Siltronic Aktie: Bundeswirtschaftsministerium lässt Frist zur Übernahme durch GlobalWafers verstreichen

Halbleiter: Wafer-Produktion

Dienstag, 1. Februar 2022 um 08:55

MÜNCHEN (IT-Times) - Die Siltronic AG, Wafer-Produzent für den Halbleitersektor, befindet sich mit Behörden in zähen Gesprächen um eine Übernahme durch den Kontrahenten GlobalWafers, doch damit ist jetzt vorerst Schluss. Die Aktie von Siltronic steigt.

Global Wafers

Die Siltronic AG gab heute kurz nach Mitternacht bekannt, dass es zu keinem Vollzug des Übernahmeangebots durch GlobalWafers gekommen ist, da die Angebotsbedingungen nicht fristgemäß eingetreten sind.

Der taiwanische Wettbewerber GlobalWafers Co. Ltd. hatte Ende 2020 ein freiwilliges Übernahmeangebot für die Siltronic AG abgegeben und im Dezember 2020 eine Zusammenschlussvereinbarung (BCA) unterzeichnet.

Auf dieser Grundlage bot GlobalWafers den Aktionären der Siltronic AG mit Unternehmenssitz in München zunächst einen Übernahmepreis von 125 Euro je Aktie in bar, der später auf 145 Euro je Aktie aufgestockt wurde.

Doch die Verhandlungen mit der Bundesregierung zogen sich seither in die Länge. Im Januar 2022 meldet Siltronic, bei den Behörden in Deutschland keine Fortschritte bei der Investitionsprüfung durch die Foundry GlobalWafers erzielt zu haben.

Vorstand und Aufsichtsrat der Siltronic AG hatten dem Abschluss des BCA bereits zugestimmt und begrüßten den geplanten Zusammenschluss sowie das angekündigte Übernahmeangebot.

Im Rahmen der Gespräche mit Vertretern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK bislang BMWi) hätten beide Unternehmen bislang keine Angaben dazu erhalten, ob und unter welchen Umständen eine Genehmigung der Fusion erteilt werde.

Die Behörde verhängte aber Auflagen für die Übernahme: Demnach hätte Globalwafers binnen sechs Monaten das Geschäft im Bereich Zonenziehverfahren verkaufen müssen.

Für eine Genehmigung der Akquisition von Siltronic durch den Chip-Auftragsproduzenten GlobalWafers bedarf es einer außenwirtschaftsrechtlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung durch das Bundesministerium.

Dabei prüft das Bundeswirtschaftsministerium, ob durch geplante ausländische Investitionen in inländische Unternehmen eine „Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung oder der Sicherheit für die Bundesrepublik“ zu erwarten ist.

Diese Bescheinigung gab es bislang aber nicht. Nach Auffassung des BMWK ist eine Sicherheitsvereinbarung im vorliegenden Fall nicht geeignet, Bedenken im Hinblick auf die Transaktion zu beseitigen, so der öffentliche Wortlaut der Beamten.

Meldung gespeichert unter: Chips, Wafer, Mergers & Acquisitions (M&A), Siltronic, Hintergrundberichte, Halbleiter

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...