Sitzt Tesla Motors in der Lithium-Falle?

Die Nachfrage nach Batterie-Speicher treibt den Lithiumpreis

Donnerstag, 11. August 2016 um 12:12
Tesla Factory Fremont

PALO ALTO (IT-Times) - Elektroautos spielen auf den Straßen rund um den Globus bislang nur eine untergeordnete Roll. Doch die Nachfrage steigt, insbesondere in den USA. Davon konnte zuletzt insbesondere der Elektroauto-Pionier Tesla Motors profitieren.

Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten. Aufgrund des Trends hin zum Elektroauto sind auch die Rohstoffpreise zuletzt gestiegen, denn Elektroautos benötigen für die Batterien den Rohstoff Lithium.

Lithium-Preise explodieren


Die steigende Nachfrage nach Lithium-Ionen-Akkus hat in den letzten Jahren auch den Lithium-Preis (Lithiumcarbonat) nach oben getrieben.

Kostete eine Tonne Lithiumcarbonat Mitte 2015 noch 7.000 US-$, kletterte der Lithium-Preis in China zuletzt sogar auf über 20.000 US-Dollar pro Tonne. Inzwischen wird der Rohstoff schon als das „weiße Gold“ bezeichnet.

Händler verweisen derzeit auf das Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage. Minenbetreiber wie Pilbara Minerals versuchen zwar ihre Lithium-Produktion auszubauen, doch bis zum Jahr 2040 dürften rund 35 Prozent aller verkauften Personenfahrzeuge im Jahr elektrisch sein - dies entspricht etwa 41 Mio. Fahrzeuge pro Jahr, so Schätzungen von Bloomberg New Energy Finance.

Abbau in eigener Sache?


Um sich die Lithium-Versorgung zu sichern, hatte Tesla Motors im Jahr 2014 offenbar versucht, den Lithium-Produzenten Simbol Materials für 325 Mio. Dollar zu kaufen - doch ohne Erfolg.

Tesla setzt nun offenbar auf die eigene Lithium-Gewinnung, denn nicht nur im Salton Sea in Kalifornien (größte Lithium-Reserven in den USA) gibt es auch Lithium, sondern auch im US-Bundesstaat Nevada, wo Tesla gerade seine Gigafabrik eröffnet hat.

Auch wenn Tesla Lithium von einem Drittanbieter zukaufen muss, dürften die Kosten nicht stark ins Gewicht fallen. Der Grund: Der Akku im Tesla wiegt im Schnitt etwa 600 kg, davon entfallen etwa 10 kg auf Lithium. Die nächste Akku-Generation wird aufgrund des technischen Fortschritts noch weniger Lithium benötigen.

Elektroauto-Produktion steigt, doch es gibt genügend Lithium-Reserven


Tesla will jedoch die Produktion in den nächsten Jahren auf 500.000 bis 1.000.000 Mio. Elektroautos erhöhen, womit Tesla geschätzt etwa 5 bis 10 Mio. Kilogramm (5.000 bis 10.000 Metric Tonnen) an Lithium für seine Batterien pro Jahr benötigt.

Meldung gespeichert unter: Batterie-Speicher, Tesla, Hintergrundberichte, E-Mobility

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