SAP sieht sich auf der Gewinnerstraße

Montag, 11. August 2008 um 13:01

Vom Gesamtumsatz im zweiten Quartal 2008 konnte SAP 898 Mio. Euro durch Software-Erlöse erwirtschaften. Im entsprechenden Zeitraum 2007 waren dies 716 Mio. Euro gewesen. 2,06 Mrd. Euro kamen in 2008 aus den Software- und softwarebezogenen Service-Erlösen. In 2007 belief sich dieser Anteil auf 1,70 Mrd. Euro. Der Free-Cash-Flow belief sich in der ersten Jahreshälfte 2008 auf 1,2 Mrd. Euro und in 2007 auf 828 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

SAP gilt im weltweiten ERP-Markt mit einem Marktanteil von mehr als 27 Prozent (Quelle: Gartner) als der dominierende Anbieter. Trotz der Übernahme von J.D. Edwards und PeopleSoft nimmt Oracle in diesem Bereich nur den zweiten Platz ein. Weitere Rivalen im ERP-Bereich sind unter anderem NetSuite, der sich auf On-Demand-Lösungen spezialisiert hat.

Gleichzeitig konkurriert SAP mit seinen Lösungen rund um CRM-Software mit dem US-Softwarehaus Siebel Systems, welches inzwischen ebenfalls von Oracle übernommen wurde. SAP konnte jüngst Oracle im CRM-Segment von der Spitzenposition verdrängen. Allerdings sieht sich SAP hier selbst durch den Spezialisten Salesforce.com bedrängt.

Im Bereich elektronische Beschaffungssysteme steht SAP ebenfalls in direkter Konkurrenz zu Oracle, aber auch zu kleineren Firmen wie i2 Technologies.

Mit seiner neuen Mittelstands- und Mietsoftware „Business By Design“ will das Unternehmen stärker im Markt für kleine und mittelständische Kunden Fuß fassen. Dieser Markt wurde zuletzt auf 45 Mrd. Dollar taxiert.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2008 rechnet SAP mit einem Wachstum der Software- und softwarebezogenen Service-Erlöse um 24 bis 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zudem geht das Unternehmen davon aus, dass das SAP-Geschäft ohne den Beitrag von Business Objects 12 bis 14 Prozentpunkte zu diesem Wachstum beitragen wird.

Analysten rechnen für das laufende Geschäftsjahr 2008 im Schnitt mit einem Umsatzanstieg auf 12,05 Mrd. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 1,94 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 13,3 Mrd. Euro und der Nettogewinn auf 2,26 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden SAP-Anteile deutlich fester gehandelt. In Franfurt wurden für SAP-Aktien zuletzt rund 38,2 Euro bezahlt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 48 Mrd. Euro für den weltweit führenden Anbieter von ERP-Software ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17. Gleichzeitig wird SAP mit dem vierfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

SEB-Analystin Oana Floares nutzt die jüngsten Zahlen, um eine Kaufempfehlung für SA-Aktien auszusprechen. Insbesondere Europa und Asien seien mit 31 bzw. 47 Prozent besonders stark gewachsen, verweist die Analystin auf die jüngsten Zahlen. Dabei machte sich auch die Übernahme von Business Objects positiv bemerkbar, heißt es. Jedoch sei SAP auch organisch zweistellig gewachsen, stellt die Analystin fest. Daneben verweist die Analystin auf eine positive Erlösdynamik in der Zukunft. So werde SAP die Support-Gebühren ab Januar 2009 über vier Jahre von derzeit 17 auf 22 Prozent anheben. Weitere Übernahmen hält die SEB-Expertin auch im nächsten Jahr für möglich. Insgesamt hebt die Analystin ihr Kursziel für SAP-Aktien leicht von 40 auf 42 Euro an.

Im Hause J.P. Morgan Securities ist man hingegen nicht so optimistisch. Die Analysten bewerten SAP-Papiere weiterhin mit „neutral“. Die überraschend starken Zahlen führen die Analysten auch darauf zurück, dass sich Kunden durch den vorzeitigen Kauf von Softwarelizenzen den bevorstehenden Preisanhebungen im neuen Jahr entziehen wollen. Aufgrund der aktuellen Konjunkturentwicklung glauben die Analysten nicht, dass sich die Entwicklung des positiven Geschäftsverlaufs bis ins vierte Quartal fortsetzen wird. Für das Jahr 2008 rechnen die Analysten nur noch mit einem Nettogewinn von 1,89 Euro je Aktie, während die Experten ihre Gewinnschätzungen für 2010 auf 2,24 Euro je Anteil nach unten revidieren. Insgesamt erwarten die Analysten eine Seitwärtsbewegung bei SAP-Aktien, wobei die Analysten ihr Kursziel von 40 auf 37 Dollar zurückschrauben.

Bei Goldman Sachs steht man SAP-Aktien ebenfalls weiterhin „neutral“ gegenüber. Die Analysten erhöhen ihr Kursziel für den Wert von 36 auf 42 Euro, nachdem SAP ausgezeichnete Quartalszahlen vorgelegt habe. Insgesamt weise der Wert für Investoren ein positives /Risiko-Profil auf, meinen die Goldman-Banker.

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