Schafft RIM den Turnaround?

Freitag, 10. Juni 2011 um 14:21

Für das im Februar abgelaufene vergangene vierte Fiskalquartal 2011 meldet Research In Motion (RIM) einen Umsatzanstieg um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 5,6 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 4,1 Mrd. Dollar in der Vorjahresperiode. 81 Prozent der Erlöse wurden über den Geräteverkauf erwirtschaftet, 16 Prozent über Serviceleistungen. Insgesamt brachte RIM im jüngsten Quartal 14,9 Millionen BlackBerry Smartphones zur Auslieferung.

Der Nettogewinn kletterte im jüngsten Quartal auf 934 Mio. Dollar oder 1,78 Dollar je Aktie, nach einem Profit von 710 Mio. Dollar oder 1,27 Dollar je Aktie in der Vorjahresperiode. Mit den vorgelegten Gewinnzahlen konnte RIM zwar die Markterwartungen übertreffen, blieb allerdings beim Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 1,76 Dollar je Aktie, aber mit einem Umsatz von 5,64 Mrd. Dollar gerechnet.

Für das abgeschlossene Fiskaljahr 2011 meldet RIM einen Umsatzanstieg um 33 Prozent auf 19,9 Mrd. US-Dollar, wobei der Nettogewinn um 47 Prozent auf 3,4 Mrd. Dollar oder 6,34 Dollar je Aktie zulegte. Dabei lieferte das Unternehmen im vergangenen Jahr 52,3 Millionen BlackBerrys aus. Insgesamt konnte RIM das Fiskaljahr 2011 mit Barreserven von 2,7 Mrd. Dollar beenden.

Markt und Wettbewerb

Nach Meinung von Marktbeobachtern wird sich der Wettbewerb auf den Mobilfunkmarkt mit der Einführung von schnellen Übertragungsstandards (GPRS, CDMA, HSDPA) deutlich verschärfen.Weltweit kam RIM im vierten Quartal 2010 im Smartphone-Markt auf einen Marktanteil von 16,0 Prozent (Stand: Q4 2010, Gartner). Tendenz abnehmend.

Daneben will der schwedisch-japanische Mobilfunker Sony Ericsson für neue Innovationen sorgen. Der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller Samsung versucht ebenfalls durch neue Produkte im Smartphone-Markt zu punkten. Weitere Konkurrenten sind unter anderem Samsung Electronics, LG Electronics, Motorola HTC, Acer und Google (Android). Android war in 2010 bereits zum weltweit zweitgrößten Betriebssystem hinter Symbian aufgerückt und dürfte in den nächsten Jahren die Führungsposition übernehmen, glauben die Gartner-Analysten.

Als einer der Hauptmitbewerber gilt inzwischen Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern will mit Windows Mobile Phone 7 den Durchbruch schaffen und zurück auf die Erfolgsspur. Nokia will gemeinsam mit Microsoft verloren gegangene Marktanteile im Smartphone-Markt zurückerobern. Auch Apple hat nochmal nachgelegt und mit dem iPhone 4 einen würdigen Nachfolger für das bislang sehr erfolgreiche iPhone 3GS ins Rennen geschickt.

Mit dem PlayBook wagt sich RIM auch im Tablet PC Markt vor. Hier konkurriert RIM nicht nur mit Apple, sondern auch mit Samsung, Hewlett-Packard (HP), HTC, Sony, Toshiba und Motorola.

Ausblick

Das Unternehmen selbst löste erst kürzliche einen Kurssturz aus, weil es vor einem schwächeren Absatz seiner BlackBerry-Geräte gewarnt hatte. Für das laufende Quartal rechnet RIM nunmehr mit einem Nettogewinn zwischen 1,30 und 1,37 US-Dollar, nachdem das Unternehmen bislang ein Plus von 1,47 bis 1,55 Dollar je Aktie prognostiziert hatte. Beim Absatz rechnen die Kanadier damit, nur das untere Ende der Absatzprognose zwischen 13,5 bis 14,5 Millionen BlackBerry-Geräte erreichen zu können. Man erklärt die enttäuschenden Absatzzahlen unter anderem damit, dass high-end Produkte von RIM langsam in die Jahre kommen. Dies hätte insbesondere Auswirkungen auf die Gewinnmargen. Darüber hinaus deutete der RIM-Manager auch Absatzprobleme in den USA und Lateinamerika an.

Bewertung

Die Absatzerlöse der Kanadier waren in den USA in den vergangenen fünf Quartalen rückläufig. Das deutet auf fundamentale Probleme von RIM hin. Der Kurs der RIM-Aktie büßte seit Beginn des Jahres daher auch mehr als 40 Prozent an der Börse ein.

Aktuell notieren die Papiere bei 25,98 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 13,62 Mrd. Euro. Als Kurs-Gewinn-Verhältnis wird für das laufende Geschäftsjahr 5,96 angegeben. Für 2013 liegt es bei 6,79 für 2014 bei 6,47.

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