Sky Deutschland: Neue Kooperationen als letzte Chance

Mittwoch, 25. August 2010 um 13:15

Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte Sky den Umsatz  aus Abonnements um 18,7 Prozent im Jahresvergleich steigern. Das EBITDA war mit minus 47,4 Mio. Euro weiterhin negativ, im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte es bei minus 63,4 Mio. Euro gelegen. Im zweiten Quartal konnten 6.000 neue Kunden gefunden werden, im Vorjahr waren 7.000 Kunden abgewandert. Man wertet es bei Sky als Erfolg, das die Kündigungsquote im Quartal mit 16,3 Prozent so niedrig ausfiel wie seit vier Jahren nicht mehr. Der Anteil der HD-Abonnenten konnte innerhalb eines Jahres von 8,4 Prozent auf 14,9 Prozent gesteigert werden.

Markt und Wettbewerb

Im Vergleich zu anderen Ländermärkten, etwa Großbritannien oder Italien ist die Zahl der Pay-TV-Abonnenten in Deutschland vergleichsweise gering. Auf dieser Grundlage gehen Marktbeobachter davon aus, dass in dem Marktsegment noch ein großes Potenzial schlummert.

Allerdings muss bedacht werden, dass es in Deutschland anders als in vielen anderen Ländern das gebührenpflichtige öffentlich-rechtliche Fernsehen gibt. Aufgrund der Gebühren sind demnach viele TV-Konsumenten nicht bereit, weitere Gebühren für Pay-TV zu entrichten. Zusätzlich gilt, dass ARD und ZDF mit den vielen Dritten Programmen und zusätzlichen Spartenkanälen ein Angebot schaffen, dass es Pay-TV-Anbietern wie Sky schwer macht, Argumente für ihr gebührenpflichtiges Angebot zu finden.

Bislang gelingt die Argumentation von Mehrwerten gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen vor allem durch die Übertragung von Sportveranstaltungen, insbesondere der Fußball-Bundesliga. Hier ist mit der Deutschen Telekom und deren Angebot von Liga total in den letzten Jahren ein ernstzunehmender Wettbewerber auf den Markt getreten. Vor allem Angebote wie das zeitversetzte Sehen von Fußballspielen, die Übertragung auch auf mobile Endgeräte wie Smartphones und die Konferenz, die man sich selbst zusammen stellen kann, sprechen hier für die Deutsche Telekom.

Beim Filmangebot steht Sky im Wettbewerb mit diversen DVD-Verleihangeboten und Streaming-Serviceanbietern, die Filme direkt aus dem Internet zum Download anbieten. Im Internet gelten daher auch Videoportale wie YouTube.com und Hulu zunehmend als Wettbewerber zu Sky.

Ausblick

Sky rechnet auch für das Gesamtjahr 2010 mit einem negativen EBITDA. Auch im Geschäftsjahr 2011 werden nach Angaben des Senders weitere Verluste erwirtschaftet. Diese sollen jedoch niedriger ausfallen als noch in 2009.

Man ist bei Sky darauf angewiesen, neue Abonnenten zu gewinnen. Es heißt mittlerweile, dass die Geduld von Rupert Murdoch, Medienmogul und Besitzer des Sky-Hauptaktionärs News Corp, bei Sky strapaziert sei. Die 340 Mio.-schwere Finanzspritze, die Sky in diesem Sommer erhalten hat, dürfte demnach der letzte Versuch von Murdoch sein, Sky doch noch in ertragreiche Gefilde zu führen.

Bewertung

Bei der UBS empfiehlt man die Aktie von Sky derzeit zu kaufen, da das Chancen-Risiko-Profil des Unternehmens attraktiv sei. Allerdings seien vier Millionen Kunden notwendig, damit Sky langfristig erfolgreich sein könne.

Goldman Sachs bewertet die Papiere des Unternehmens mit „neutral“. Das zweite Quartal habe den Erwartungen entsprochen, allerdings bereite die Nettoverschuldung Sorgen.

An der Börse ging es für Sky in den vergangenen Jahren weitestgehend bergab. Aktuell notieren die Aktien des Unternehmens bei gerade einmal 0,97 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 520,19 Mio. Euro.

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