Sachsen will sich nicht von Infineon erpressen lassen
Tillich kündigte weiter an, dass Sachsen Fördergelder zurückfordern werde, falls das Werk in Dresden geschlossen werden sollte. Eine Rettung ohne staatliche Hilfe sieht er mit Skepsis, denn außerhalb Europas herrsche auf dem Chip-Markt harter Wettbewerb. Die EU-Kommission hätte sich schon an das Land Sachsen gewendet, denn die Chip-Industrie gibt es mit dem Standort Dresden nur noch einmal in Europa. Man komme allerdings nicht mit EU-Beihilferegeln weiter, weil die Wettbewerber von Qimonda außerhalb Europas hohe staatliche Unterstützung erhalten.
Weiter kritisierte Tillich auch das Verhalten von Infineon gegenüber dem Tochterunternehmen. Das Unternehmen würde die insolvenzbedrohte Qimonda schlechtreden. Dadurch wäre es umso schwerer, einen strategischen Investor zu finden. Gestern hatte Infineon die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2007/2008 bekannt gegeben und einen Fehlbetrag von rund 3,12 Mrd. Euro ausgewiesen. Für das nächste Jahr rechnet das Unternehmen ebenfalls mit Verlusten. Grund dafür sei die sinkende Nachfrage. Daher werde Infineon zukünftig die Produktion zurückfahren. Folglich werden die 1.800 Beschäftigten im Dresdener Werk ab dem 1. Februar 2009 in Kurzarbeit geschickt. (jas/rem)
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Meldung gespeichert unter: Infineon Technologies, Halbleiter
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