SAP: Cloud-Geschäft kannibalisiert Lizenz-Geschäft

Im ERP-Bereich konkurriert SAP in erster Linie mit Oracle, Sage Software, Infor und Microsoft. Darüber hinaus steht SAP hier in direkter Konkurrenz zu Cloud-Spezialisten wie Workday, Workforce Software, Cornerstone OnDemand und NetSuite.

Im Bereich Business Intelligence Software steht SAP mit seiner übernommenen Business Objects im direkten Wettbewerb mit IBM sowie mit Oracle und mit anderen kleineren Wettbewerbern wie MicroStrategy. Im HCM-Bereich konkurriert SAP zunehmend mit Workday.

SAP konnte seinen Umsatz im vergangenen dritten Quartal 2014 von 4,06 Mrd. im Vorjahr auf 4,26 Mrd. Euro. Im Rahmen des Betriebsergebnisses erwirtschaftete SAP ein Plus von fünf Prozent auf insgesamt 1,36 Mrd. Euro. Im dritten Quartal 2013 betrug dieser Wert 1,30 Mrd. Euro. Der Gewinn nach Steuern verbesserte sich um acht Prozent von 933 Mio. (3. Quartal 2013) auf 1,01 Mrd. Euro im dritten Quartal in 2014. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg von 0,78 auf 0,84 Euro.

Im Vergleich der ersten neun Monate aus den Jahren 2013 und 2014 stieg der operative Cashflow um ein Prozent auf 3, 08 Mrd. Euro. Der freie Cashflow sank um ein Prozent von 2,64 Mrd. Euro auf 2,61 Mrd. Euro.

In 2014 will SAP im Cloud-Geschäft einen Umsatz von 1,04 bis 1,07 Mrd. Euro mit der Datenwolke realisieren. Beim operativen Ergebnis erwartet SAP einen Wert von 5,6 Mrd. und 5,8 Mrd. Euro.

Analysten kalkulieren bei SAP mit einem Nettogewinn von 3,40 Euro je Anteil in 2014, im nachfolgenden Jahr 2015 soll der Nettogewinn dann auf 3,73 Euro je Aktie klettern. Für 2016 erwarten Analysten im Schnitt dann einen Nettogewinn von 4,09 Euro je Anteil.

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen präsentierten sich SAP-Aktien deutlich leichter bei 51 Euro in Frankfurt. In New York wurden die Papiere zuletzt bei rund 66 US-Dollar gehandelt. Damit wird Deutschlands größtes Softwarehaus aktuell mit knapp 63 Mrd. Euro an der Börse bewertet. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2015 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14.

Im Analystenlager reagiert man mehrheitlich mit einer deutlichen Senkung der Kursziele auf die reduzierten Ertragsschätzungen. Bei der Londoner Investmentbank Barclays senkt man das Kursziel für SAP-Aktien von 70 auf 65 Euro, belässt jedoch die Einschätzung auf „übergewichten“.

Auch die Analysten aus dem Hause Bernstein bleiben bei ihrem Rating „outperform“ und senken aber ihr Kursziel für SAP-Aktien von 67 auf 63 Euro. Bei der Commerzbank bekräftigt man nochmals seine Kaufempfehlung für SAP-Aktien.

Die Analysten bei RBC Capital reduzieren ihr Kursziel für SAP-Aktien von 86 auf 75 US-Dollar und stufen den Wert weiterhin mit „sector perform“ ein.