Singulus steckt in der Krise - keine Trendwende in Sicht

Montag, 3. August 2009 um 12:54

Der Umsatz lag im zweiten Quartal 2009 mit 31,7 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 51 Mio. Euro. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) vergrößerte sich im gleichen Zeitraum von zwei Mio. Euro auf 5,7 Mio. Euro. Singulus wies für das zweite Quartal 2009 einen Periodenverlust von 7,8 Mio. Euro aus. Im Vergleichsquartal 2008 war ein Periodenverlust in Höhe von 3,2 Mio. Euro angefallen.

Der Auftragsbestand zum 30.Juni 2009 beträgt 43,9 Mio. Euro und liegt damit ebenfalls deutlich unter dem Vergleichswert des Jahres 2008 von 129,7 Mio. Euro. Dabei mussten sowohl der Bereich Optical Disc als auch der Bereich Solar einen erheblichen Rückgang im Auftragseingang verzeichnen.

Markt und Wettbewerb

Singulus sieht sich im Markt für DVD- und CD-Beschichtungssysteme einer Reihe von Konkurrenten gegenüber: Oerlikon (OC Oerlikon Corporation AG), Sony, BASF Coatings AG.

Die aus Toolex Alpha hervorgegangene Alpha Sweden verstärkte sich im Jahre 1997 durch die Übernahme der niederländischen ODME und stieg dadurch zu einem der führenden Player für CD- und DVD-Fertigungsanlagen auf.

Durch die Übernahme von Stangl Semiconductor Equipment begibt sich Singulus ferner in direkte Konkurrenz zu anderen Halbleiter- und Solarausrüstern wie zum Beispiel Applied Materials, aber auch zu Roth & Rau und Manz Automation.

Ausblick

Auch für den restlichen Verlauf des Geschäftsjahres geht Singulus von einer deutlich negativen Entwicklung aus. So erwartet das Management einen Gesamtjahresumsatz von 105 Mio. bis 125 Mio. Euro bei einem deutlich negativen Ergebnis. Analysten kalkulierten für das laufende Jahr 2009 bislang mit einem Nettoverlust von 0,27 Euro je Aktie.

Spätestens 2010 sollen sich allerdings die adressierten Märkten Solar und Optical Disc erholen und dadurch eine positive Geschäftsentwicklung generieren. Analysten rechnen in diesem Zusammenhang mit einer Reduzierung der Verluste auf dann 0,02 Euro je Aktie.

Bewertung

Singulus-Aktien präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen deutlich leichter bei 2,05 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 75 Mio. Euro für den Anlagenbauer ergibt. Singulus befindet sich in einer typischen Turnaround-Phase, wobei aber noch nicht feststeht, wann die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen greifen und das Unternehmen wieder in die Gewinnzone hieven werden.

Analysten raten Anlegern daher sich mit einem Engagement in Singulus-Aktien zurück zu halten. So bewerten die Experten des Hauses HSBC Singulus-Papiere weiter mit „untergewichten“. Gleichzeitig reduzieren die HSBC-Banker ihr Kursziel von 2,30 auf 2,0 Euro nach unten. Die Analysten verweisen dabei insbesondere auf den enttäuschenden Ausblick. Zudem könne es zu Wertberichtigungen im Bezug auf die Stangl-Übernahme und beim geplanten Verkauf der APE-Sparte kommen, glauben die HSBC-Analysten.

Die Experten aus dem Hause SES Research raten Anlegern zum Verkauf von Singulus-Anteilen. Die SES-Experten verweisen insbesondere auf die schwachen Zahlen im jüngsten Quartal sowie auf den enttäuschenden Ausblick auf das laufende Jahr 2009. Die Analysten sehen den Umsatzeinbruch im Zusammenhang mit der schrumpfenden Nachfrage nach Optical Disc-Anlagen. Zudem rechnen die Analysten in der Solarsparte mit einem kräftigen Umsatzrückgang im Jahr 2010. Durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen rechnet Singulus laut Analystenangaben mit Einsparungen von 11 bis 12 Mio. Euro in 2010. Zudem sehen die SES-Experten Risiken, wonach Singulus Kreditlinien neu verhandeln muss. Insgesamt glauben die Analysten an einen weiter sinkenden Aktienkurs und sehen lediglich ein Kursziel von 1,80 Euro für den Wert.

Auch bei der UniCredit ist man eher pessimistisch gestimmt. Die Analysten raten Anlegern weiter zum Verkauf von Singulus-Aktien und verweisen auf die enttäuschenden Zahlen für das erste Halbjahr 2009. Die vorgelegten Zahlen hätten unter den zuletzt stark gesenkten Prognosen gelegen, so die UniCredit-Investmentbanker. Die Umsatzprognose für das laufende Gesamtjahr signalisiere, dass vorerst keine Erholung in Sicht sei. Die UniCredit-Analysten erwarten daher für 2009 einen Nettoverlust von 0,90 Euro je Aktie, wobei die Investmentbanker für 2010 mit einem Minus von 0,29 Euro je Anteil rechnen. Dementsprechend haben die Analysten ihr Kursziel für das Papier auf 1,50 Euro gesenkt.

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