Shanda Interactive meldet sich zurück

Mittwoch, 14. Februar 2007 um 00:00

An der Wall Street hatte man im Vorfeld nur mit Einnahmen von knapp 59 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 21 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2006 meldet Shanda einen Umsatzrückgang auf 211,9 Mio. Dollar, nach Einnahmen von 235 Mio. Dollar im Jahr vorher. Auf Jahressicht verdreifachte sich der Gewinn auf 67,8 Mio. Dollar oder 94 US-Cent je Aktie, nach Einnahmen von 20,5 Mio. Dollar oder 28 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Markt und Wettbewerb

Der chinesische Markt für Online-Spiele soll in den nächsten Jahren rasant wachsen. Die Marktforscher des Hauses IDC schätzen, dass der Markt von 240 Mio. Dollar in 2004, auf 810 Mio. Dollar im Jahr 2007 klettern wird. Im Jahr 2008 soll der Online-Spielemarkt in China sogar ein Volumen von 1,3 Mrd. Dollar erreichen. Shanda galt bislang als größter Betreiber von virtuellen Spielewelten, fiel aber zuletzt durch die Umstellung seines Geschäftsmodells auf „free-to-play“ hinter dem Rivalen Netease.com zurück.

Als weiterer Mitbewerber gilt The9. Das Unternehmen ist auch seit Ende 2004 an der New Yorker Nasdaq gelistet und hat unter anderem mit „World of Warcraft“ ein populäres Online-Rollenspiel lizenziert. Als weiterer Mitbewerber gilt der chinesische Online-Spieleentwickler Optisp.

Daneben entwickelt auch Chinas größtes Internet-Portal Netease.com Online-Spiele, wobei das Unternehmen zuletzt mit „Fantasy Westward Journey“ die Marktführerschaft im chinesischen Online-Spielemarkt an sich reißen konnte. Chinas größtes Internet-Portal erzielt heute mehr als 80 Prozent der Einnahmen durch Online-Spiele und gilt am Umsatz gemessen als die Nummer eins in diesem Markt.

Auch Chinas zweitgrößtes Internet-Portal Sina ist auf den Sprung und hat im Jahr 2004 mit iGame ein eigenes Spiele-Portal ins Leben gerufen. Sina kooperiert in diesem Zusammenhang mit der südkoreanischen NCsoft. Als weitere einheimische Konkurrenten gelten neben NetDragon, auch 9You und der Softwareentwickler KingSoft.

Ausblick

Für das laufende erste Quartal gibt sich das Shanda-Management weiter optimistisch und stellt einen Umsatz von 63,9 bis 65,7 Mio. Dollar in Aussicht, was einem Zuwachs von sechs bis neun Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Die Spieleerlöse sollen im ersten Quartal ein Rekordniveau erreichen. Analysten hatten bis dato mit Einnahmen von 62,2 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 24 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Für das laufende Jahr 2007 rechnen Analysten mit einem Umsatzanstieg auf 261,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,99 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 309,3 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 1,12 Dollar je Aktie klettern.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden Shanda-Anteile deutlich fester bei rund 24 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 1,7 Mrd. Dollar für den führenden Online-Spielentwickler Chinas ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24, welches im nachfolgenden Jahr 2008 auf 21 sinken würde. Insgesamt wird Shanda mit dem 6,5fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Analysten äußerten sich nach den jüngsten Zahlen meist optimistisch über die weiteren Zukunftsaussichten des Unternehmens. Susquehanna-Analyst C. Ming Zhao stufte die Papiere zuletzt von „neutral“ auf „positive“ nach oben. „Wir glauben Shanda hat in den letzten 12 Monaten erfolgreich Online-Spiele in virtuelle Communities gewandelt und die Tragfähigkeit des CSP-Modells (Come-Stay-Pay) bewiesen“, so der Analyst.

Auch im Hause Piper Jaffray blickt man wieder optimistischer auf die Papiere. Analyst Anthony Gikas hob seine Einschätzung zuletzt von „market perform“ auf „outperform“ an und sieht ein Kursziel von 29 US-Dollar für die Papiere. Die Fundamentals hätten sich verbessert, so der Analyst, der auf die sechs neuen MMORPGs und zehn neuen Spiele verweist, welche Shanda im laufenden Jahr auf den Markt bringen will. Daneben verweist der Analyst auf das tragfähige Preismodell sowie auf die signifikanten Wachstumsmöglichkeiten bei Nutzern.

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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