Sina will sich als Media-Powerhouse etablieren

Darüber hinaus gilt China mit mehr als 480 Mio. Mobilfunknutzern als der weltweit größte Mobilfunkmarkt. Insgesamt wird Sina im chinesischen Online-Werbemarkt ein Marktanteil von rund 50 Prozent zugeschrieben.

Sina sieht sich dabei nicht nur etablierten Branchengrößen wie Yahoo! gegenüber, sondern insbesondere auch der Konkurrenz der chinesischen Mitbewerber Netease.com, Sohu.com, und China.com ausgesetzt. Während das Internet-Portal Netease.com mit mehr als 300 Mio. registrierten Nutzern ähnliche Services und Dienstleistungen anbietet wie Sina, sind Netease.com und Sohu.com auch im Bereich Online-Spiele erfolgreich.

Den chinesischen Suchmaschinenmarkt dominiert allerdings der lokale Anbieter Baidu.com, mit der Sina durch seine eigene Suchmaschine iAsk.com in direkter Konkurrenz steht.

Für das erste Quartal 2009 rechnet Sina mit einem Umsatz zwischen 73 Mio. und 77 Mio. US-Dollar. Davon könnten 43 Mio. bis 46 Mio. auf Werbeumsätze entfallen. Das erwartete verlangsamte Wachstum der chinesischen Wirtschaft sei in dieser Prognose bereits berücksichtigt worden. Mit den Prognosen bewegt sich Sina unter den bisherigen Schätzungen der Analysten, die im Vorfeld mit Einnahmen von 88,4 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 34 US-Cent je Aktie kalkuliert hatten.

Für das laufende Gesamtjahr 2009 hatten Analysten bislang mit einem Umsatz von 416,5 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,80 Dollar je Aktie gerechnet. Darin sind die übernommenen Geschäftsbereiche von Focus Media aber noch nicht berücksichtigt.

Sina-Aktien wurden unmittelbar nach den jüngsten Zahlen deutlich fester bei 20,8 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,1 Mrd. US-Dollar für Chinas führendes Internet-Portal ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwölf. Gleichzeitig wird Sina mit dem 2,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Pali Research bekräftigten unmittelbar nach den vorgelegten Zahlen nochmals ihre Kaufempfehlung für Sina-Papiere, reduzierten aber ihr Kursziel für den Wert von 29 auf 26 Dollar.

Zurückhaltender nach den jüngsten Zahlen ist man im Hause Morgan Stanley. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Einschätzung „gleichgewichten“ und verwiesen auf die relativ niedrigere Bewertung mit einem KGV von etwa zehn. Dies sei die niedrigste Bewertung seit fünf Jahren. Die Bruttogewinnmarge erreichte im jüngsten Quartal 60 Prozent, drei Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die operative Gewinnmarge erreichte im jüngsten Quartal 21 Prozent - ein Zuwachs von zwei Prozentpunkten. Positiv entwickelte sich auch das Geschäft mit Mehrwertdiensten, welches um elf Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegte, merken die Analysten an. Gleichzeitig rechnen die Morgan Stanley Analysten damit, dass der Sina-Umsatz im laufenden Jahr 0,9 bis 1,0 Mrd. US-Dollar erreichen könnte, nachdem die Übernahme der Focus Media-Werbeeinheit abgeschlossen sei. Negativ sei jedoch der verhaltene Ausblick auf das laufende erste Quartal, so die Analysten.

Ende Januar meldeten sich bereits die Analysten der Deutschen Bank zu Wort und stuften Sina-Aktien von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Eine andere Meinung vertreten hingegen die Analysten aus dem Hause Sanford C. Bernstein, die Sina-Papiere mit einer ersten Einschätzung mit „outperform“ bewerten.