Schwere Zeiten für Garmin - Umsatzdiversifikation soll helfen

Dienstag, 22. November 2011 um 14:05

Insgesamt brachte Garmin im jüngsten Quartal 3,5 Millionen GPS-Geräte zur Auslieferung, ein Rückgang von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Kerngeschäft Automotive/Mobile gingen die Umsätze um 13 Prozent auf 384 Mio. Dollar zurück. Im Marine-Bereich kletterten die Umsätze dagegen um vier Prozent auf 48 Mio. Dollar. Im Fitness-Bereich verzeichnete Garmin einen Umsatzanstieg um 29 Prozent auf 69 Mio. Dollar, während das Aviation-Segment um 18 Prozent auf 71 Mio. Dollar zulegte. Im Outdoor-Geschäft kletterten die Einnahmen um fünf Prozent auf 95 Mio. Dollar.

Während sich die Bruttomargen gegenüber dem Vorjahr wieder leicht auf 52 Prozent verbesserten, konnte Garmin im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow von 174 Mio. Dollar erwirtschaften.

Markt und Wettbewerb

Garmin gilt im Markt für GPS-basierte Navigationssysteme für Flugzeuge, Boote, Automobile, Handheld-Geräte als einer der marktführenden Anbieter. Vor allem in den USA genießt Garmin eine dominante Marktposition und kommt in Nordamerika auf einen Marktanteil von etwa 50 Prozent. Die Marktforscher aus dem Hause Berg Insigh rechnen damit, dass der Navi-Absatz im Jahr 2012 ein Volumen von 56 Mio. Einheiten erreichen wird.

Zu den wichtigsten Wettbewerbern des Unternehmens zählen der Sonar-Spezialist Lowrance Electronics, Orbital Sciences, sowie die französische Thale Navigation (Magellan) und insbesondere die niederländische TomTom und die taiwansche Mitac (Mio).

Lowrance Electronics hat sich insbesondere auf die Entwicklung von Sonar-Geräten für Sportfischer konzentriert. Daneben entwickelt Lowrance aber auch GPS-basierte Navigationssysteme für die Bootsindustrie. Orbital Sciences setzt auf Satelliten-basierte Kommunikations- und Navigationssysteme und will damit nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Logistikunternehmen mit verschiedenen Lösungen versorgen. Die in Paris ansässige Thales Navigation (Magellan GPS) entwickelt nicht nur Navigationssysteme für den militärischen Bereich, sondern auch für die Luftfahrtindustrie. Zuletzt sicherte sich die taiwansche Mitac die Markenrechte an Magellan.

Der nach Marktanteilen stärkste Wettbewerber kommt aus Holland. TomTom bietet ebenfalls GPS-basierte Navigationsgeräte an, die im direkten Wettbewerb zu den von Garmin angebotenen Produkten stehen. TomTom gilt vor allem in Europa als Marktführer, während die Niederländer in den USA die Nummer zwei sind.

Zunehmend steht Garmin immer mehr im Wettbewerb mit Smartphone-Herstellern wie Nokia und Google. Insbesondere Nokia hat sich nach der Übernahme von Navteq mit einem kostenlosen Kartenangebot im Markt vorgewagt. Auch Google bietet inzwischen entsprechende Kartenservices kostenlos an.

Ausblick

Für das laufende Gesamtjahr 2011 sieht Garmin nunmehr Erlöse in Höhe von 2,6 Mrd. Dollar sowie einen Profit von 2,30 bis 2,40 Dollar je Aktie. Die Bruttomargen sieht das Unternehmen auf Jahressicht bei 47 bis 48 Prozent, während sich die operative Marge zwischen 18 und 19 Prozent bewegen soll.

Für das laufende Dezemberquartal erwarten Analysten bei Garmin einen Quartalsumsatz von 766,5 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,64 Dollar je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2011 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 2,62 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,40 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 werden die Erlöse voraussichtlich auf 2,52 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,35 Dollar je Aktie schrumpfen.

Bewertung

Garmin-Papiere präsentierten sich zuletzt nachgebend bei rund 35 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 6,8 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden GPS- und Navi-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause J.P. Morgan haben ihr 12-Monatskursziel für Garmin zwar auf 29,50 US-Dollar angehoben, bleiben aber bei ihrer Einschätzung "untergewichten".

Die Analysten bei Zacks Investment Research dagegen sind deutlich optimistischer heben ihr Rating für Garmin-Aktien von "neutral" auf "outperform" an. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 42 Dollar für den Wert. Die Zacks-Experten gehen davon aus, dass Garmin in der finanziellen Lage ist, mit dem intensiveren Wettbewerb umzugehen. Auch den Preisdruck und den Kanibalisierungseffekt durch Smartphones dürfte Garmin gelassen entgegen blicken können, glauben die Analysten.

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Meldung gespeichert unter: Garmin, Hintergrundberichte, Hardware

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