Siemens-Sparte Gigaset wird zum Spielball - Arques Gründer kehrt zurück

Freitag, 27. August 2010 um 12:34

Was in einer Pressemitteilung von Arques sehr nüchtern klingt, wurzelt indessen in einem Grundproblem der Beteiligungsgesellschaft. Arques ist darauf spezialisiert, Unternehmen in Umbruchsituationen (und damit meist auch in finanziellen Schwierigkeiten) zu übernehmen. Diese werden dann dem Portfolio beigefügt und gegebenenfalls wieder verkauft. Genau diese Taktik war in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten. So habe Peter Löw nach Medienberichten der bisherigen Führung von Arques vorgeworfen, sie habe Beteiligungen zu viel zu niedrigen Preisen weiterverkauft. Ein Vorwurf, der angesichts der Entwicklung des ITK-Distributors Actebis nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Im Juli 2007 wurde für das Deutschlandgeschäft von Actebis rund 110 Mio. Euro gezahlt, im November 2007 folgte für eine unbekannte Summe noch das Nordeuropageschäft. Verkauft wurde die Beteiligung indessen im Juli und August 2008 für 32 Mio. Euro (Immobilien) sowie für mindestens weiteren 40 Mio. Euro an zwei verschiedene Investoren.

Löw, mittlerweile als Heuschrecke bei der eigenen und neu gegründeten Investmentfirma Bluo zusammen mit seinem Freund Martin Vorderwülbecke, hatte das entsprechende Vorgehen der Arques-Führung sowie dessen Billigung durch den ehemaligen Aufsichtsrat stark kritisiert. Unterstützung fand Löw dabei im dem US-Fond Oppenheimer, dieser unterstützte die Kandidatur für den Aufsichtsrat und ermöglichte die Wahl von Löw. Mit dem neuen Aufsichtsrat wird es nun auch eng für die Geschäftsführung von Arques. Diese ist auch auf Grund aktueller Projekte nicht unbelastet. So könnte sich das weitere Schicksal der Manager Gisbert Ulmke und Michael Hütten auch an der Gigaset-Sparte von Siemens entscheiden. Ulmke und Hütten wurden durch die Aktionäre nicht entlastet, zudem liegt gegen Hütten eine Anzeige von Siemens vor. Dabei handelt es sich um den Verdacht der Untreue, die Staatsanwaltschaft München nahm bereits die Ermittlungen auf. Eigentlich wollte Arques sich bis Ende September von Gigaset, der mit Abstand wichtigsten Beteiligung im Portfolio, trennen. Ob dies auch unter Peter Löw noch realisiert werden kann, bleibt abzuwarten… (kat/rem)

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