Singulus: Neue Hoffnungen bei hoher Abhängigkeit

Im Segment Optical Disc zählt das Unternehmen heute nach eigenen Angaben zu den Marktführern. Man sieht sich in der Lage, Anlagen anzubieten, die eine Herstellung von dreilagigen Blu-ray Discs mit einem Speichervolumen von ca. 100 GB ermöglichen. Im Solarbereich agiert man als Anbieter von Produktionslösungen für kristalline Solarzellen sowie für Dünnschicht-Solarzellen, die bei niedrigeren Produktionskosten einen höheren Wirkungsgrad erzielen sollen. In diesem Markt ist man sowohl als Entwicklungspartner als auch als Maschinenlieferant präsent. In der Halbleiter-Sparte konzentriert man die Aktivitäten auf die Vakuumbeschichtung von Wafern mit ultradünnen Schichten zur Produktion von MRAM-Speichern, Dünnschicht-Schreib-/Leseköpfen, Sensoren und weiteren Halbleiteranwendungen. Aktuell betreibt Singulus eigene Niederlassungen auf allen Kontinenten.

Im Jahr 2005 verstärkte sich Singulus durch die Übernahme von Steag Hamatech. Anfang 2008 wurde das Blu-ray Geschäft des Schweizer Rivalen Oerlikon übernommen. Seit Mitte 2007 ist das Unternehmen auch in der Solarindustrie tätig und fertigt Anlagen zur Herstellung von Solarzellen. Möglich wurde dies unter anderem durch die mehrheitliche Übernahme des Solar-Spezialisten Stangl Semiconductor Equipment AG. Für die restlichen 49 Prozent der Stangl Semicondcutor Anteile hielt Singulus eine Kaufoption - diese Option zog Singulus Ende 2009 und übernahm Stangl vollständig. Anfang 2010 trennte sich Singulus von HamaTech APE und verkaufte die Tochter an die Süss MicroTec AG.

Singulus Technologies konnte sich im vergangenen Geschäftsjahr 2013 zumindest operativ in die schwarzen Zahlen hieven. Auch der Umsatz des Spezialanlagenbauers legte deutlich zu, unter dem Strich stand jedoch ein geringfügiger Fehlbetrag.

Um 23 Prozent steigerte der deutsche Maschinenbauer seinen Umsatz auf 134,9 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2013. Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte einen Wert von plus 2,2 Mio. Euro und konnte damit im Vergleich zum Vorjahreswert von minus 60,5 massiv verbessert werden. Nach Abzug der Zins- und Steueraufwendungen stand jedoch am Ende ein Nettoergebnis von minus 0,7 Mio. Euro (Vorjahr: minus 62,4 Mio. Euro). Auf jede Aktie entfiel damit ein Ergebnis von minus 0,01 Euro nach minus 1,25 Euro in 2012. Der operative Cash-Flow verschlechterte sich leicht von minus 04, Mio. Euro auf minus 0,6 Mio. Euro.

Singulus sieht sich im Markt für DVD- und CD-Beschichtungssysteme einer Reihe von Wettbewerbern gegenüber. So sind zum Beispiel die japanische Sony und die BASF Coatings AG in diesem Markt aktiv. Seit der Übernahme von Stangl Semiconductor Equipment begibt sich Singulus ferner in direkte Konkurrenz zu anderen Halbleiter- und Solarausrüstern wie zum Beispiel Applied Materials, centrotherm und Manz.

Das Umsatzwachstum im vergangenen Geschäftsjahr sowie die verbesserte Profitabilität führt der Hersteller von Oberflächenbeschichtungssystemen vor allem auf das Segment Optical Disc zurück. Insbesondere die höhere Nachfrage nach Blu-ray Discs sowie die Einführung neuer Spielkonsolen durch Microsoft und Sony haben zu einer hohen Nachfrage nach Produktionsanlagen geführt. Auch in naher Zukunft sind in diesem Segment weitere Wachstumsimpulse zu erwarten.

Für das laufende Geschäftsjahr 2014 strebt Singulus Technologies ein positives EBIT an. Man will vor allem die Entwicklungsanstrengungen vorantreiben, um das Produktangebot auszuweiten. Auch Zukäufe werden geprüft. Auf diese Weise soll es auf Dauer gelingen, sich wieder von der hohen Abhängigkeit von einem Segment - oder besser gesagt: von zwei Kunden - zu befreien.

An der Börse notieren die Singulus-Aktien derzeit bei 2,35 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 114,84 Mio. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis wird für 2014 mit 29,35 angegeben. Für 2015 liegt es bei 15,65.