Seagate profitiert vom Boom bei SSD-Laufwerke

Speicherindustrie: Boom bei Solid-State-Drives erwartet

Mittwoch, 18. Dezember 2013 um 14:44
Seagate Technology Public Limited Co.

(IT-Times) - Der US-Festplattenhersteller Seagate Technology sieht sich wieder im Aufwind. Allein in 2013 legte der Kurs um mehr als 90 Prozent zu, obwohl das schrumpfende PC-Geschäft deutliche Spuren in der Bilanz hinterließ und den Seagate-Umsatz auch im jüngsten Quartal schrumpfen ließ. Dennoch legten Seagate-Aktien zuletzt weiter zu und notieren nahe dem Jahreshoch.

Der Grund: Der Abschwung im PC-Markt dürfte sich im kommenden Jahr verlangsamen und seinen Tiefpunkt erreichen. Schon im jüngsten Quartal hat der PC-Markt zumindest in den USA erste Erholungstendenzen gezeigt. Die PC-Verkaufszahlen dürften in den nächsten Monaten weiter anziehen, nachdem der Support für Windows XP im April 2014 ausläuft und viele Firmen immer noch alte Rechner einsetzen. Marktbeobachter rechnen daher mit einem neuen Upgrade-Zyklus.

Festplatten-Markt vor Erholung
Die Analysten bei der Citigroup rechnen im laufenden Jahr mit 552 Millionen verkauften Festplatten, wobei der HDD-Absatz in 2014 auf 558 Millionen Laufwerke klettern dürfte, wie das Online-Magazin Barron`s mit Verweis auf Analystenschätzungen berichtet. Von diesem Upgrade-Zyklus dürften vor allem Festplattenhersteller wie Seagate Technology (Nasdaq: STX, WKN: A1C08F) und Western Digital profitieren, deren Umsatz etwa zu 50 Prozent auf dem PC-Geschäft basiert.

Darüber hinaus haben beide Unternehmen zuletzt ihr Produktangebot im Bereich Solid-State-Drive (SSD) Speicher weiter ausgebaut. Schon im Frühjahr 2013 hatte Seagate mit der Seagate 600 SSD das erste SSD-Laufwerk für Endkunden präsentiert. Im Server-Bereich ist Seagate mit der Seagate 1200 SSD am Start.

Markt für SSD-Laufwerke explodiert - rasantes Wachstum erwartet
Der Markt für SSD-Laufwerke dürfte in den kommenden Jahren regelrecht explodieren. Im laufenden Jahr dürften die weltweiten SSD-Auslieferungen auf 83 Millionen Einheiten klettern, nach 39 Millionen in 2012. Bis zum Jahr 2016 werden sich die SSD-Auslieferzahlen dann nochmals auf 239 Millionen Einheiten nahezu verdreifachen, schätzen die Marktforscher aus dem Hause IHS iSuppli. Damit dürfte der SSD-Markt in 2016 40 Prozent des HDD-Marktes erreichen.

Der SSD-Umsatz wird in 2013 voraussichtlich ein Volumen von 10,7 Mrd. Dollar erreichen, ein Zuwachs von 53 Prozent gegenüber 2013. In den nächsten Jahren dürfte der Branchenumsatz jährlich weiter zweistellig wachsen und in 2016 die Marke von 20,7 Mrd. Dollar erreichen.

Insgesamt wieder gute Aussichten für die beiden Branchengrößen Seagate Technology und Western Digital (WD), die in den vergangenen Jahren unter der Schwäche im traditionellen PC-Markt gelitten haben.

Kurzportrait

Die ursprünglich im kalifornischen Scotts Valley beheimatete und inzwischen in Irland ansässige Seagate Technology gilt als einer der führenden Festplattenhersteller weltweit. Die Laufwerke der Gesellschaft finden sich aber nicht nur in Desktop-PCs, sondern auch in Notebook-, Server-, Workstation- und Mainframe-Systeme sowie in Mobile-Computer und Handhelds wieder.

Das Unternehmen vertreibt seine Produkte überwiegend direkt an OEM-Hersteller wie Dell, EMC, Hewlett-Packard, IBM und Sun Microsystems. Daneben unterhält Seagate aber auch Schlüsselpartnerschaften mit Vertriebshändlern und Systemintegratoren auf der ganzen Welt. Das Geschäft mit OEM-Hersteller steuerte zuletzt weiterhin mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Die Wirtschaftsregion rund um Nordamerika zeichnete für rund ein Drittel Prozent der Gesamterlöse verantwortlich. Europäische Kunden trugen zuletzt rund ein Viertel der Gesamtumsätze, während Asien mit über 40 Prozent Umsatzanteil für Seagate die wichtigste Wirtschaftsregion ist.

Zu den Kernprodukten des Unternehmens gehören unter anderem die Produktfamilien Cheetah, Savvio und Barracuda. Während Cheetah-Laufwerke überwiegend in E-Commerce Servern, Mainframe-Computern bzw. Super-Computern zum Einsatz kommen, ist die Savvio-Produktfamilie für den Einsatz bei großen Unternehmen konzipiert. Die U-Serie X- und Barracuda-Laufwerke sind insbesondere für den Einsatz in Desktop-Rechnern, Workstations und low-end Server bestimmt.

Ende 2005 gab Seagate die Übernahme des Rivalen Maxtor für rund 1,9 Mrd. US-Dollar bekannt. Seagate schluckte damit die Nummer drei der Branche, womit das Unternehmen seine marktführende Position weiter ausbaut. Anfang 2006 übernahm Seagate zudem das Software-Startup Mirra. Ende 2006 schluckte Seagate den Backup-Spezialisten EVault. Auch der Softwareprovider MetaLINCS wurde übernommen. Im Frühjahr 2011 kaufte Seagate das Festplattengeschäft des Konkurrenten Samsung für rund 1,4 Mrd. Dollar. Als Teil des Deals wird Samsung künftig 9,6 Prozent der Anteile an Seagate halten. Im August 2012 erwarb Seagate 64,5 Prozent der Anteile am französischen Speicherprodukthersteller LaCie.

Nach der Privatisierung im Jahr 2000, sind die US-Beteiligungsgesellschaften Silver Lake Partners und Texas Pacific Group heute noch an dem weltgrößten Festplattenhersteller beteiligt.

Zahlen

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