Social Networks: Hobby, Karrieresprungbrett und Sicherheitsrisiko

Freitag, 21. November 2008 um 15:22

 Bei aller Akzeptanz und bei allem Guten, das Social Networks bereithalten sollen: Die Sicherheitsfrage bleibt noch immer weitestgehend ungeklärt.
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Social-Networking-Plattformen verlangen von ihren Nutzern bei der Registrierung viele private Daten, bieten aber nur wenig Möglichkeiten, diese persönlichen Informationen vor ungewollten Zugriffen zu schützen. Dies ist auch das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt, das die beliebtesten Internetplattformen zur privaten und geschäftlichen Kontaktpflege untersucht hat. Die Quintessenz: Von den getesteten Plattformen konnte keine vollständig überzeugen. Von der Nutzung mancher Dienstfunktionen ist sogar abzuraten, weil die Zugriffskontrollen teilweise einfach nicht funktionieren oder ganz fehlen. Getestet wurden die Plattformen Facebook, studiVZ, MySpace, wer-kennt-wen, lokalisten sowie Xing und LinkedIn. Unter den Plattformen für den privaten Gebrauch erzielte Facebook das beste Ergebnis, wenngleich selbst diese Plattform erhebliche Schwächen offenbarte. Die meisten Negativbewertungen erhielten die lokalisten. Von den zwei getesten Geschäftsplattformen bietet LinkedIn bessere Möglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre als Xing. Zum einen erlaubt LinkedIn eingeschränkt die Nutzung eines Pseudonyms, zum anderen lässt sich der Account leichter kündigen und die persönlichen Daten besser entfernen. Die Tester meldeten sich als Normalnutzer an, um die Einstellungsmöglichkeiten zu testen. Anschließend schlüpften sie in die Rolle des Angreifers und prüften die Wirksamkeit der Konfiguration, indem sie versuchten, an persönliche Daten aus selbst erstellten Profilen zu gelangen. Mit Hilfe spezieller Suchmaschinen kamen sie zum Beispiel in den Besitz geschützter Bilder, obwohl diese gar nicht für die Öffentlichkeit freigegeben waren. Auch die politische Orientierung oder der Familienstatus ließ sich trotz Sperrung der Daten ermitteln, und selbst nach Aufgabe der Mitgliedschaft blieben bei einer Plattform die persönlichen Gästebuch- und Foreneinträge bestehen.
 
Social Networking am Arbeitsplatz

Und so wie es Studien zur Beliebtheit und zur Sicherheit von Social Network-Diensten gibt, so gibt es natürlich auch eine Studie zur Verträglichkeit von Social Networks und Arbeitswelt. Demnach waren Flurfunk und Business-Meetings gestern. Zumindest hat die britische Agentur Dynamic Markets herausgefunden, dass Social Networking in der Arbeitswelt zunehmend als effizientes Werkzeug zu transparenter Arbeitsweise erkannt und genutzt wird. Und so heißt es bezogen auf Deutschland: 72 Prozent der Menschen, die in ihrer Arbeit den Computer verwenden, nutzen hier bereits eine oder mehrere Formen sozialer Netzwerke. Den Unternehmen soll der Einsatz sozialer Netzwerke durch Mitarbeiter durchaus zugute kommen. Sie sollen den Wissensaustausch erleichtern und auch Teambildung und interne Zusammenarbeit forcieren. Die Hoffnung: Die Produktivitäts- und Leistungssteigerung könnten durch die Web 2.0-Möglichkeiten erhöht werden, besonders große Betriebe profitierten davon.

Das große Aber kommt jedoch noch: Natürlich lenkt die Nutzung von Social Networks während der Arbeitszeit auch von der Arbeit ab und lässt vertrauliche interne Informationen leichter an unbeteiligte Dritte durchsickern. Am Arbeitsplatz jedes dritten deutschen Befragten ist letzteres schon einmal passiert, so die Ergebnisse der Studie. Das wiederum würde auch gut zu den Ergebnissen der oben genannten Fraunhofer-Studie passen.

In jedem Fall gilt für Social Networks wohl das, was für das Internet generell gilt: Sie bringen viele neue Möglichkeiten der Vernetzung, des Informationsaustausches und der Informationsgewinnung. Diese Dimensionen haben zum einen deutliche positive Effekte. Nutzer sollten sich hierbei indes im Klaren sein, dass alle Informationen auch durch Menschen und Organisationen eingesehen werden können, die das eigentlich nicht sollten. Um das zu verhindern hilft ein sensibler Umgang mit den Daten, die man bereit ist, online zur Verfügung zu stellen. Aber auch die Anbieter von sozialen Netzwerken sind hier gefragt, indem sie Strukturen schaffen, die ihre Nutzer und Kunden davor schützen, öffentlicher dazustehen als sie es selbst verantworten können oder gewillt sind.

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