Roth & Rau vor schwierigem Jahr - Unsicherheit über weitere Auftragsentwicklung belastet

Montag, 15. November 2010 um 13:43

Auch im Bereich Photovoltaik (PV) wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage weiter anziehen wird. Es wird damit gerechnet, dass die weltweite Produktion von PV-Zellen bis zum Jahr 2010 auf rund zwölf Gigawatt ansteigen wird. Insgesamt soll es bis 2010 rund 400 Produktionslinien weltweit geben, die mindestens ein Megawatt an PV-Zellen pro Jahr herstellen können. Der Markt für PV-Zellen wird jährlich bis 2010 etwa 40 Prozent wachsen, meinen die Experten des Marktforschers iSuppli.

Roth & Rau gilt als Marktführer bei PECVD-Anlagen für die Siliziumnitrid-Antiflexbeschichtung und konkurriert in erster Linie mit anderen Anlagenbauern. In Deutschland sind dies die Unternehmen centrotherm photovoltaics AG und Manz Automation, wobei Roth & Rau zuletzt aber eine Kooperation mit der Manz Automation im Bereich Forschung und Entwicklung einging. Weitere Wettbewerber sind unter anderem Oerlikon, die Schmid Gruppe, Meyer Burger, Ulvac, GT Solar und Von Ardeen.

International steht Roth & Rau vor allem im Wettbewerb mit Applied Materials, der im vergangenen Jahr als weltgrößter Solarausrüster (Quelle: VLSI Research) galt. Der weltweite Markt für Solar-Ausrüster soll in den nächsten Jahren von 1,0 Mrd. Dollar in 2006, auf über 3,0 Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 wachsen, so Branchenstudien.

Ausblick


Auf Basis positiver Auftragseingänge bekräftigte Roth & Rau die Erwartungen für das Gesamtjahr. Der Umsatz wird weiterhin bei 285 Mio. Euro erwartet. Beim operativen Gewinn (EBIT) erwartet Roth & Rau nunmehr einen Wert von 9,0 bis 9,5 Mio. Euro, womit die Gewinnmarge auf bis zu drei Prozent sinken könnte, nachdem Altaufträge weggebrochen sind. Für das laufende vierte Quartal 2010 sei aber von einer stabilen Auftragsentwicklung auszugehen, heißt es bei Roth & Rau.

Analysten haben bei Roth & Rau bislang mit einem Nettogewinn von 1,18 Euro je Aktie auf Jahressicht kalkuliert. Im Hinblick auf das nachfolgende Jahr 2011 sollte der Nettogewinn dann auf 1,44 Euro je Aktie klettern. Im nachfolgenden Jahr 2012 wird dann mit einem weiteren Gewinnanstieg auf 1,75 Euro je Anteil gerechnet.

Bewertung


Roth & Rau-Aktien präsentierten sich nach der jüngsten Gewinnwarnung deutlich schwächer bei 12,9 Euro im Frankfurter Xetra-Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 213 Mio. Euro für den Solar- und Halbleiterausrüster ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von neun.

Bei der WestLB stufte man Roth & Rau-Aktien in der Vorwoche von "neutral" auf "reduzieren" zurück. Die Analysten verweisen auf die jüngste Gewinnwarnung des Unternehmens. Zudem verweisen die Analysten auf die vergleichsweise hohe Bewertung des Titels. Das Kursziel sehen die WestLB-Banker weiterhin bei 13,20 Euro.

Deutlich nach unten korrigieren auch die Analysten bei Close Brothers Seydler Research ihr Kursziel für den Wert. Dabei revidieren die Analysten ihre Kaufempfehlung und empfehlen den Titel nunmehr zum Verkauf. Das Kursziel wurde von 27 auf 15 Euro nach unten korrigiert. Die Analysten verweisen dabei auf die enttäuschenden Zahlen im dritten Quartal. Weiteren Finanzierungsbedarf sehen die Analysten im Zusammenhang mit der neuen die Hetero-Junction-Technologie. Auch die Integration von OTB Solar scheine nicht ganz reibungslos zu verlaufen, wodurch das Management zusätzliche Maßnahmen ergreife, heißt es. Für das kommenden Jahr 2011 sehen die Analysten nur noch einen Nettogewinn von 1,33 Euro je Anteil.

Bei der Deutschen Bank überwiegt ebenfalls der Pessimismus. Die Deutsch Banker stufen den Wert von "halten" auf "verkaufen" zurück und senken gleichzeitig das Kursziel für den Wert von 15 auf 9,0 Euro, womit die Analysten weitere Kursrückgänge erwarten. Die Analysten begründen ihre Verkaufsempfehlung mit den enttäuschenden Zahlen für das dritte Quartal 2010. Zudem dürften die Probleme mit Auftragsverzögerungen auch in 2011 anhalten, glauben die Analysten. Trotz des hohen Auftragsbestands sehen die Deutsch Banker Risiken im Bezug auf weitere Abschreibungen.

Optimistischer äußerten sich zuletzt die Analysten bei der Commerzbank, die Anlegern raten, Commerzbank-Aktien weiter zu "halten". Dabei sehen die Commerzbanker weiterhin ein Kursziel von 26 Euro für den Wert.

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Meldung gespeichert unter: Roth & Rau, Hintergrundberichte, Solartechnik

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