SMA Solar: Asiaten pulverisieren Marktanteil des deutschen Herstellers

Solar-Wechselrichter - SMA leidet unter Preisverfall und Konkurrenz

Dienstag, 20. Mai 2014 um 12:39
SMA Solar Technology

(IT-Times) - Deutschlands führender Solar-Wechselrichterhersteller SMA Solar Technology AG kämpft seit fünf Jahren mit sinkenden Marktanteilen. Der dramatische Einbruch des Solarmarktes in Europa und der intensive Wettbewerb hat SMA Solar gezwungen, im Frühjahr eine Kooperation mit dem dänischen Rivalen Danfoss einzugehen.

Der dänische Rivale kaufte für rund 300 Mio. Euro 20 Prozent der Anteile an SMA Solar, dafür erwirbt der deutsche Marktführer das PV-Wechselrichtergeschäft von Danfoss. Zusammen kommen beide Unternehmen auf einen Marktanteil von 25 Prozent im weltweiten Solar-Wechselrichtermarkt (Stand: 2013). Der Zusammenschluss dürfte den beiden Firmen insbesondere beim Einkauf und bei der Produktion Synergieeffekte ermöglichen

SMA Solar verliert sukzessive Marktanteile


SMA Solar war schon mal besser aufgestellt. In 2009 kontrollierte SMA Solar nahezu 40 Prozent des gesamten Weltmarktes für Solar-Wechselrichter, so die Marktforscher aus dem Hause IHS. Binnen fünf Jahren brach der Marktanteil der Deutschen auf nur noch 17 Prozent ein. Nicht nur der Konkurrent Power-One (ABB) konnte seinen Abstand zu SMA Solar weiter verkürzen, insbesondere die Konkurrenz aus Asien macht dem deutschen Hersteller das Leben schwer.

Zwar steht SMA Solar Technology AG (WKN: A0DJ6J) nach wie vor an der Spitze des Marktes, doch in wichtigen Wachstumsregionen wie in China und Japan ist SMA Solar unterrepräsentiert. Mit der mehrheitlichen Übernahme von Zeversolar Ende 2012 versuchte SMA Solar gegenzusteuern, allerdings schreibt Zeversolar nach wie vor Verluste, heißt es bei IHS.

Konkurrenz aus Asien holt weiter auf


Dagegen schaffte der chinesische Rivale Sungrow den Sprung in die Top-5 - dank eines boomenden China-Geschäfts. Der SMA-Rivale konnte seine Auslieferzahlen auf 3,5 Gigawatt in 2013 steigern, ein Zuwachs von 178 Prozent. Auch die japanischen PV-Wechselrichterhersteller Omron, TMEIC und Tabuchi profitierten vom Boom im japanischen Markt und schafften ebenfalls den Sprung in die Top-10, so die IHS-Marktforscher.

2014 ein Schlüsseljahr für SMA Solar


2014 dürfte für SMA Solar ein kritisches Jahr werden. Der weltweite PV-Wechselrichtermarkt dürfte zwar in 2014 um fünf Prozent zulegen, ob SMA Solar von diesem Wachstum profitieren kann, bleibt offen.

China und Japan werden nach IHS-Angaben voraussichtlich für 44 Prozent der weltweiten PV-Installationen und für 35 Prozent der Wechselrichter-Umsätze verantwortlich zeichnen. SMA Solar verfügt in beiden wichtigen Märkten über keine starke Marktposition. Im Gegenteil, der Markt wird von lokalen Rivalen dominiert. Für den weiteren Erfolg von SMA Solar dürfte entscheidend sein, ob es SMA Solar gelingt, in diesen beiden Schlüsselmärkten und in den USA Fuß zu fassen.

Kurzportrait

Die aus der SMA Regelsysteme GmbH hervorgegangene SMA Solar Technology AG gilt als weltweit führender mit Wechselrichterhersteller für Photovoltaikanlagen. Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird im Ausland erwirtschaftet, wobei SMA in 21 Ländern präsent ist.

Der von leistungsfähigen Prozessoren gesteuerte Wechselrichter ist heute das Herzstück einer jeden Solaranlage. Der Wechselrichter wandelt den in Solarzellen erzeugten Gleichstrom in netztauglichen Wechselstrom. Darüber hinaus fungiert der Wechselrichter als System-Manager und überwacht die Generatorfunktion sowie den Ertrag, den die Anlage erzielt. Laut Firmenangaben konnte man den maximalen Wirkungsgrad solcher Wechselrichter von 90 Prozent im Jahre 1990 auf über 98 Prozent erhöhen.

Um sich entsprechend breit im Markt aufzustellen, bietet SMA Solar heute Wechselrichter für nahezu alle Größen von Solaranlagen an. In den vergangenen Jahren verstärkte sich SMA Solar durch verschiedene Zukäufe. Mitte 2011 verstärkte sich SMA Solar durch die Übernahme der polnischen dtw Sp.z o.o. Ende 2012 übernahm SMA Solar die Mehrheit am chinesischen Rivalen Jiangsu Zeversolar New Energy. Zudem gründete SMA Tochtergesellschaften in Südafrika und in Chile. Anfang 2014 stieg der dänische Konkurrent Danfoss mit 20 Prozent bzw. 300 Mio. Euro bei SMA Solar ein.

Neben dem Hauptsitz in Niestetal/Kassel, ist das Unternehmen noch mit Niederlassungen in Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Australien, Südkorea, sowie in China und in den USA vertreten. Zuletzt beschäftigte die Unternehmensgruppe mehr als 5.000 Mitarbeiter weltweit.

Markt und Wettbewerb

Im Markt für Wechselrichtersysteme für Photovoltaik-Anlagen gilt SMA Solar mit einem geschätzten Marktanteil von unter 20 Prozent als der weltweit führende Anbieter. Die Marktforscher aus dem Hause IMS Research rechnen in 2014 mit einem Branchenumsatz von 7,5 Mrd. US-Dollar, ein Zuwachs von 25 Prozent gegenüber 2013. Insgesamt dürfte der PV-Inverter-Markt ein Volumen von 52,0 Gigawatt in 2015 erreichen, glauben die iSuppli-Marktforscher.

Als die Nummer zwei im PV-Inverter-Markt gilt die inzwischen von ABB übernommene amerikanische Power-One. In Deutschland steht SMA zudem im direkten Wettbewerb mit dem Anbieter Kaco New Energy, der als Spezialist für Photovoltaik-Wechselrichter und Zubehör gilt. Auch Benning und Steca bieten konkurrenzfähig Inverter an.

Meldung gespeichert unter: Solarwechselrichter, SMA Solar Technology, Hintergrundberichte, Solartechnik

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