Samsung: Unternehmensführung bleibt weiterhin Familiensache
Bei dem neuen COO Lee Jae Yong handelt es sich um den Sohn des ehemaligen CEOs Lee Kun Hee. Dieser war in 2008 wegen Korruptionsvorwürfen von seinem damaligen Posten zurückgetreten. Unternehmensgründer war Lee Byung-Chull, Großvater von Lee Jae Yong. Entsprechend heftig fiel auch das Medienecho in Südkorea auf die Nachfolgepläne bei Samsung aus. Nach Berichten des US-TV-Senders Bloomberg bewerten Marktbeobachter die Ernennung von Lee als COO positiv. Samsung untermauere somit den eingeschlagenen Kurs des Unternehmensumbaus. Anfang 2009 hatten entsprechende Maßnahmen begonnen. Zudem verfüge Lee Jae Yong über große Erfahrung bei Samsung. Kritiker des neuen COOs sehen indessen in der Ernennung einen Beleg für die These, das Blut auch bei Top-Unternehmen immer noch dicker sei als Wasser. Eine Öffnung des Unternehmens und mehr Transparenz im Management würden so verhindert. Zudem wurden auch wieder Rückbezüge zu dem Korruptionsskandal um Lees Vater gezogen.
Samsung selbst will durch die neue Führungsspitze die Neuausrichtung des eigenen Unternehmens vorantreiben. Erste Erfolge konnten dabei in 2009 schon verbucht werden. Inklusive Effekten aus Tochterunternehmen und Beteiligungen wies Samsung im dritten Quartal 2009 einen Umsatz von 35,87 Billionen Won aus (2008: 30,27 Billionen Won). Samsung zeigte sich bei der Präsentation der Zahlen des dritten Quartals Ende Oktober 2009 allerdings nur vorsichtig optimistisch hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung. Zwar rechnete man mit einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung, ob sich diese allerdings auch im vierten Quartal auswirken werde, sei noch abzuwarten. Man gehe zwar von einem deutlichen Nachfrageanstieg dank des Weihnachtsgeschäftes aus, gleichzeitig könnten Samsung aber auch Währungseffekte zu schaffen machen. (kat/rem)
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