anlegern aber die Papiere weiter zu "reduzieren". WestLB-Experte Jonathan Crozier erachtet die aktuelle Bewertung als übertrieben an.

Bei der Société Générale empfiehlt man die Aktien der Software AG dagegen weiter zum Kauf. Positiv bewerten die Analysten den steigenden Umsatzanteil der BPE-Sparte. Die Synergien aus der IDS Scheer-Übernahme seien größer als erwartet, heißt es. Die Analysten heben daher ihre Gewinnprognose für 2011 von 5,93 Euro auf 6,18 Euro an und sehen für 2012 ein Plus von 7,06 Euro je Anteil. Auf 12-Monatssicht heben die Analysten ihr Kursziel auf 129 Euro an.

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