Shanda Interactive Entertainment - Game Over?

Mittwoch, 1. März 2006 um 11:56

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2005 ergibt sich ein Jahresumsatz von 235,0 Mio. Dollar, ein Zuwachs von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei erwirtschaftete Shanda einen Nettogewinn von 20,5 Mio. Dollar, was einem Gewinneinbruch von 72,9 Prozent gegenüber 2004 entspricht. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich allerdings ein Gewinnanstieg um 12,7 Prozent auf 1,16 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 0,98 Dollar im Jahr vorher.

Markt und Wettbewerb

Der chinesische Markt für Online-Spiele soll in den nächsten Jahren rasant wachsen. Die Marktforscher des Hauses IDC schätzen, dass der Markt von 240 Mio. Dollar in 2004, auf 810 Mio. Dollar im Jahr 2007 klettern wird. Im Jahr 2008 soll der Online-Spielmarkt in China sogar ein Volumen von 1,3 Mrd. Dollar erreichen. Shanda galt bislang als größter Betreiber von Online-Spielen, mit einem geschätzten Marktanteil von rund 35 Prozent.

Als weiterer Mitbewerber gilt The9. Das Unternehmen ist auch seit Ende 2004 an der New Yorker Nasdaq gelistet und hat unter anderem mit „World of Warcraft“ ein populäres Online-Rollenspiel lizenziert. Als Nummer drei der Branche gilt der chinesische Online-Spieleentwickler Optisp.

Daneben entwickelt auch Chinas größtes Internet-Portal Netease.com Online-Spiele. Marktbeobachter schreiben Netease.com inzwischen einen Marktanteil von mehr als 25 Prozent in diesem Bereich zu. Auch Chinas zweitgrößtes Internet-Portal Sina ist auf den Sprung und hat im Jahr 2004 mit iGame ein eigenes Spiele-Portal ins Leben gerufen. Sina kooperiert in diesem Zusammenhang mit der südkoreanischen NCsoft. Als weitere einheimische Konkurrenten gelten neben NetDragon, auch 9You und der Softwareentwickler KingSoft.

Ausblick

Einen Ausblick auf das laufende Quartal sowie auf das laufende Gesamtjahr 2006 wollte das Management nicht geben. Analysten rechnen jedoch im laufenden Quartal mit weiter sinkenden Einnahmen.

Auch die Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 dürften mit den jüngsten Zahlen obsolet sein. Analysten waren bislang davon ausgegangen, dass Shanda Erlöse von 271 Mio. Dollar und einen Nettogewinn von 0,98 Dollar je Aktie erwirtschaften kann.

Bewertung

Infolge der jüngsten Zahlen brachen Shanda-Anteile ein und markierten bei 13,55 Dollar ein neues Jahrestief. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von 965 Mio. Dollar für Chinas führenden Online-Spielentwickler. Ob und wann das Unternehmen im Laufe des Geschäftsjahres wieder in die Gewinnzone zurückkehren wird, gilt als ungewiss. Insgesamt wird das Unternehmen mit dem 3,8fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses JPMorgan bleiben nach den jüngsten Zahlen bei ihrer Empfehlung „untergewichten“ für Shanda-Aktien. JPM-Analyst Dick Wei wertet die fehlenden Zahlen im Hinblick auf die EZ Pod-Endnutzer als negatives Zeichen. Gleichzeitig geht der Analyst davon aus, dass sich der Abwärtstrend der Gesellschaft im ersten Quartal weiter fortsetzen wird.

Auch Bear Stearns Analyst Antonio Tambunan stößt in das gleiche Horn. Zwar berichte Shanda von 179.000 Vorbestellungen des EZ Pod im Februar, dennoch gäbe es noch keine Zahlen im Hinblick auf die Abonnentenzahlen der Endnutzer, so der Analyst, der den Wert weiter mit „Underperform“ bewertet.

Im Brokerhaus Susquehanna hält man es für möglich, dass sich Shanda vornehmlich auf den EZ Pod konzentrieren wird und seine ehrgeizigen Pläne im Hinblick auf die IPTV-Konsole EZ Station bzw. Shanda Box zurückfahren wird. Dies könnte zu einer deutlich geringeren Stückzahl im Hinblick auf die Produktion der EZ Station führen, heißt es.

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