SMA Solar steckt weiter in der Krise - keine Fortschritte in China

Im Markt für Wechselrichtersysteme für Photovoltaik-Anlagen gilt SMA Solar mit einem geschätzten Marktanteil von rund 15 Prozent als der weltweit führende Anbieter. Die Marktforscher aus dem Hause IHS sehen das Marktvolumen für Solar-Wechselrichter in 2014 bei 3,9 Mrd. Dollar.

Als die Nummer zwei im PV-Inverter-Markt gilt die inzwischen von ABB übernommene amerikanische Power-One. In Deutschland steht SMA Solar zudem im direkten Wettbewerb mit dem Anbieter Kaco New Energy, der als Spezialist für Photovoltaik-Wechselrichter und Zubehör gilt. Auch Benning und Steca bieten konkurrenzfähig PV-Inverter an.

Weitere Wettbewerber sind unter anderem Fronius International (Fronuis IG Reihe), Danfoss (auch Kooperationspartner) aus Dänemark, Refusol GmbH, Omron, TMEIC, Sungrow Tabuchi, Schneider Electric und Enphase Energy.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2014 meldet SMA Solar einen Umsatzeinbruch um 23 Prozent auf 549,3 Mio. Euro. Insbesondere die verschlechterten Förderbedingungen in Europa haben dem Umsatz zugesetzt, heißt es. Aber auch außereuropäische Märkte, wie der in Thailand, gaben aufgrund von Förderkürzungen nach. Die positive Entwicklung in Nord- und Südamerika konnte den Negativtrend der verbleibenden Märkte nicht kompensieren. Das Nettoergebnis sank von minus 22 Mio. Euro auf nun minus 54,1 Mio. Euro.

Für das laufende Gesamtjahr 2014 erwartet SMA Solar nur noch einen Umsatz zwischen 775 bis 790 Mio. Euro, nachdem das Unternehmen bislang Einnahmen von bis zu 950 Mio. Euro prognostizierte. Zudem rechnet man mit einem Verlust von bis zu 115 Mio. Euro ohne Rückstellungen für den geplanten Mitarbeiterabbau - dieser Wert war zuvor bei minus 45 Mio. Euro veranschlagt worden.

Analysten erwarten für SMA Solar für das Jahr 2014 einen Nettoverlust von 1,01 Euro je Aktie, im nachfolgenden Jahr 2015 wird eine Rückkehr in die Gewinnzone erwartet. Dann soll SMA Solar wieder einen Ertrag von 0,36 Euro je Anteil erwirtschaften.

Nach dem jüngsten Kurssturz zeigten sich SMA Solar-Aktien wieder erholt bei 15,5 Euro je Aktie, womit sich damit ein Börsenwert von 540 Mio. Euro für Deutschlands führenden Wechselrichter-Hersteller ergibt. SMA Solar befindet sich in einer typischen Turnaround-Phase. Durch weitere Kostensenkungen hofft das Unternehmen wieder auf eine Trendwende auf der Ertragsseite.

Nach der neuerlichen Gewinnwarnung stufen die Deutsch Banker SMA Solar-Aktien von „halten“ auf „verkaufen“ zurück, gleichzeitig senkten die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 23 auf 16 Euro. Deutsch Banker Alexander Karnick geht nicht davon aus, dass SMA Solar im nächsten Jahr profitabel sein wird. Erst für 2016 erwartet Karnick wieder einen operativen Gewinn.

Beim Investmenthaus Warburg Research senkt man das Kursziel für SMA Solar-Aktien von 19,50 auf 17,0 Euro, gleichzeitig bleiben die Analysten bei ihrer Einschätzung „halten“. Bei der LBBW senkt man das Kursziel für SMA Solar-Papiere von 28 auf 26 Euro, gleichzeitig bekräftigten die Analysten nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert.