SAP goes mobile - neue Einheit gegründet

Freitag, 8. Oktober 2010 um 13:15

Ähnlich positiv fiel der Blick auf die Halbjahreszahlen aus. So stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2010 um neun Prozent auf 5,40 Mrd. Euro. Beim Betriebsergebnis legte SAP gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf 1,33 Mrd. Euro zu und konnte somit die operative Marge von 19,1 auf 24,6 Prozent steigern. Auf Halbjahressicht erwirtschaftete das Walldorfer Unternehmen einen Gewinn von 878 Mio. Euro, 41 Prozent mehr als die 622 Mio. Euro der Vorjahresperiode. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von aktuell 0,74 Euro (2009: 0,52 Euro).

Markt und Wettbewerb

SAP gilt im weltweiten ERP-Markt mit einem Marktanteil von mehr als 27 Prozent (Quelle: Gartner) als der dominierende Anbieter. Trotz der Übernahme von J.D. Edwards und PeopleSoft nimmt Oracle in diesem Bereich nur den zweiten Platz ein. Weitere Rivalen im ERP-Bereich sind unter anderem der Softwareanbieter NetSuite, der sich auf On-Demand-Lösungen spezialisiert hat.

Auch an anderer Stelle konkurriert SAP mit seinen Lösungen mit Oracle. Dies gilt insbesondere im Bereich CRM-Software, nachdem Oracle den CRM-Spezialisten Siebel Systems übernahm. SAP konnte jüngst Oracle im CRM-Segment von der Spitzenposition verdrängen. Allerdings sieht sich SAP hier selbst durch den US-Spezialisten Salesforce.com bedrängt. Im Bereich elektronische Beschaffungssysteme steht SAP ebenfalls in direkter Konkurrenz zu Oracle.

Im Bereich Business Intelligence Software steht SAP mit seiner übernommenen Business Objects im direkten Wettbewerb mit IBM (Cognos) sowie mit Oracle (Hyperion) und mit anderen kleineren Wettbewerbern wie MicroStrategy.

Mit seiner neuen Mittelstands- und Mietsoftware „Business By Design“ will das Unternehmen stärker im Markt für kleine und mittelständische Kunden Fuß fassen. Dieser Markt wurde zuletzt auf 45 Mrd. Dollar taxiert.

Mit der Übernahme von Sybase begibt sich SAP in Konkurrenz zu IBM, Microsoft und anderen Softwarespezialisten wie Teradata, Vertica, Pervasive Software und Progress Software.

Ausblick

Angesichts der aktuellen Geschäftsentwicklung und unter Einbeziehung der nun abgeschlossenen Übernahme von Sybase, erhöhte SAP die Prognose für das Gesamtjahr 2010. So sollen die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten um neun bis elf Prozent wachsen. Beim SAP-Geschäft ohne den Beitrag von Sybase rechnet SAP nun mit einem Wachstum von sechs bis acht Prozent. Zuvor war von vier bis acht Prozent Umsatzwachstum die Rede gewesen. Die operative Marge soll sich, wie bereits zuvor prognostiziert, auf 30 bis 31 Prozent belaufen.

Analysten rechnen bei SAP für das laufende Jahr 2010 mit einem Nettogewinn von 2,17 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2011 soll der Nettogewinn dann auf 2,47 Euro je Anteil steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

SAP-Aktien präsentierten sich zuletzt an der Frankfurter Börse freundlich bei 36,8 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 45 Mrd. Euro für Deutschlands führendes Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17.

Die Analysten bei der Credit Suisse bleiben bei ihrer positiven Einschätzung und stufen SAP-Aktien weiterhin mit „outperform“ ein. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 43 Euro für das Papier. Die Erholung bei den IT-Ausgaben dürfte sich positiv auf das SAP-Geschäft auswirken, so Analyst Philip Winslow in einer Studie. Auch dürfte die Nachfrage nach der Business Objects Produktfamilie weiter hoch bleiben, glaubt der Analyst.

Die französischen Investmentbanker aus dem Hause Cheuvreux sehen weiterhin ein Kursziel von 44 Euro für das Papier. Die Analysten verweisen auf die jüngsten Übernahmephantasien, wonach der Unternehmensgründer Klaus Tschira eine Übernahme von SAP nicht mehr ausschließt. Insgesamt belassen die Analysten den Wert auf der „Selected List“.

Bei der Société Générale steht man SAP-Papieren weiterhin positiv gegenüber. Die französischen Investmentbanker halten an ihrer Empfehlung „übergewichten“ fest. Die Analysten erwarten bei SAP weiter steigende Gewinnmargen und sehen ein Kursziel von 46 Euro für den Wert. Dabei verweisen die Analysten unter anderem auf das niedrige KGV von 15 für 2011.

Bei der Londoner Barclays Capital bewertet man SAP-Aktien weiterhin mit „übergewichten“. SAP dürfte in den kommenden Monaten weiter von steigenden IT-Investitionen profitieren. Bedingt durch die Übernahme von Sybase würden sich Synergiepotentiale ergeben, so die Analysten. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 41 Euro für das Papier.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Morgan Stanley bleiben zurückhaltend und bewerten SAP-Aktien lediglich mit „gleichgewichten“. Die Analysten bezeichnen das Lizenz-Wachstum weiterhin als bedenklich. Gleichzeitig gehe SAP das mittelfristige Margenziel von 35 Prozent zu langsam an, monieren die Investmentbanker. Insgesamt sehen die Analysten ein Kursziel von 38 Euro für SAP-Papiere.

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