Seagate - die große Zeit der Festplatten ist vorbei

Insgesamt lieferte Seagate 48 Mio. Festplatten und Hardware-Einheiten aus, was einem Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich allerdings nur ein moderates Plus. Die Bruttomargen summierten sich im jüngsten Quartal auf 17,3 Prozent vom Umsatz. Trotz des Gewinneinbruchs will Seagate eine Quartalsdividende in Höhe von 12 US-Cent je Aktie ausschütten, die am 21. November an die Aktionäre ausbezahlt werden soll.

Durch die Übernahme von Maxtor hat sich Seagate seine Position als weltweit führender Festplattenhersteller weiter abgesichert. Mit seinem Produktangebot steht Seagate im direkten Wettbewerb zu anderen großen Festplattenherstellern wie Western Digital und Hitachi Global Storage Technologies (Hitachi GST).

Western Digital (WDC) gilt mit einem Marktanteil von rund 18 Prozent als die Nummer zwei der Branche. Hitachi GST, die durch die Übernahme des Festplattengeschäfts von IBM ihre Position weiter festigen konnte, rangiert mit einem Marktanteil von 15 Prozent dicht hinter WDC. WDC selbst verstärkte sich zuletzt durch die Übernahme des Wettbewerbers Komag.

Mit jeweils einstelligen Prozentanteilen folgen insbesondere die asiatischen Hersteller Toshiba, Samsung und Fujitsu auf den Plätzen. Samsung und Toshiba setzen insbesondere auf Flashspeicher-Laufwerke, um in diesem Markt Boden gut zu machen. Als weiterer direkter Konkurrent gilt TDK - das Unternehmen verstärkte sich jüngst durch die Übernahme von Assets der Alps Electric und kaufte zudem den Spezialisten Magnecomp auf.

Insbesondere im Markt für SSD-Laufwerke tummeln sich mit Micron und Intel noch weitere Konkurrenten, die im indirekten Wettbewerb mit Seagate stehen.

Für das laufende zweite Fiskalquartal 2009 gibt sich Seagate zurückhaltend. So rechnet das Unternehmen nunmehr mit Einnahmen zwischen 2,85 und 3,05 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn zwischen 19 und 23 US-Cent je Aktie. Analysten hatten für das laufende Dezemberquartal bislang mit Einnahmen von 3,24 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,35 Dollar je Aktie kalkuliert.

Für das laufende Fiskaljahr 2009, welches im Juni nächsten Jahres endet, erwarten Analysten bei Seagate einen Jahresumsatz von 12,4 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,28 Dollar je Anteil.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 sollen die Einnahmen dann auf 13,08 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,80 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Seagate-Anteile wurden nach den jüngsten Zahlen deutlich schwächer bei rund 7,05 Dollar je Aktie gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 3,44 Mrd. US-Dollar für den weltweit größten Festplattenhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund sechs. Gleichzeitig wird Seagate mit dem 3,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses American Technology Research bekräftigten in der Vorwoche nochmals ihre Verkaufsempfehlung für Seagate-Aktien. Dem gegenüber steh die Meinung der Analysten des Hauses Needham & Co. Die Analysten hatten Ende September nochmals ihre „strong buy“ Empfehlung für Seagate-Aktien bekräftigt, jedoch ihr Kursziel für den Wert von 21 auf 16 Dollar nach unten revidiert.

Zurückhaltender ist man im Hause RBC Capital Markets. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Einschätzung „sector perform“, reduzierten aber ihr Kursziel für den Wert von 19 auf 16 Dollar. Bei BMO Capital Markets stuft man Seagate-Papiere weiterhin mit “market perform” ein, jedoch reduzierten auch die BMO-Experten ihr Kursziel für Seagate-Aktien zuletzt von 17 auf 13 Dollar.

Deutsche Bank Analystin Sherri Scribner bewertet Seagate-Aktien weiter mit „halten“. Dennoch werde die aggressive Preispolitik und die schwindende Nachfrage die Ergebnisse auch im laufenden Quartal belasten, ist sich die Analystin sicher.