SanDisk-Aktien auf Rekordhoch - kein Ende des Wachstums in Sicht

Enterprise Flash Storage

Freitag, 27. Juni 2014 um 13:13
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(IT-Times) - Anleger, die vor einem Jahr auf SanDisk-Aktien gesetzt haben, können sich freuen. Im Zuge des Booms bei Flash-Speichern für Smartphones und Tablets legten die Papiere auf Jahressicht um mehr als 70 Prozent zu. Im Juni markierten SanDisk-Aktien ein neues Rekordhoch bei über 100 US-Dollar - ein Ende des Wachstumskurses ist derweil nicht in Sicht.

Die Preise für DRAM- und NAND-Flash-Speicher haben sich stabilisiert. Zudem streckt SanDisk seine Fühler in neue Bereiche aus. Dem Markt für Solid State Drives (SSD) bzw. Flash-Speicherlaufwerke werden rosige Zukunftsaussichten bescheinigt. Hier will SanDisk eine größere Rolle spielen.

Markt für Enterprise Flash-Speicher im Visier
Mitte Juni gab SanDisk (Nasdaq: SNDK, WKN: 897826) bekannt, den Enterprise Flash-Speicherhersteller Fusion-io für 1,1 Mrd. US-Dollar kaufen zu wollen. Doch warum zahlt SanDisk 1,1 Mrd. US-Dollar für ein Unternehmen, welches seit Jahren Verluste schreibt, fragen sich Anleger.

Der Grund sind die positiven Zukunftsaussichten in diesem Bereich. Fusion-io konnte seinen Umsatz zwischen 2011 und 2013 bereits verdoppeln, im jüngsten Quartal überschritt der Quartalsumsatz sogar die Marke von 100 Mio. US-Dollar. Der Verlust konnte weiter reduziert werden. Analysten aus dem Hause Sterne Agee glauben, dass SanDisk das übernommene Unternehmen binnen kurzer Zeit in die Gewinnzone führen kann. Schon im Jahr 2015 dürfte sich die Übernahme positiv auf die Gewinnentwicklung je Aktie auswirken, glauben die Analysten.

Zugang zu neuen Kunden und Technik
Noch in 2012 zeichneten Facebook und Apple noch für mehr als 50 Prozent der Umsätze von Fusion-io verantwortlich. Inzwischen tragen auch HP, IBM und Dell mehr als zehn Prozent der Umsätze der Gesellschaft. Mit Dell wurde Ende Juni eine Kooperation geschlossen, um Flash-basierte Beschleunigungslösungen auszuliefern.

SanDisk gewinnt durch die Übernahme von Fusion.io aber nicht nur Zugang zu Kunden, sondern auch zu einer vielversprechenden Software. Diese deckt nicht nur Datenkomprimierung, sondern auch den Datenaustausch zwischen virtuellen Maschinen ab. Gleichzeitig kann die Software mehrere Speicherblöcke simultan beschreiben.

Kurzum: Die Übernahme von Fusion-io macht durchaus Sinn, auch wenn der Übernahmepreis von 1,1 Mrd. Dollar zunächst als teuer erscheint. Zudem dürfte der Markt für Enterprise Solid State Drives (SSDs) in den nächsten Jahren weiter kräftig wachsen. Nachdem in 2013 4,5 Millionen SSD-Laufwerke in diesem Bereich ausgeliefert wurden, rechnen die IHS-Marktforscher mit einem weiteren jährlichen Wachstum von 39 Prozent bis 2018.

Kurzportrait

Die im Jahre 1988 gegründete im kalifornischen Sunnyvale ansässige SanDisk gilt als einer der weltgrößten Hersteller von Flash-Speichern, welche in einer Reihe von Elektronikprodukten wie in Digitalkameras, Notebooks, Tablets und Smartphones zum Einsatz kommen.

Das SanDisk-Produktprogramm umfasst dabei nicht nur CompactFlash-Karten, sondern auch SD-Karten und USB-Speichersticks und SSD-Laufwerke. Das Unternehmen verkauft seine Produkte überwiegend direkt an OEM-Hersteller wie Ericsson, Matsushita und Siemens, aber auch an Händler, wie Best Buy und Office Depot. SanDisk hält rund 250 Patente im Zusammenhang mit der Flash-Speichertechnik und lizenziert seine Technologie an Kunden wie Intel, Sharp, Sony oder Toshiba. Mit Toshiba besteht zudem ein Kooperationsabkommen im Hinblick auf die Entwicklung von 3D-Speichern.

SanDisk bietet aber nicht nur Speicherkomponenten an, sondern auch Produkte im Bereich der Unterhaltungselektronik. So ist der Speicherspezialist mit einem eigenen MP3-Musikplayer (Sansa) im Markt vertreten und hat mit dem SanDisk Photo Album ein Gerät auf den Markt gebracht, das digitale Fotos speichern und auf dem Fernseher wiedergeben kann, ohne das hierfür ein PC benötigt wird.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich SanDisk durch verschiedene Zukäufe. Mitte 2008 schloss SanDisk die Übernahme von MusicGremlin ab. Im Mai 2011 übernahm SanDisk den Speicherspezialisten Pliant Technology - das Unternehmen ging in SanDisks Enterprise Storage Solutions Geschäft auf. In 2012 verstärkte sich SanDisk durch die Übernahme des Caching-Softwareanbieters FlashSoft, zudem wurde Schooner Information Technology aufgekauft. In 2013 verstärkte sich SanDisk durch die Übernahme von SMART Storage Systems. Mitte 2014 verstärkte sich SanDisk durch die Übernahme von Fusion-io.

Mit dem japanischen Partner Toshiba betreibt SanDisk das Joint Venture FlashVision, um die Flash-Speichertechnik weiter zu entwickeln.

Markt und Wettbewerb

SanDisk konkurriert in einem von Preisverfall geprägten Markt für Flashspeicher insbesondere mit Samsung Electronics, sowie mit Europas führenden Halbleiterhersteller STMicroelectronics. Zuletzt sorgten zahlreiche Übernahmen für eine Konsolidierung in der Flash-Speicherbranche.

Meldung gespeichert unter: SanDisk, Hintergrundberichte, Halbleiter

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